Haiti nach dem Hurrikan: Handicap International hilft den Schutzbedürftigsten
Presseerklärung vom 11. Oktober 2016
Co-Preisträgerin Friedensnobelpreis
Presseerklärung vom 11. Oktober 2016
Nach dem verheerenden Hurrikan Mathew beginnt in Haiti der Lauf gegen die Zeit. Die wenigen Gesundheitszentren und Krankenhäuser, die nicht selbst zerstört wurden, platzen aufgrund der immer weiter ansteigenden Anzahl an Verletzten aus allen Nähten. Die Gefahr von Epidemien ist groß und bedroht einen Großteil der Bevölkerung. Die Teams von Handicap International, die seit vielen Jahren vor Ort sind, wurden deshalb seit Freitag um Nothilfefachkräfte verstärkt.
Am Freitagvormittag ist ein Nothilfeteam zur Verstärkung in Port-au-Prince angekommen. Ziel ist es, das Ausmaß der Katastrophe zu bewerten und den raschen Nothilfeeinsatz zu organisieren. Außerdem soll über eine Logistikplattform, von der alle humanitären Organisationen profitieren können, die Auslieferung von Hilfsgütern erleichtert werden. Dabei übernimmt Handicap International gemeinsam mit dem WFP die Koordination der Logistik der Verteilung humanitärer Hilfsgüter an die abgelegenen Regionen.
Die UN gehen von ca. 1,4 Million Menschen aus, die Hilfe benötigen. Eine von ihnen ist die 77-jährige Moise Clarel aus Port-Salut im Süden Haitis: „Unser Haus brach in der Nacht nach dem Hurrikan zusammen, genau wie alle anderen Häuser in unserer Gegend. Unsere Essensvorräte sind in wenigen Tagen verbraucht. Wir trinken jetzt das Wasser aus dem Fluss, da es noch sauberer ist als das Brunnenwasser.“
Die Teams von Handicap International geben alles, um möglichst vielen Betroffenen so schnell wie möglich helfen können. Die Prioritäten sind dabei die Versorgung von Verletzten, um eine rasche Verschlechterung ihres Zustands und dauerhafte Beeinträchtigungen zu vermeiden. Außerdem sollen Hilfsgüter bereitgestellt werden, damit die Menschen ein Dach über dem Kopf haben und sich ihr Essen zubereiten können.
Die Prioritäten der Teams von Handicap International sind:
Handicap International kann bei der Umsetzung der Nothilfe-Aktivitäten auf eine langjährige Erfahrung in Haiti zurückgreifen. So leistete unsere Logistikplattform bereits nach einem schweren Hurrikan 2008 und dem verheerenden Erdbeben von 2010 gute Dienste und hatte einen großen Anteil daran, dass die Hilfsgüter von Handicap International und zahlreichen anderen Hilfsorganisationen auch in abgelegene Gegenden verteilt wurden. Außerdem bildeten wir nach 2010 über 50 Fachkräfte für Physiotherapie aus - nachdem es zuvor auf ganz Haiti nur zehn gegeben hatte.
Dr. Eva Maria Fischer
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