Co-Preisträgerin Friedensnobelpreis

13 Jahre Konflikt in Syrien: Syrien mit Blindgängern verseucht und hohe Anzahl an Menschen mit Behinderung

Pressemitteilung, 13.03.2024: Die syrische Zivilbevölkerung leidet unter Armut, Unterernährung, der schlechten Gesundheitsversorgung, ansteckenden Krankheiten und den Folgen von Verletzungen. Das Erdbeben hat die dramatische Lage noch verschlimmert. 70 % der syrischen Bevölkerung benötigen humanitäre Hilfe. Rund 28 % der syrischen Bevölkerung haben eine Behinderung. Große Teile des Landes sind mit Blindgängern verseucht.

Fast alle Syrer und Syrerinnen sind vom Krieg betroffen und spüren die Auswirkungen der Gewalt. Seit Beginn des Konflikts 2011 wurden nach Angaben der UNO über 300.000 Syrer*innen getötet. Die Dunkelziffern sind hoch. Seit Oktober stellt die humanitäre Hilfsorganisation Handicap International (HI) in den meisten Regionen zudem eine Eskalation der Gewalt fest. Es gibt regelmäßig Bombenangriffe und Waffengewalt. Aufgrund der Bombardierungen ist die Kontaminierung mit explosiven Kriegsresten unglaublich hoch und stellt eine ernste Gefahr für die Zivilbevölkerung dar. 2022 wurden durchschnittlich 76 Unfälle pro Tag mit Blindgängern verzeichnet, d.h. alle 20 Minuten einen. Syrien von Blindgängern zu befreien, ist eine gigantische Herausforderung, die wohl mehrere Generationen dauern wird.

Syrien: Hohe Anzahl an Menschen mit Behinderung

Nach Angaben der UNOCHA benötigen 70 % der syrischen Bevölkerung humanitäre Hilfe. Fast 7 der 22 Millionen Einwohner*innen des Landes leben weiterhin als Binnenvertriebene unter schrecklichen Bedingungen in Lagern. Etwa 28 % der syrischen Bevölkerung leben mit einer Behinderung, insbesondere im Nordosten Syriens sind die Zahlen besonders hoch (fast 40 %). Dies ist auf die hohe Anzahl von Verletzungen durch Bombardierungen und Beschuss zurückzuführen sowie auf die schlechte medizinische Versorgung. Nur gerade 60 % der Krankenhäuser des Landes sind noch in Betrieb. Cholera, immer wiederkehrende Ausbrüche von Krankheiten wie Masern und Meningitis sowie Unterernährung sind nach wie vor die häufigsten Todesursachen in Syrien.