Co-Preisträgerin Friedensnobelpreis

Büro von Handicap International in Gaza-Stadt zerstört

Pressemitteilung: 02.02.2024

Das Büro von Handicap International (HI) im Stadtteil Rimal in Gaza-Stadt wurde am 31. Januar 2024 bei dem Einschlag einer Bombe getroffen. Das Gebäude wurde vollständig zerstört. Mitarbeitende der humanitären Hilfsorganisation waren nicht anwesend. Wir haben noch keine Informationen über mögliche Opfer in den umliegenden Gebäuden. HI wurde weder alarmiert noch gewarnt, obwohl die Koordinaten des Gebäudes ordnungsgemäß an das Benachrichtigungssystem übermittelt worden waren. Dieses System wurde von den Vereinten Nationen und den israelischen Streitkräften eingerichtet, um versehentliche Angriffe auf humanitäre Einrichtungen zu verhindern.


Unsere wichtigste Aufgabe ist es, die Sicherheit und das Wohlergehen unserer Mitarbeitenden und Freiwilligen im Gazastreifen zu gewährleisten und der von dem Konflikt betroffenen Zivilbevölkerung zu helfen. 
Seit dem 7. Oktober wurden mindestens 26.751 Palästinenserinnen und Palästinenser im Gazastreifen getötet und etwa 65.636 Menschen durch die anhaltenden Bombardierungen der israelischen Streitkräfte verletzt. Die israelischen Vergeltungsschläge folgten auf die Angriffe der Hamas vom 7. Oktober, bei denen 1.200 Israelis getötet und 240 Israelis und ausländische Bewohner*innen als Geiseln genommen wurden.

Wir rufen die Konfliktparteien auf, das humanitäre Völkerrecht zu respektieren. Sie müssen die Sicherheit der Zivilbevölkerung und ziviler Objekte gewährleisten. Sie müssen sicherstellen, dass humanitäre Hilfe schnell und ungehindert geleistet werden kann. Medizinisches und humanitäres Personal sowie die Infrastruktur müssen geschützt werden.  


"Wir sind zutiefst besorgt über die Vorgehensweise der letzten Monate, in denen zivile Gebäude von Nichtregierungsorganisationen, Schulen oder Häuser von Zivilisten zerstört wurden. Dies zeigt einmal mehr, dass es nirgendwo in Gaza sicher ist. Ein sofortiger und dauerhafter Waffenstillstand ist die einzige Lösung", sagt Federico Dessi, HI-Regionaldirektor für den Nahen Osten.


HI fordert nachdrücklich und eindringlich ein Ende des Einsatzes von Explosivwaffen im Gazastreifen, da diese systematisch und wahllos Zivilistinnen und Zivilisten treffen und den Zugang zu lebenswichtigen Dienstleistungen für hunderttausende von Menschen gefährden, darunter Unterkünfte, Wasser, Strom und humanitäre Hilfe. Darüber hinaus werden humanitäre Hilfsorganisationen daran gehindert, angemessen und schnell auf die enormen und stetig weiter wachsenden Bedürfnisse der Zivilbevölkerung zu reagieren.