Co-Preisträgerin Friedensnobelpreis

Kunst gegen Bomben

Oslo - Entstehung von Graffiti gegen Bombardierung der Zivilbevölkerung

Graffiti Kunst-Aktion Oslo

Ein wandhohes Graffiti in Augsburg zur Kampagne Ein wandhohes Graffiti in Augsburg zur Kampagne Ein wandhohes Graffiti in Augsburg zur Kampagne Ein wandhohes Graffiti in Augsburg zur Kampagne

© HI

Stop Bombing Civilians

Im Rahmen der ersten internationalen EWIPA-Konferenz zum Schutz der Zivilbevölkerung vor Explosivwaffen entstanden im April 2024 in Oslo zwei neue Graffiti unter dem Motto Keine Bomben auf die Zivilbevölkerung

Die Graffiti wurden von den deutschen Künstlern Lando (Melander Holzapfel) und Bert (Nils Jänisch) in Zusammenarbeit mit dem ukrainischen Street-Art-Künstler Zdesroy (Valerii Kolor) gestaltet.

Eine Gruppe Menschen stehen vor dem Dusiburger Graffiti. Eine Gruppe Menschen stehen vor dem Dusiburger Graffiti. Eine Gruppe Menschen stehen vor dem Dusiburger Graffiti. Eine Gruppe Menschen stehen vor dem Dusiburger Graffiti.

© HI

Außerhalb des Konferenzgebäudes wurde ein Container mit der Nachricht "Stop Bombing Civilians" besprüht.

Marwa Mbayed, syrische Aktivistin und HI-Botschafterin: 75% der syrischen Bevölkerung sind durch den Krieg traumatisiert, so auch mein Freund Omar. Er hat sich trotz Therapie vor einem Monat das Leben genommen, 8 Jahre nach seiner Flucht nach Deutschland [...]. Während wir heute hier sprechen, werden jede Sekunde neue schreckliche persönliche Erlebnisse aus Gaza, der Ukraine, Syrien, dem Sudan, Myanmar, dem Jemen und vielen anderen Ländern bekannt. Wir alle sind hier, weil wir dies ändern müssen. Es ist endlich an der Zeit, die Zivilbevölkerung im Krieg besser zu schützen. Ich zähle darauf, dass Sie heute hier in Oslo auf dieses Ziel hinarbeiten.

Das fertige Graffiti in der Schertlinstraße 8 im Augsburger Stadtteil Antonsviertel. Das fertige Graffiti in der Schertlinstraße 8 im Augsburger Stadtteil Antonsviertel. Das fertige Graffiti in der Schertlinstraße 8 im Augsburger Stadtteil Antonsviertel. Das fertige Graffiti in der Schertlinstraße 8 im Augsburger Stadtteil Antonsviertel.

© HI

Eines der Graffiti zeigt ein zerbombtes Haus und eine Kinderhand, die den Rest des Hauses ergänzt.

Künstler (Zdesroy):  „Ich bin hier wegen all dem, was in meinem Land (Ukraine) passiert. Jeden Tag werden dort unschuldige Menschen getötet. Ich hoffe, dass der Horror dort bald ein Ende hat. Ich mache das Graffiti in der Hoffnung auf Frieden.“

Künstler (Lando): „Ich finde es wichtig ein Zeichen zu setzen. Gerade als Künstler, der im öffentlichen Raum arbeitet, hat man auch die Aufgabe Verantwortung zu tragen. Ich bin auch Vater, meine Tochter ist 12 Jahre alt, in welche Welt soll ich sie denn setzen? Ich bin verdammt stolz, ein Teil der Aktion zu sein.

Mehr zur Entstehung:

Graffiti Künstler AKUT sprüht sein Kunstwerk von einer Hebebühne aus in Augsburg. Graffiti Künstler AKUT sprüht sein Kunstwerk von einer Hebebühne aus in Augsburg. Graffiti Künstler AKUT sprüht sein Kunstwerk von einer Hebebühne aus in Augsburg. Graffiti Künstler AKUT sprüht sein Kunstwerk von einer Hebebühne aus in Augsburg.

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Eine Botschaft von allen

Auch Teilnehmer*innen konnten Teil des Graffitis werden! An der Seite des besprühten Containers konnten sie ihre Botschaften und Meinungen zur Bombardierung der Zivilbevölkerung teilen. 

Künstler besprüht die Wand mit einem Graffiti in Duisburg. Künstler besprüht die Wand mit einem Graffiti in Duisburg. Künstler besprüht die Wand mit einem Graffiti in Duisburg. Künstler besprüht die Wand mit einem Graffiti in Duisburg.

© HI

Teamwork

Gleich alle drei Künstler gleichzeitig am Werk. Zeitdruck hatten die deutschen und ukrainischen Künstler sicherlich: In nur zwei Tagen entstanden während der Konferenz in Oslo gleich zwei große Graffitis.

Wir danken unseren Partnerorganisationen INEW, Norwegian People´s Aid & Røde Kors Oslo und den Künstlern Lando, Zdesroy und Bert. 

 

Über die Kampagne „Stop Bombing Civilians"
Einsätze von Bomben und Raketen in Wohngebieten haben verheerende Auswirkungen. Explosivwaffen töten oder verletzen jedes Jahr zehntausende Zivilist*innen weltweit, hinterlassen verwüstete Städte z.B. im Irak, in Afghanistan, Syrien, Jemen oder jüngst in der Ukraine, im Sudan und im Gazastreifen. Sie führen zu starken psychologischen Traumata, zu Vertreibung und Verarmung der Bevölkerung, zerstören lebensnotwendige Infrastrukturen und zerrütten das soziale und wirtschaftliche Gefüge. Wenn Explosivwaffen in bewohnten Gebieten eingesetzt werden, sind 90% der Opfer Zivilist*innen. Besonders die Flächenwirkung vieler Explosivwaffen macht ihren Einsatz in Wohngebieten verhängnisvoll. Deshalb setzt sich Handicap International (HI) mit der Kampagne „Stop Bombing Civilians“ seit vielen Jahren für den Schutz der Zivilbevölkerung vor dem Einsatz von Explosivwaffen in bevölkerten Gebieten (EWIPA) ein.