Co-Preisträger Friedensnobelpreis

Afghanistan: Hilfe für Schwerstverletzte

Nothilfe
Afghanistan

Unsere Teams arbeiten fieberhaft daran, den vielen Menschen, die von den starken Erdbeben betroffen sind, zu helfen. Sie kümmern sich um die postoperative Versorgung der zahlreichen Schwerstverletzten. Zudem verteilen sie Rollstühle, mobile Stützen und Hygienesets. Darüber hinaus versorgen sie vor allem Menschen mit Behinderung mit winterfesten Zelten und Öfen, um sie vor der Kälte zu schützen.

Helfer stehen neben den 250 vorbereiteten Hilfsgüter-Paketen.

In diesem Dorf werden 250 Hilfsgüter-Pakete an obdachlose Familien verteilt. Darunter sind Matratzen, Öfen und Hygieneartikel. | © HI

Mehr als 74.000 Menschen waren laut der UN-Organisation OCHA von den starken Erdbeben betroffen, die Anfang und Mitte Oktober die Provinz Herat erschütterten. Fast 400 Dörfer mit rund 12.000 Häusern wurden teilweise oder komplett zerstört. In dieser Jahreszeit, in der die Temperaturen in der Region vor allem nachts rapide fallen, sind die im Freien lebenden Menschen dringend auf Hilfe angewiesen. Es wurden zwar Zelte verteilt, aber ein Sandsturm am 12. Oktober zerstörte einige der Unterkünfte, so dass viele Menschen immer noch auf winterfeste Zelte warten.


Taibullah Taib, Nothilfespezialist im Afghanistan-Programm von HI, beschreibt unseren Einsatz in der Nähe von Herat.


„Unsere mobilen Teams haben bisher mehr als 800 Menschen im Krankenhaus von Herat und in den Dörfern mit Physiotherapie versorgt. Dazu gehört die postoperative Versorgung von Verletzungen, um das Risiko dauerhafter Behinderungen zu begrenzen, aber auch die Versorgung mit Mobilitätshilfen (Krücken, Rollstühle usw.). Da die Nachsorge von entscheidender Bedeutung ist, schult HI diejenigen Menschen, die verletzte Familienangehörige betreuen. Unsere Teams haben außerdem mehr als 730 Personen psychologisch unterstützt. In Einzel- oder Gruppensitzungen helfen wir den Überlebenden, die vielen Traumata zu bewältigen, die sie erlitten haben: Verlust von Angehörigen, Verletzungen, Verlust von Eigentum, verschlechterte Lebensbedingungen usw.“

Verteilung von Ausrüstung und Unterkünften

Außerdem hilft unsere Logistikabteilung mit der Verteilung von Hilfsgütern. In unserem Lager in der Region Herat lagern wir die Hilfsmittel von HI und anderen humanitären Organisationen, die hier im Einsatz sind. So werden beispielsweise Hygienesets und Winterpakete täglich an die Gemeinden verteilt. Da der Bedarf enorm groß ist, wird HI ein zweites Lagerhaus anmieten, um die Lagerkapazität zu erhöhen.

Rund 60 Mitarbeitende des HI-Teams im Einsatz

Seit dem 8. Oktober sind mehr als 60 Mitglieder des HI-Teams im Einsatz, um den von den Erdbeben betroffenen Menschen zu helfen: 

  • 22 Physiotherapeut*innen kümmern sich um die Rehabilitation
  • 20 Expert*innen für psychosoziale Unterstützung arbeiten mit den traumatisierten Menschen
  • 8 auf Risikoerziehung spezialisierte Spezialisten führen Aufklärungsveranstaltungen über die Gefahren durch Blindgänger durch
  • 13 Sozialarbeiter*innen stehen den Opfern zur Seite, um sie zu unterstützen. 
     
25 Oktober 2023
Einsatz weltweit:
Helfen
Sie mit

Lesen sie weiter

DR Kongo: HI liefert lebenswichtige Güter
© HI
Nothilfe

DR Kongo: HI liefert lebenswichtige Güter

Die Gewalt in der Region Nord-Kivu in der Demokratischen Republik Kongo eskaliert. Rund 2,6 Millionen Menschen benötigen Unterstützung. Krankenhäuser, Schulen und Flüchtlingslager werden direkt angegriffen. Es fehlt an Wasser, Lebensmittel und Medikamenten. Unsere Teams versorgen die Menschen mit lebenswichtigen Gütern, Rollstühlen und Prothesen.

Hilfe in Mali: Wie wir auch die entlegensten Dörfer erreichen
© T. N'Daou / HI
Nothilfe

Hilfe in Mali: Wie wir auch die entlegensten Dörfer erreichen

In Mali stoßen Hilfsorganisationen oft an ihre Grenzen, und die nötige Hilfe kommt nicht immer da an, wo sie so dringend gebraucht wird. Die Not im Land ist groß. 8,8 Millionen Menschen sind auf humanitäre Hilfe angewiesen, mehr als die Bevölkerung von Niedersachsen. Unser spezielles Logistik-Team schafft es, die dringend  benötigte Hilfe sogar in die entlegensten Ecken des Landes zu bringen.

150 Rollstühle für Verletzte in Gaza
© HI
Nothilfe

150 Rollstühle für Verletzte in Gaza

Der humanitäre Bedarf der Zivilbevölkerung im Gazastreifen ist immens. Vor allem Verletzte, chronisch Kranke und Menschen mit Behinderung brauchen Hilfe. Unserem Team ist es nun gelungen, 150 Rollstühle und weitere Hilfsgüter in ein Krankenhaus in Gaza-Stadt zu bringen. Diese helfen dabei, die Menschen wieder mobil zu machen und ihnen so den Zugang zur Gesundheitsversorgung zu erleichtern.