Co-Preisträgerin Friedensnobelpreis

 

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HI-Mitarbeiter in einem Warenlager mit Rollstühlen und anderen Hilfsgütern HI-Mitarbeiter in einem Warenlager mit Rollstühlen und anderen Hilfsgütern HI-Mitarbeiter in einem Warenlager mit Rollstühlen und anderen Hilfsgütern HI-Mitarbeiter in einem Warenlager mit Rollstühlen und anderen Hilfsgütern

© Philippa Poussereau/HI

 

Katastrophen­vorsorge

 

Vorbereitet sein auf den Ernstfall. Das Ziel: Leid verhindern, bevor es geschieht.

 
 

Katastrophenvorsorge bereitet Menschen in gefährdeten Gebieten besser auf Naturkatastrophen vor. Das Ziel dabei: Leid verhindern, bevor es geschieht. Stürme, Erdbeben, Tsunamis oder neue Krankheiten wie Covid-19 sollen nicht zu humanitären Katastrophen werden.

  • Katastrophen gefährden Menschen mit Behinderung besonders stark. Nur einer von fünf Menschen mit Behinderung kann im Katastrophenfall sicher evakuiert werden.
  • Beim Erdbeben und Tsunami 2011 in Japan war die Todesrate bei Menschen mit Behinderung zwei bis viermal so hoch wie bei Menschen ohne Behinderung.
  • 75% der Menschen mit Behinderung sind nach einer Katastrophe von der humanitären Hilfe ausgeschlossen und nur 17% wissen über die Schutzmaßnahmen ihrer Gemeinde Bescheid.
  • Inklusive Katastrophenvorsorge ist notwendig, um alle Menschen besser auf den Ernstfall vorzubereiten.
  • Menschen mit Behinderung müssen von Anfang an in die Vorsorgemaßnahmen miteinbezogen werden: z.B. durch das Übersetzen von Infos in Gebärdensprache, das Verwenden verschiedener Formate für die Informationsverbreitung wie Video, Audio, Text und Illustrationen sowie die Nutzung von Farbkontrasten, um die Lesbarkeit zu erhöhen.

Menschen mit Behinderung und Folgen des Klimawandels

Projektleiterin von HI, Melanie Ruiz, steht nach einem Taifun vor einem zerstörten Zuhause. Projektleiterin von HI, Melanie Ruiz, steht nach einem Taifun vor einem zerstörten Zuhause. Projektleiterin von HI, Melanie Ruiz, steht nach einem Taifun vor einem zerstörten Zuhause. Projektleiterin von HI, Melanie Ruiz, steht nach einem Taifun vor einem zerstörten Zuhause.

© Karmela Indoyon/ HI

Menschen mit Behinderung haben ein viermal höheres Risiko, im Falle einer Katastrophe wie Wirbelstürmen oder Überschwemmungen zu sterben. Handicap International leistet inklusive Katastrophenvorsorge. weiterlesen

Inklusive Notfall-Pläne

Seit 20 Jahren hilft Handicap International bei der Vorbereitung auf Naturkatastrophen, aktuell mit 23 Projekten in 12 Ländern. Der Klimawandel beschleunigt das Auftreten extremer Wetterereignisse und die Vorsorge wird immer wichtiger, da lokale Akteure und internationale Hilfsorganisationen immer mehr Mühe haben, auf die klimabedingten Krisen zu reagieren.

  • Wir beraten regionale Behörden, wie sie Notunterkünfte barrierefrei gestalten können.

  • Unsere Teams schulen regionale Akteure, wie sie Risiken erkennen und wie Menschen mit Behinderung und schutzbedürftige Personen wie Alte oder Schwangere in Notfallpläne besser integriert werden können.

  • Wir stellen Technik zur Überwachung von Wetterentwicklungen bereit, um Risiken schneller erkennen zu können.

  • Wir fördern und informieren über nachhaltige Baumethoden mit lokalen Materialien, die starken Stürmen standhalten können.

  • Wir verbessern den Ausbau von Straßen und Wasserspeichern, um schnellen Zugang zu lebensrettender Hilfe und Wasser sicherzustellen.

  • Unsere Teams geben Schulungen zur Risikosensibilisierung von Gemeindemitgliedern und entwickeln gemeinsam mit ihnen Notfallpläne.

  • Wir helfen dabei, Vorräte an Erste-Hilfe-Material anzulegen

  • Schließlich führen wir auch Simulationsübungen durch, um alles zu testen und unsere Ansätze zu verbessern.

Insgesamt hat HI bereits mehr als 783.000 Menschen direkt oder indirekt mit den Projekten zur Katastrophenvorsorge unterstützt.

Modellprojekt in Haiti

Eines unserer Modellprojekte befindet sich im Nordwesten Haitis. Handicap International sensibilisiert dort Gemeinden für die Risiken durch Hurrikans. Dabei sorgen lokale Katastrophenschutzkomitees im Falle einer Katastrophe für die reibungslose Umsetzung neu entwickelter, inklusiver Notfallpläne.

Schutzbedürftige Familien und die Schulung regionaler Behördern zu inklusiven Notfallplänen stehen dabei besonders im Fokus.

Unsere Programmreferentin berichtet:

„Wir unterstützen Menschen dabei, Sicherungsmaßnahmen für ihre Lebensgrundlage durchzuführen, damit sie im Falle einer Katastrophe widerstandsfähiger werden. So werden Mechanismen entwickelt, um die in der Region so wichtigen Fischerboote im Falle eines Hurrikans besser zu sichern. Oder wir helfen Familien dabei, ihre Gärten so anzulegen, dass starke Regenfälle nicht zum vollständigen Abtrag des fruchtbaren Bodens führen.“

Vorbereitung auf den Hurrikan

© Jéthro-Claudel Pierre Jeanty/HI

Katastrophenvorsorge: Die Evakuierung in Haiti wird geübt.
 

© CARE, 2017

Wirbelsturmresistente Hausbauweise in Madagaskar

Einsatz in Madagaskar

Madagaskar ist eines der am stärksten von Naturkatastrophen betroffenen Länder der Welt - nicht zuletzt aufgrund der Folgen des Klimawandels. Tropische Wirbelstürme sowie häufige Überschwemmungen und Dürren haben verheerende Auswirkungen auf die Bevölkerung und die humanitäre Situation auf der gesamten Insel. Handicap International organisiert seit 2021 Workshops zur inklusiven humanitären Hilfe und führt derzeit eine Untersuchung zur Gefährdung der Bevölkerung durch. Die Ergebnisse der Untersuchung werden zur Planung frühzeitiger Maßnahmen genutzt. Diese gewährleisten einen besseren Schutz für gefährdete Bevölkerungsgruppen, sobald eine Warnung eingeht und verringern langfristig den Bedarf an humanitärer Hilfe.

Unser Projektkoordinator erklärt:

„Mit der heutigen Technologie und den meteorologischen Vorhersagen können wir einen Wirbelsturm frühzeitig erkennen. Dann können wir unsere Teams in die Zielgebiete schicken, Vorräte lagern, Gemeinden warnen, Menschen evakuieren usw. Wir wissen, dass diese Ereignisse immer häufiger auftreten werden und wir müssen uns dem anpassen.“

Insbesondere Menschen mit Behinderung müssen in die Vorsorgemaßnahmen mit einbezogen werden. Die Workshops haben gezeigt, dass die besonders gefährdeten Bevölkerungsgruppen in einer Krise häufig nicht ausreichend berücksichtigt werden. Die Teilnehmer der Workshops sprachen z.B. über den Mangel an Informationen oder dass sie bei Evakuierungen vergessen werden.

„Es ist mir ein ganz großes Anliegen, dass wir in dieser Zeit, in der es uns trotz allen Umständen extrem gut geht, dass wir da anderen Menschen helfen."

Fabian Bünker, Golfprofi und Botschafter von HI

Klimawandel: Projekt zur Katastrophen-Vorsorge

Mit Ihrer Hilfe können wir für den Katastrophenfall vorsorgen. Jeder Euro wirkt!

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HI ist bei Naturkatastrophen und Notfällen schnell vor Ort.
Wir helfen den Menschen, die verwundet wurden, die fliehen mussten, die alles verloren haben.