Außerhalb der Hauptstadt Bangui gibt es derzeit keine Strukturen, die in der Zentralafrikanischen Republik psychotherapeutische Dienste anbieten. Dabei braucht es eine gute Rehabilitation, damit Verletzungen nicht zu langfristigen Beeinträchtigungen werden. Und damit die Betroffenen letztlich wieder unabhängig ihr Leben gestalten und ihren Lebensunterhalt selbst verdienen können.
Mit finanzieller Unterstützung des Auswärtigen Amtes bietet HI seit September 2018 zum ersten Mal Rehabilitationsmaßnahmen auch in Bambari, der zweitgrößten Stadt des Landes an. Um Ressourcen zu bündeln, arbeiten wir im Allgemeinkrankenhaus in Bambari, welches von Ärzten ohne Grenzen geleitet wird.
Funktionale Rehabilitation und psychologische Erste-Hilfe
Innerhalb eines Jahres wollen wir ca. 2.200 Rehabilitationssitzungen durchführen und damit 720 Menschen helfen. In den meisten Fällen handelt es sich um Patient/-innen, die vorher von den Ärzten ohne Grenzen betreut und anschließend an uns weitergeleitet werden. Aber auch deren pflegende Angehörige werden von uns geschult – zu Rehabilitationsübungen für zu Hause genauso wie zu Wundversorgung.
Gleichzeitig bieten wir für die Menschen mit denen wir arbeiten, Sitzungen zur psychologischen Ersten Hilfe an. Nur wer seelisch mit den erfahrenen Verlusten umzugehen weiß, kann sich auf die körperliche Genesung konzentrieren. Eine Herausforderung ist und bleibt die Nachsorge der Patient/-innen nach der Entlassung aus dem Krankenhaus.
Kapazitätsaufbau des lokalen Gesundheitspersonals
Der Erfolg der Behandlung hängt maßgeblich vom Wissen der Akteure ab. Das lokale Gesundheitspersonal ist häufig auf spezifische Themengebiete spezialisiert, welche selten physiotherapeutisches oder psychologisches Wissen umfassen. Daher haben wir Fortbildungen in den existierenden Schulungsplan des Krankenhauspersonals eingefügt und werden in den kommenden Monaten die entsprechenden Schulungen durchführen.
Inklusive Humanitäre Hilfe
Gleichzeitig ist es HI immer ein Anliegen, auch andere Hilfsorganisationen dabei zu unterstützen Menschen mit Behinderungen und schutzbedürftige Menschen verstärkt in ihre Notfallhilfe einzubinden – also inklusiver zu werden. Deswegen begleiten wir auch in der Zentralafrikanischen Republik Nichtregierungsorganisationen dabei, inklusive Methoden und Ansätze in ihre Arbeit zu integrieren.
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