Co-Preisträgerin Friedensnobelpreis

Projektreferent/in Flucht und Behinderung

Aufgaben:

  • Sie analysieren die aktuelle Lebenssituation und Versorgungslage von Flüchtlingen mit Behinderung und ihren Familien bzw. Unterstützernetzwerk in Deutschland und erfassen die strukturellen Bedarfe 
  • Sie entwickeln Projektansätze einschließlich programmatischer Schwerpunkte und Konzepte sowie Budgets 
  • Sie erstellen Projektbeschreibungen und ggf. Abschlussberichte für institutionelle und private Geber (ADH und ggf. weitere zur Sicherstellung der weiteren Finanzierung)
  • Sie stehen in engem fachlichen Austausch mit der Projektverantwortlichen für ComIn in München und den Fachreferenten mit Sitz in Berlin
  • Nach Bedarf und in Abstimmung mit der Geschäftsführerin  Austausch mit den Fachreferaten der Föderation Handicap International und anderer nationaler Vereine

 

Profil:

  • Sie haben ein Studium in einem für die Stelle relevanten Fachgebiet erfolgreich abgeschlossen
  • Sie sind in Deutschland sehr gut vernetzt in den relevanten Gremien und Netzwerken zu den Themen Behinderung und/oder, Flucht und Migration, idealerweise in Kombination dieser Themen
  • Sie verfügen über mehrjährige Berufserfahrung im Projektmanagement zum Thema Behinderung und/ oder Migration/Flucht
  • Sie verfügen über umfangreiche Erfahrung in der Bedarfsanalyse, Projektplanung und Durchführung, sowie Antragstellung und Berichterstattung für das Fundraising bei institutionellen und privaten Geldgebern
  • Sie sind kommunikationsstark, arbeiten gerne konzeptionell und strategisch und sind in der Umsetzung selbständig und strukturiert
  • Sie sprechen gut Englisch, Französischkenntnisse sind von Vorteil
  • Sie beherrschen alle gängigen Office-Anwendungen
  • Sie sind bereit zu regelmäßigen bundesweiten Dienstreisen
  • Sie identifizieren sich mit den Zielen von Handicap International und haben ein Interesse an humanitärer Hilfe und Entwicklungszusammenarbeit

 

Was wir bieten:

  • Eine spannende Aufgabe mit Gestaltungsspielraum in einer renommierten internationalen Organisation
  • Zusammenarbeit mit einem motivierten Team in Deutschland und als Teil des internationalen Netzwerks der Föderation Handicap International
  • Flexible Arbeitszeiten und eine angemessene Vergütung nach TvÖD

 

Weitere Informationen:

  • Zum nächstmöglichen Zeitpunkt in Vollzeit, zunächst befristet auf 9 Monate; eine Verlängerung wird bei entsprechender Finanzierung angestrebt.
  • Dienstsitz München (Berlin möglich) mit regelmäßigen Reisen  innerhalb Deutschlands, ggf. auch zum Sitz der Föderation in Lyon
  • Bewerber/innen mit Behinderung werden bei gleicher Eignung bevorzugt.

 

Wenn Sie uns mit Ihrem Erfahrungsschatz unterstützen möchten, freuen wir uns auf Ihre Bewerbung!

Bitte senden  Sie uns Ihre Bewerbungsunterlagen  (Motivationsschreiben und Lebenslauf)  unter Angabe Ihrer Gehaltsvorstellungen und Ihres frühestmöglichen Eintrittstermins  an:

[email protected]

 

Hintergrund

Handicap International e.V. ist die deutsche Sektion der internationalen Föderation Handicap International mit Sitz in München und einem Büro in Berlin. Handicap International setzt sich in rund 60 Ländern mit über 300 Projekten für Menschen mit Behinderung ein, insbesondere in Kriegs- und Krisengebieten, in der Nothilfe und Entwicklungszusammenarbeit. Weitere Schwerpunkte sind  aktive Lobbyarbeit zur Umsetzung der Rechte von Menschen mit Behinderung, gegen den Einsatz von Landminen und Streubomben und der Nutzung von explosiven Waffen in bevölkerten Gebieten. Handicap International ist als Mitbegründer der internationalen Kampagne zum Verbot von Landminen Co-Träger des Friedensnobelpreises.

Seit 2003  führt Handicap  International  in München das  Projekt „ComIn“ durch, um Wege anzubieten, die Einbindung von Flüchtlingen mit Behinderung in den Alltag in Deutschland zu fördern. Durch Beratung und erste Qualifizierungen sollen Flüchtlinge mit Behinderung gestärkt werden. Daneben ist politische Arbeit und Vernetzung ein wesentlicher Aufgabenbereich.

Handicap International möchte auf den deutlich angestiegenen Zuzug von Flüchtlingen seit dem vergangenen Jahr reagieren und seine Aktivitäten ausweiten. Zum aktuellen Zeitpunkt stehen kaum ausreichend gesicherte Daten zur Lebenssituation von Flüchtlingen und ihren Familien zur Verfügung. Unter den Flüchtlingen in Deutschland befinden sich auch Flüchtlinge mit Behinderungen oder chronischer Erkrankung, die meist unzureichend oder erst sehr spät versorgt werden.  Genaue Daten zur Anzahl von Flüchtlingen mit Behinderungen, der Art ihrer Behinderungen, ihrer Lebenssituation und dem Zugang zu sozialen, rehabilitativen und medizinischen Angeboten sind im Rahmen einer konkreten Bedarfsanalyse zu erfassen.

Innerhalb dieser Bedarfsanalyse sind vorgehaltene Dienste von Einrichtungsträgern, Kommunen und Ländern zu integrieren, um ein genaues Bild der Versorgungslage und dem Fortbildungsbedarf von Personal zu erhalten. Die Unterbringung in den Erstaufnahmen und nachfolgenden Unterkünften entspricht meist nicht den behinderungsspezifischen Bedürfnissen, außer in  Bundesländern und Stadtstaaten, die eine Unterbringung in Wohnungen priorisieren. Die in einzelnen Bundesländern praktizierte dezentrale Unterbringung stellt Herausforderungen an Träger und öffentliche Stellen dar, um eine gute Versorgung, aber auch die Koordinierung dieser Personengruppe sicher zu stellen, da  nicht alle Dienste überall vorgehalten werden.

Um eine bessere Versorgung zu gewährleisten sind eine Vernetzung bestehender Organisationen und anderer Akteure der Behinderten-, Migrations- und Flüchtlingsarbeit sowie eine Sensibilisierung für Flüchtlinge mit Behinderung und ihre Bedarfe notwendig.

Sinnvoll scheint die Erarbeitung und Bereitstellung eines Leitfadens zur Versorgung und Betreuung von Flüchtlingen mit Behinderungen für die unterschiedlichen Akteure auf allen politischen Ebenen - Bund, Bundesländer, Städte und Kommunen.  Zunächst soll eine Schwerpunktsetzung auf Baden-Württemberg, Sachsen und Hamburg erfolgen. Eine Ausweitung auf weitere Bundesländer und andere Ebenen soll dann im weiteren Verlauf geprüft und durchgeführt werden.