Co-Preisträger Friedensnobelpreis

100 erreicht! Palau ratifiziert Streubombenverbot

Minen und andere Waffen
Deutschland

Die 100 sind erreicht! Mit der Ratifizierung des Inselstaats Palau haben 100 Staaten die Konvention über ein Verbot von Streumunition in nationale Gesetze umgesetzt. Dies stellt einen Meilenstein für den im Jahr 2010 in Kraft getretenen Verbotsvertrag dar. Noch immer fehlen jedoch 19 Staaten, die die Konvention zwar unterschrieben, aber noch nicht ratifiziert haben.

Die Aktivistinnen und Aktivisten der CMC freuen sich in Oslo über die Unterzeichnung des Verbotsvertrags über Streubomben 2008

Die Aktivistinnen und Aktivisten der CMC freuen sich in Oslo über die Unterzeichnung des Verbotsvertrags 2008 | © CMC

Palau hat am 19. April 2016 seine Beitrittsurkunde für die Konvention über ein Verbot von Streumunition beim Hauptquartier der Vereinten Nationen in New York eingereicht. Handicap International und die Cluster Munition Coalition (CMC) gratulieren dem 100. Vertragsstaat zur Ratifizierung. 

Palau hat 2008 die Streubombenkonvention unterzeichnet, und besitzt keine Streubomben-Lagerbestände oder Produktionsanlagen für Streumunition und hat keine Streubomben für Trainings- oder Forschungszwecke zurückgehalten. 

“Ich bin sehr froh, dass Palau die Konvention über ein Verbot von Streumunition ratifiziert hat,” sagte H.E. Dr. Caleb Otto, außerordentlicher und bevollmächtigter Botschafter sowie ständiger Vertreter der Republik Palau, den Vereinten Nationen in New York. „Als ein Staat, der von explosiven Kriegsresten kontaminiert ist, wissen wir aus erster Hand, wie wichtig es ist, sich mit den Folgen von Streumunition und anderen explosiven Kriegsresten zu befassen, um die eigene Bevölkerung zu schützen. Ich fordere alle verbleibenden Staaten auf unserem Vorbild zu folgen und der Konvention so schnell wie möglich beizutreten.“

Es ist nicht bekannt wie umfangreich Palau mit nicht-explodierter Streumunition kontaminiert ist. Auf vielen der 200 Inseln von Palau werden noch nicht-explodierte Kriegsreste (UXO) aus dem 2. Weltkrieg gefunden. Geschätzte 2.800 Tonnen (2,8 Millionen kg) Munition wurden über Palau abgeworfen. 

“Wir heißen Palaus Beitritt zur Streubombenkonvention als 100. Vertragsstaat sehr willkommen. Die Konvention ist wohl der wichtigste humanitäre Abrüstungsvertrag des letzten Jahrzehnts. Mit der Ratifizierung setzt Palau ein deutliches Zeichen für die Pazifikstaaten, die der Konvention bisher nicht beigetreten sind.“

Megan Burke, Direktorin der Cluster Munition Coalition.

In der Pazifik-Region sind sieben Staaten (Australien, Palau, Cookinseln, Fidschi, Nauru, Neuseeland und Samoa) dem Streubombenverbotsvertrag beigetreten, während neun Länder noch fehlen: Mikronesien, Papua Neuguinea, Kiribati, Marshallinseln, Niue, Salomoninseln, Tonga, Tuvalu und Vanuatu.  

Die Konvention wird für Palau am 1. Oktober dieses Jahr in Kraft treten.

20 April 2016
Einsatz weltweit:
Helfen
Sie mit

Lesen sie weiter

Senegal: Minenräumung ermöglicht Rückkehr nach 30 Jahren
© A. Faye / HI
Minen und andere Waffen

Senegal: Minenräumung ermöglicht Rückkehr nach 30 Jahren

Dank  der wirkungsvollen Minenräumung von Handicap International ist ein sicheres Leben in Bissine im Süden Senegals nun wieder möglich. Vor 30 Jahren musste die Zivilbevölkerung ihr Dorf fluchtartig verlassen. Da das Gebiet nun nicht mehr gefährlich ist, sind die ersten Bewohnerinnen und Bewohner bereits zurückgekehrt und haben erfolgreich damit begonnen, ihr Zuhause wiederaufzubauen. 

Burkina Faso: Aufklärung vor Blindgängern trotz Überfällen
© HI
Minen und andere Waffen

Burkina Faso: Aufklärung vor Blindgängern trotz Überfällen

Unsere Expertinnen und Experten arbeiten in Burkina Faso in einer sehr angespannten Sicherheitslage. Ihre Aufgabe: die Bevölkerung über die Gefahr von Blindgängern aufzuklären, um die oft tödlichen Unfälle zu verhindern. Dabei müssen sie selbst immer wieder mit Überfällen und Ausschreitungen rechnen. In manchen Regionen können sie die Menschen nur über lokale Radiosender erreichen.

Senegal: Wie Hunde Kira, Storm, Fisti und Tini helfen, Minen aufzuspüren
© A. Stachurski / HI
Minen und andere Waffen

Senegal: Wie Hunde Kira, Storm, Fisti und Tini helfen, Minen aufzuspüren

Aufgeregt und gespannt hält Storm seine Nase in den Wind. Seine Augen leuchten. Der belgische Schäferhund trainiert seit Monaten in der Region Casamance, wie er Sprengkörper aufspüren kann.  Bald sind Storm und die anderen drei Hunde bereit für ihren ersten Einsatz. Dann unterstützen sie unsere Teams bei der Minenräumung. Entminerin Elisabeth Sambou freut sich schon auf die vierbeinigen Kollegen.