Kunst gegen Bomben
Würzburg - Haushohes Graffiti gegen Bombardierung der Zivilbevölkerung eingeweiht
Graffiti Kunst-Aktion Würzburg
© Leon Söllner
Stop Bombing Civilians
Unter dem Motto "Keine Bomben auf die Zivilbevölkerung" entstand im März 2023 ein mahnendes Graffiti in Würzburg.
Im Rahmen des Projektes gestalteten die Würzburger Graffiti-Künstler Simon Schacht und Christian Schlosser von ATE eine großflächige Hauswand, um auf die schrecklichen Folgen der Bombenangriffe auf die Zivilbevölkerung aufmerksam zu machen. Eindrücklich und aufrüttelnd!
©Leon Söllner
Oberbürgermeister Christian Schuchardt sagte: „Die zerstörten Bauklötzchen sind als Symbol gut gewählt. Wenn im Krieg Bomben, Raketen oder Granaten einschlagen, trifft es Unschuldige und die Schwächsten einer Gesellschaft: zum Beispiel ein Kind, das eben noch friedlich gespielt hat. In Würzburg ist der Kreis der Zeitzeugen, die noch eigene Erinnerungen an die Bombennacht vom 16. März 1945 haben, in den letzten Jahren klein geworden, in der Ukraine und an weiteren Kriegsschauplätzen ist der Tod hingegen tagtäglich.“
© Leon Söllner
Die Künstler von ATE: „Anders als bei einer Werbekampagne, welche nach wenigen Wochen von der folgenden abgelöst wird, greift ein Mural (eine Fassadengestaltung) in den Lebensraum der Bürgerinnen und Bürger des entsprechenden Stadtteils ein. So war es uns besonders wichtig den Spagat zwischen Erinnerungskultur und einer sensiblen Gestaltung dieses schwierigen Themas zu finden, welcher den Inhalt passend bebildert, gleichzeitig aber unschuldige Augen vor der Grausamkeit beschützt.“
Mehr zur Entstehung:
© Leon Söllner
Kunst vor dynamischer Kulisse
An nur einem Wochenende entstand im Würzburger Stadtteil Grombühl ein weiteres aufrüttelndes Mural gegen die Bombardierung der Zivilbevölkerung. Beim Sprühen mussten die Künstler allerdings auf die vorbeifahrende Trambahn Acht geben.
© Leon Söllner
Letzte Arbeiten
Fat Cap, Skinny Cap und Schablonen... Hier ist Teamarbeit gefragt. Gemeinsam arbeiten die Künstler am Graffiti . Zuletzt werden die Logos präzise per eigens angefertigter Vorlage an die Wand gebracht.
Wir danken der Stadt Würzburg, Oberbürgermeister Christian Schuchardt, der Stadtbau Würzburg AG sowie dem Verein MRIJA für die Unterstützung.
Über die Kampagne „Stop Bombing Civilians"
Einsätze von Bomben und Raketen in Wohngebieten haben verheerende Auswirkungen. Explosivwaffen töten oder verletzen jedes Jahr zehntausende Zivilist*innen weltweit, hinterlassen verwüstete Städte z.B. im Irak, in Afghanistan, Syrien, Jemen oder jüngst in der Ukraine, im Sudan und im Gazastreifen. Sie führen zu starken psychologischen Traumata, zu Vertreibung und Verarmung der Bevölkerung, zerstören lebensnotwendige Infrastrukturen und zerrütten das soziale und wirtschaftliche Gefüge. Wenn Explosivwaffen in bewohnten Gebieten eingesetzt werden, sind 90% der Opfer Zivilist*innen. Besonders die Flächenwirkung vieler Explosivwaffen macht ihren Einsatz in Wohngebieten verhängnisvoll. Deshalb setzt sich Handicap International (HI) mit der Kampagne „Stop Bombing Civilians“ seit vielen Jahren für den Schutz der Zivilbevölkerung vor dem Einsatz von Explosivwaffen in bevölkerten Gebieten (EWIPA) ein.