Co-Preisträgerin Friedensnobelpreis

„Stop Bombing Civilians“: Aufrüttelndes Wandbild von Handicap International und Street-Art-Künstler Mister Copy eingeweiht

„Stop Bombing Civilians“: Aufrüttelndes Wandbild vom Verein Handicap International;  Street-Art-Künstler Mister Copy in Aktion. Bürgermeisterin Anke Kaphammel erinnert an Bombardierungen Braunschweigs 1944.

ChatGPT: Ein Künstler malt auf einer Hebebühne ein großes Wandgemälde eines Mädchens mit Papierhut und Papierflugzeugen an einer Hausfassade.

Ein starkes Zeichen gegen die Bombardierung der Zivilbevölkerung entsteht. | © Verena Meier

Zum 81. Jahrestag der Bombardierung von Braunschweig hat der international berühmte Street-Art-Künstler Mister Copy ein aufrüttelndes Mural gestaltet, um auf die schrecklichen Folgen von Bombenangriffen auf die Zivilbevölkerung aufmerksam zu machen. Er unterstützt damit die Kampagne „Stop Bombing Civilians“ der Hilfsorganisation Handicap International (HI), Co-Friedensnobelpreisträgerin.

Das Wandgemälde kann jederzeit in der Eichtalstraße 8, 38114 Braunschweig besichtigt werden.  Der Künstler finalisiert das Graffiti noch bis Mittwoch, 15. Oktober.

Während einer Veranstaltung am Donnerstag, 14. Oktober, erinnerte Bürgermeisterin Anke Kaphammel an die erschütternden Bombardierungen in Braunschweig im Jahr 1944. Dr. Inez Kipfer-Didavi von Handicap International sprach von den verheerenden Angriffen auf die Zivilbevölkerung in aktuellen Konflikten.

Das Mural zeigt eine Komposition, die den Blick auf die Folgen von Krieg lenkt. Im Zentrum steht ein junges Mädchen zwischen den Trümmern, ihr Ausdruck schwankt zwischen Staunen und Angst. Papierflieger, Papierbomben und Blumen eröffnen mehrere Bedeutungsebenen: Sie verweisen auf Kindheit und Spiel, aber auch auf Bedrohung, Zerbrechlichkeit und Widerstandskraft. Das Werk lädt dazu ein, die Auswirkungen von Gewalt auf Kinder nicht abstrakt, sondern als zutiefst menschliche Realität zu begreifen.

Hochaufgelöstes und rechtefreies Bildmaterial vom finalen Wandgemälde, von der Veranstaltung und vom Entstehungsprozess des Murals finden Sie zeitnah in unserem Presse-Ordner Braunschweig – Bitte beachten Sie das Copyright: Verena Meier

Bürgermeisterin Anke Kaphammel: „Zivilistinnen und Zivilisten dürfen keine Opfer kriegerischer Auseinandersetzungen werden. In solchen Fällen sind vor allem Kinder die Leidtragenden, sie gilt es besonders zu schützen. Der Künstler Mister Copy hat dafür in unserem Stadtraum ein Zeichen gesetzt – die Stadt Braunschweig begrüßt dieses Projekt ausdrücklich. Im heutigen Gedenken an die Bombardierung Braunschweigs vor 81 Jahren als Folge des vom NS-Regime entfesselten Zweiten Weltkriegs ist das Kunstwerk auch ein Mahnmal für Demokratie und Frieden.“

Künstler Mister Copy: „Das Wandbild macht die verborgene Wirklichkeit sichtbar, in der Kinder in Kriegsgebieten aufwachsen: zwischen Trümmern, in einer Kindheit, die von ständiger Gefahr überschattet wird. Es fordert dazu auf, Krieg nicht als fernes Ereignis zu begreifen, sondern seine direkten Auswirkungen auf das Leben der Zivilbevölkerung ins Bewusstsein zu rücken."

Dr. Inez Kipfer-Didavi, Geschäftsführerin von Handicap International Deutschland: „Die Auswirkungen von Explosivwaffen in Wohngebieten sind verheerend. 90% der Opfer stammen aus der Zivilbevölkerung. Wir wollen mit unserer Kampagne „Stop Bombing Civilians“ appellieren, dass menschenverachtende Bombardierungen der Zivilbevölkerung dringend beendet werden müssen. Außerdem ist es dringend geboten, dass sich die internationale Staatengemeinschaft mehr für die Opfer und für die Räumung von Blindgängern in bombardierten Gebieten einsetzt“.

Enrico Casper vom Verein Hip Hop Kultur: „Street Art ist seit jeher mehr als nur Farbe an der Wand – sie ist Ausdruck von Widerstand, gesellschaftlichem Bewusstsein und dem Wunsch nach Veränderung. Mit unseren Mitteln wollen wir sichtbar machen, was viel zu oft übersehen wird: Zivilist*innen in Kriegsgebieten zahlen den höchsten Preis für politische und militärische Gewalt. Gemeinsam mit dem Künstler Mister Copy, schließen wir uns dieser wichtigen Initiative an, um ein klares Zeichen gegen den Einsatz explosiver Waffen in Wohngebieten zu setzen. Unsere Botschaft ist deutlich: Keine Bomben auf die Zivilbevölkerung – überall und jederzeit."

Über die Kampagne „Stop Bombing Civilians"

Explosivwaffen in Wohngebieten haben verheerende Auswirkungen. Explosivwaffen töten oder verletzen jedes Jahr zehntausende Zivilist*innen weltweit, hinterlassen verwüstete Städte in der Ukraine, im Irak, in Afghanistan, Syrien oder Jemen, im Sudan und im Gazastreifen, führen zu starken psychologischen Traumata, zu Vertreibung und Verarmung der Bevölkerung, zerstören lebensnotwendige Infrastrukturen und zerrütten das soziale und wirtschaftliche Gefüge. Wenn Explosivwaffen in bewohnten Gebieten eingesetzt werden, sind 90% der Opfer Zivilist*innen. Besonders die Flächenwirkung vieler Explosivwaffen macht ihren Einsatz in Wohngebieten verhängnisvoll. Im Jahr 2024 waren Zivilist*innen in mindestens 74 Ländern und Gebieten von Explosivwaffeneinsätzen betroffen.

Über Handicap International e.V.

Handicap International (HI) ist eine gemeinnützige Organisation für Nothilfe und Entwicklungszusammenarbeit, die in rund 60 Ländern aktiv ist. Wir setzen uns für eine solidarische und inklusive Welt ein. Wir verbessern langfristig die Lebensbedingungen für Menschen mit Behinderung und unterstützen diejenigen, die besonderen Schutz benötigen. Außerdem engagieren wir uns für eine Welt ohne Minen und Streubomben sowie für den Schutz der Zivilbevölkerung im Krieg. HI ist Co-Preisträgerin des Friedensnobelpreises von 1997.

Für weitere Informationen oder Interviewwünsche wenden Sie sich bitte an
Huberta von Roedern, Leiterin Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
+49 151 73 02 32 06, [email protected]