Co-Preisträger Friedensnobelpreis

Ein Drittel der von HI unterstützten Menschen sind Geflüchtete oder Binnenvertriebene

Nothilfe

Allein im Jahr 2022 halfen unsere Teams rund 380.000 Geflüchteten und 360.000 Binnenvertriebenen in insgesamt 35 Ländern, darunter Bangladesch, Burkina Faso, Äthiopien, Pakistan oder Südsudan. Besonders langfristige bewaffnete Konflikte und die Folgen des Klimawandels sind die Hauptursachen für die Flucht. Nach UN-Angaben mussten 2022 weltweit über 100 Millionen Menschen fliehen.

Menschen mit Behinderung brauchen spezifische Hilfe, so wie Ludia im Flüchtlingslager Omugo/ Uganda | © Quinn Neely / HI

"Geflüchtete und Binnenvertriebene mit Behinderung werden häufig übersehen. Sie leben oftmals unter prekären Umständen. Wir sorgen für barrierefreie Zugänge zu lebenswichtigen Dienstleistungen, stellen Rollstühle oder Prothesen bereit, die auf der Flucht häufig verloren gegangen sind, und unterstützen traumatisierte Opfer mit psychologischer Hilfe.“

Dr. Inez Kipfer-Didavi, Geschäftsführerin von Handicap International Deutschland

Einer von ihnen ist der 17-jährige Mouch, der in einem Flüchtlingslager in der Region Gambella in Äthiopien lebt. Nach einem Schlangenbiss musste sein linkes Bein amputiert werden. Von HI erhielt er eine Prothese und regelmäßig Physiotherapie. Allein in diesem Lager helfen unsere Teams vielen Menschen, welche vor allem vor der Gewalt im Südsudan geflohen sind. 
Auch Mariam im Zaatari Camp in Jordanien wird, seitdem sie 10 Jahre alt ist, von HI betreut. Das Mädchen hatte bei einem Bombenangriff ein Bein verloren und war mit ihrer Familie aus Syrien geflohen. Inzwischen kann sie mit ihrer Prothese gut laufen und wird weiterhin im Reha-Zentrum unterstützt. 

Millionen Menschen leben in riesigen Lagern

Die Flüchtlingslager sind für viele zu einem Dauerzustand geworden. Die Lager in Cox's Bazar, Bangladesch, bestehen beispielsweise seit 1997 und beherbergen inzwischen 1 Million Menschen, darunter vor allem Rohingya-Flüchtlinge aus Myanmar. In Gambella, Äthiopien, gibt es 7 Lager, in denen seit 2017 über 500.000 Menschen untergebracht sind. Das Lager Kakuma in Kenia besteht seit 1992 und beherbergt 800.000 Menschen.

Massenflucht vor allem aus der Ukraine und Pakistan

Im Jahr 2022 überstieg die Zahl der Menschen, die weltweit vor Krieg, Gewalt und Verfolgung fliehen mussten, nach Angaben des Hohen Flüchtlingskommissars der Vereinten Nationen (UNHCR) die Zahl von 100 Millionen. 
Die Klimakatastrophe, steigende Lebenshaltungskosten, eine drohende globale Wirtschaftsrezession und langwierige Konflikte sind die Hauptursachen für diesen Anstieg von Geflüchteten und Vertriebenen. Zu den Geflüchteten zählen auch immer mehr Binnenvertriebene. Aus einem kürzlich veröffentlichten gemeinsamen Bericht des Internal Displacement Monitoring Centre (IDMC) und des Norwegischen Flüchtlingsrats (NRC) geht hervor, dass die Zahl der Binnenvertriebenen im Jahr 2022 71,1 Millionen erreichte, was einem Anstieg von 20 % gegenüber dem Vorjahr entspricht. Dieser Anstieg ist auf die Massenflucht infolge der russischen Invasion in der Ukraine und die katastrophalen Überschwemmungen in Pakistan zurückzuführen. 
 

 

 

Einsatz weltweit:
Helfen
Sie mit

Lesen sie weiter

Tschad: „Wir mussten kriechen, um irgendwo hinzukommen“
© T. Nicholson / HI
Nothilfe Rehabilitation und Orthopädie

Tschad: „Wir mussten kriechen, um irgendwo hinzukommen“

Heute besuchen Kaltouma und Hassaneih den Markt, treffen Freundinnen und feuern ihr Team bei Fußballspielen an. Kaum vorstellbar, dass sie vor wenigen Monaten noch nicht einmal aus dem Zelt kamen. Ihre Flucht aus Darfur war brutal – doch im Flüchtlingslager Aboutengué begann für die beiden Schwestern mit Behinderung ein neuer Abschnitt.

10 Jahre nach dem Erdbeben in Nepal
© Till Mayer/HI
Finanzierungen Nothilfe Rehabilitation und Orthopädie

10 Jahre nach dem Erdbeben in Nepal

Vor zehn Jahren bebt die Erde in Nepal. Um 11.56 Uhr Ortszeit am 25. April 2015. Für den damals 17-jährigen Ramesh ändert das alles. Er verliert seine beiden Beine. Heute steht das Land vor einer neuen Katastrophe. Das Versiegen der US-Hilfen trifft Menschen mit Behinderung wie Ramesh besonders stark. Handicap International macht weiter – so gut es möglich ist.

Myanmar nach dem Erdbeben: Eine Überlebende erzählt
© HI 2025
Nothilfe

Myanmar nach dem Erdbeben: Eine Überlebende erzählt

Nach dem heftigen Beben in Myanmar sind Tausende obdachlos und in improvisierten Notunterkünften untergekommen. Die Bedingungen sind äußerst prekär und die Menschen sind weiterhin dringend auf Hilfe angewiesen. Die mobilen Teams von Handicap International (HI) unterstützen gezielt Verletzte und Ältere. Eine von ihnen berichtet von ihren schlimmen Erlebnissen während und nach dem Erdbeben.