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© Crolle Agency / HI
3D - Reha der Zukunft
3D-Druck und Tele-Rehabilitation haben unsere Hilfseinsätze revolutioniert. Mit dieser Technik können wir Menschen in abgelegenen Regionen schneller helfen.
Überall einsatzbereit
„80 % der Menschen mit Behinderung leben in Entwicklungsländern, in denen nur 5 bis 15% Zugang zu orthopädischen Hilfsmitteln und Technologien haben. Eine Prothese oder Orthese wäre für viele dieser Menschen die Lösung." HI-Reha-Experte Abder Banoune
Für Menschen mit Behinderung oder einer Verletzung aus abgelegenen Regionen ist es oft schwer, Rehabilitationszentren in entfernten Städten zu erreichen. Hinzu kommt, dass sich viele Menschen die Reisekosten gar nicht leisten können.
Ebenso schwierig ist oftmals der Transport von Maschinen, Material und Personal hin zu den Betroffenen.
Hilfesuchende und Helfende kommen also häufig nur schwer zusammen – oder Bedürftige erfahren im schlimmsten Fall gar nichts von einer möglichen Unterstützung.
Die 3D-Technologie für Prothesen und Orthesen bietet eine Lösung. Mit geschultem Personal können wir die Menschen zuhause besuchen und zusätzlich per Videotelefonie beraten. Das Material ist tragbar und nachhaltig: Die Computer und Scanner haben Batterien - funktionieren also autonom - und können sogar mit tragbaren Solar-Panels wieder aufgeladen werden.
Ein Bein aus dem Drucker – so wird's gemacht
HI verwendet einen tragbaren 3D-Scanner, um digitale Messungen vorzunehmen. Der Scan wird von geschultem Gesundheitspersonal beim Patienten durchgeführt. Zusätzlich können Expert*innen per Videokonferenz hinzugezogen werden. Danach werden die maßgeschneiderten Hilfsmittel mithilfe der computergestützten Konstruktionstechnik und eines 3D-Druckers in zentralen Orthopädiezentren hergestellt. Die 3D-gedruckten Prothesen und Orthesen haben einen hohen Qualitätsstandard und sind ISO-genormt. Danach werden sie zu den Patienten geschickt und von HI-Expert*innen angepasst. Während des ganzen Prozesses betreuen und begleiten HI-Teams die Patient*innen. Auch Physiotherapie aus der Ferne per Videokonferenz ist eine gute Alternative zur Behandlung vor Ort, sollten die Patient*innen abgelegen leben oder keine Möglichkeit haben, in die Reha-Zentren zu gelangen.
Dem kleinen Koffi aus Togo wird die erste Schiene aus dem 3D-Drucker angepasst.
Kennedy aus Uganda hat Zerebralparese. Auch er profitiert von der Technologie und erhält Orthesen.
Expertise von Handicap International
Seit 2014 arbeitet HI an der Entwicklung des 3D-Drucks für orthopädische Hilfsmittel. Im Jahr 2016 begannen erste Pilotprojekte in Afrika. 2018 erreichte das Projekt eine neue Stufe: In Uganda schult HI kontinuierlich lokales Gesundheitspersonal sowie Orthopädie- und Rehabilitationsfachleute in der Anwendung der Technologien. Ziel ist es, allen Menschen Zugang zu hochwertigen orthopädischen Geräten zu verschaffen - auch für Bedürftige aus abgelegenen Gebieten oder Nachbarländern. Wir arbeiten kontinuierlich an der Nachhaltigkeit unserer Projekte und der Weitergabe von Wissen, sodass die Menschen auch nach Beendigung unseres Einsatzes von den Maßnahmen profitieren können. Im September 2020 erhielt HI für den Einsatz innovativer Technologien und Tele-Reha den europäischen Horizont-Preis.
Ab ins Leben
Der 9-jährige Kennedy aus Uganda hat Zerebralparese. Seit er ein Baby ist, kann er seine Beine kaum benutzen. Zum ersten Mal in seinem Leben erhält er jetzt Physiotherapie durch einen HI-Mitarbeiter. Und er bekommt Orthesen aus dem 3D-Drucker - mit denen er aufrecht stehen kann und wieder alleine laufen kann!
Mit Ihrer Spende verhelfen wir Kindern wie Kennedy zu einer Prothese. Jeder Euro wirkt!