Co-Preisträger Friedensnobelpreis

Libyen (Einsatz beendet)

Aufgrund von Finanzierungsengpässen und fehlenden institutionellen Fördermitteln hat Handicap International (HI) seine Aktivitäten in Libyen Ende Oktober 2023 eingestellt.

Aufklärungsarbeit über Minengefahren

Aufklärungsarbeit über Minengefahren | © J-J. Bernard / HI

Laufende Aktivitäten

Keine.

Einsatzbereiche

Neues aus den Projekten

Libyen: Unerträgliche Zustände
© Till Mayer / HI
Nothilfe Rehabilitation und Orthopädie

Libyen: Unerträgliche Zustände

Die Situation für Zivilist*innen ist in vielen Regionen lebensgefährlich und unerträglich: Tägliche Angriffe, verminte Straßen und Wohnungen, zusammengebrochenes Gesundheitssystem, traumatisierte Menschen. Die Menschen leiden unter Depressionen, der Missbrauch von Alkohol, Drogen und Medikamenten nimmt zu, die zwischenmenschliche Gewalt steigt. Viele Geflüchtete können nicht in ihre Häuser zurückkehren, da diese mit nicht explodierten Munitionsresten oder Minen verseucht sind. Eine ganze Generation ist betroffen, vor allem jüngere Menschen sehen keine Zukunft.

Landminen Monitor 2017: Erneut Anstieg der Opferzahlen
(c) Jules Tusseau/HI
Minen und andere Waffen Politische Kampagnenarbeit

Landminen Monitor 2017: Erneut Anstieg der Opferzahlen

Der am 14.12. von der ICBL in Genf vorgestellte Landminen Monitor 2017 zeigt im dritten Jahr in Folge einen dramatischen Anstieg der Opferzahlen durch Minen und explosive Kriegsreste.

Nach 5 Jahren Krieg sind viele Kinder traumatisiert
Handicap International

Nach 5 Jahren Krieg sind viele Kinder traumatisiert

Handicap International ist seit 2011 in Libyen präsent. Wegen der äußerst instabilen politischen Lage und der Unsicherheit im Land haben wir unsere Teams seit Juli 2014 nach Tunis in Tunesien verlegt. Anne Barthès, die den Einsatz seit Februar 2016 leitet, erzählt uns von den aktuellen Projekten für vertriebene Familien und traumatisierte Kinder – fünf Jahre nach dem Fall des Regimes von Muammar al-Gaddafi.

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Hintergrund

Karte des HI-Einsatzes in Libyen

Seit 2011 und bis Mitte 2020 herrschte in Libyen fast ununterbrochen Bürgerkrieg. Während des zweiten libyschen Bürgerkriegs wurden mehr als eine halbe Million Menschen vertrieben, und zwischen 2014 und 2018 forderte der Konflikt mehr als 4.400 zivile Opfer.

Die Zivilbevölkerung ist nicht nur von der Kriminalisierung der bewaffneten Gruppen und dem bewaffneten Konflikt betroffen, sondern auch vom Zusammenbruch der Wirtschaft und der ständigen Bedrohung durch einen Krieg. 

Darüber hinaus wird die Gesamtzahl der Migrant*innen, Asylbewerber*innen und Geflüchteten in Libyen auf 977.000 geschätzt. Die Folgen des politischen Konflikts haben der libyschen Wirtschaft, die sich weiterhin in einer Rezession befindet, einen schweren Schlag versetzt. Die steigende Inflationsrate erschwert der Bevölkerung den Zugang zu lebenswichtigen Gütern wie Lebensmitteln und Getränken, Wohnraum, Strom, Wasser, Gas und anderen Brennstoffen sowie Transportmitteln.

Seit März 2021 ist Libyen weiterhin von der Corona-Pandemie betroffen. Nach einer Phase niedriger Fallzahlen kam es im Januar 2022 aufgrund der Verbreitung der Omikron-Variante zu einem erneuten Anstieg der Zahl positiver COVID-19-Fälle. Das Nationale Zentrum für Seuchenkontrolle (NCDC) hat während dieser Welle keine besonderen Beschränkungen erlassen, da die Seuchenlage stabil ist und die Impfkampagne fortgeschritten ist, was auch in den Jahren 2022 und 2023 der Fall war.

Anzahl der HI-Mitarbeiter*innen: Keine seit Oktober 2023, ein 7-köpfiges regionales Team beobachtet die Situation und die Finanzierungsmöglichkeiten weiterhin genau.
Eröffnungsdatum des Programms: 2011

Einsatz weltweit: