Co-Preisträgerin Friedensnobelpreis

Welttag der Humanitären Hilfe

Der Welttag der Humanitären Hilfe am 19. August macht  auf das Engagement der vielen Organisationen und einzelnen Menschen weltweit aufmerksam, die anderen in extremer Not in Krisenregionen oder nach Naturkatastrophen beistehen. Handicap International möchte diesen Tag auch zum Anlass nehmen, auf die Wichtigkeit von Inklusion in der humanitären Nothilfe hinzuweisen – denn niemand darf bei den Hilfsmaßnahmen vergessen werden.

Jeannette Lubira kann sich im Camp kaum fortbewegen

Jeannette Lubira lebt im Flüchtlingscamp „Lac Vert“ in der Demokratischen Republik Kongo | © Till Mayer / Handicap International

Menschen mit Behinderungen werden bei der Planung von humanitären Nothilfeaktionen teils schlichtweg übersehen. Ohne Hilfsmittel wie Krücken oder Rollstühle von A nach B zu gelangen, an Lebensmittel zu kommen oder die Toilette zu benutzen, sind für sie eine Herausforderung, oft sogar unmöglich.

Was das im Einzelfall eigentlich bedeutet, zeigt die bewegende Geschichte von Jeannette Lubira aus dem Flüchtlingscamp „Lac Vert“ in der Demokratischen Republik Kongo.

Inklusion in der humanitären Hilfe darf nicht vergessen werden

„Jeanette Lubira sucht sich ihren Weg zwischen dem Geröll. Um es korrekt zu beschreiben: Sie kriecht auf dem Boden, zieht sich mit Händen und Armen vorwärts. Über all die spitzen Steine. Die leblosen Beine zieht sie hinter sich her. Lac Vert ist ein trostloser Ort. Für jeden, der hier lebt, für Menschen mit Behinderung ganz besonders. Das ganze Lager ist eine Welt voller Barrieren. Jeder Gang auf die stinkenden Latrinen ein würdeloses Unterfangen.
Jeannette Lubira hat trotzdem nie aufgehört zu hoffen. Es sind kleine Träume, die sie sich zugesteht. Einen kleinen Stand eröffnen und Kuchen verkaufen. ‚Ich kann gut backen, lesen und rechnen. Was brauche ich mehr‘, sagt sie. ‚Einen Rollstuhl natürlich‘, fügt sie schnell an. Dann würde es vielleicht wirklich mit dem Stand klappen.“ (Die ganze Geschichte auf Spiegel Online)

Jeannettes Schicksal ist kein Einzelfall – doch Menschen wie sie dürfen nicht vergessen werden. Sie müssen sichtbar gemacht und ihre Bedürfnisse ermittelt werden. Eine barrierefreie Umgebung ist für Menschen mit Behinderung unabdingbar – nur so können sie Versorgungs- und Anlaufstellen sowie sanitäre Einrichtungen erreichen und nutzen.

Handicap International hat es sich zur Aufgabe gemacht, Menschen wie Jeannette Lubira zur Seite zu stehen. Sie bekam einen Rollstuhl und erlangte so zumindest einen Teil ihrer Selbstständigkeit und Würde zurück.

 

 

Handicap International hat zudem gemeinsam mit mehreren Partnerorganisationen während des Humanitären Weltgipfels zum Thema Behinderung im Mai 2016 die Charta zur Inklusion in der humanitären Hilfe eingebracht. Ein wichtiger Schritt in Richtung Gleichstellung in der humanitären Hilfe!

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