Co-Preisträger Friedensnobelpreis

Einigung auf Abkommen gegen Bombardierungen in Wohngebieten

Minen und andere Waffen
International

Am Freitag, den 17. Juni, einigten sich zahlreiche Staaten und internationale Organisationen in Genf auf einen finalen Text eines internationalen Übereinkommens über Explosivwaffen in bewohnten Gebieten - und viele haben bereits zugesagt dieses zu unterstützen.

Konferenz zur endgültigen Vorlage des Textes des internationalen Übereinkommens über Explosivwaffen in bewohnten Gebieten.

Konferenz zur endgültigen Vorlage des Textes des internationalen Übereinkommens über Explosivwaffen in bewohnten Gebieten. | © HI

Die Unterzeichnung durch viele Staaten wird erwartet

L'équipe AIR de HI.52 Staaten kamen am 17. Juni in Genf zusammen, um den Text einer politischen Erklärung über den Einsatz von Explosivwaffen in bewohnten Gebieten fertig zu stellen. Sie beendeten damit einen diplomatischen Prozess, der fast drei Jahre dauerte. Bereits 26 Staaten stimmten dem endgültigen Text dieser Erklärung zu.

Viele Diplomatinnen und Diplomaten, unter anderem aus Belgien, Bulgarien, Deutschland, Frankreich, Norwegen, der Schweiz, Südkorea, Schweden, dem Vereinigten Königreich und den Vereinigten Staaten, haben bereits die Absicht bekundet, dass ihre Regierungen die Erklärung unterstützen, wenn sie auf der bevorstehenden Konferenz in Dublin zur Unterzeichnung vorliegt oder haben angedeutet, dass sie auf diese Entscheidung hinarbeiten.

Nur wenige Staaten, wie etwa die Türkei, waren mit dem Text nicht einverstanden. Andere versuchten, ihn mit weiteren Kommentaren abzuschwächen. Doch Irland, das Land welches den gesamten Verhandlungsprozess geleitet hatte, akzeptierte keine weiteren Änderungen.

Was die Erklärung ändern wird

Die Erklärung verpflichtet die Staaten, den Einsatz von Explosivwaffen in bewohnten Gebieten einzuschränken, um Schaden von der Zivilbevölkerung abzuwenden. Darüber hinaus nimmt sie die Staaten in die Pflicht, den Opfern zu helfen sowie die langfristigen Folgen der Beschädigung und Zerstörung ziviler Infrastruktur zu bewältigen.

Was als nächstes passiert

Der nachfolgende Schritt ist die Konferenz zur Unterzeichnung des Abkommens, die noch vor Ende des Jahres 2022 in Dublin, Irland, stattfinden soll. Michael Gaffey, der Botschafter Irlands und Leiter des dreijährigen diplomatischen Prozesses, kündigte eine hochrangige Konferenz auf Ministerialebene zur Unterzeichnung im Herbst an.

Umsetzung

Nach der Unterzeichnung müssen die Staaten unverzüglich an der Umsetzung des Abkommens arbeiten und auf nationaler Ebene Strategien entwickeln, die die Praktiken vor Ort verändern werden. Handicap InternationaI und seine Partner im Internationalen Netzwerk für Explosivwaffen (INEW) werden diesen Prozess aktiv begleiten. Mit dem Explosivwaffen-Monitor, der von HI im Jahr 2022 mit ins Leben gerufen wurde, werden wir militärische Strategien und Praktiken überwachen, um einen besseren Schutz der Zivilbevölkerung vor Explosivwaffen zu gewährleisten. Wir wollen sicherstellen, dass dieses internationale Abkommen echte Veränderungen für die vom Krieg betroffenen Menschen mit sich bringt.

23 Juni 2022
Einsatz weltweit:
Helfen
Sie mit

Lesen sie weiter

Syrien: Mohammad schützt Leben durch Aufklärung
© HI
Minen und andere Waffen

Syrien: Mohammad schützt Leben durch Aufklärung

Nach einem Unfall mit einem Blindgänger verlor Mohammad seine Hand. Er wusste damals noch nicht, wie gefährlich explosive Kriegsreste sind. Heute klärt er andere über die tödlichen Risiken auf, die überall in Syrien lauern. Mit seiner Arbeit trägt er dazu bei, dass Blindgänger nicht noch mehr Opfer fordern. Besonders gefährdet sind vor allem die Menschen, die in ihre Heimat zurückkehren.

Kolumbien: Versteckte Gefahr im grünen Paradies
© Till Mayer / HI
Minen und andere Waffen

Kolumbien: Versteckte Gefahr im grünen Paradies

In den Bergen bei San Mateo im Norden Kolumbiens arbeitet die mutige Gloria daran, ihre Heimat von gefährlichen Minen zu befreien. Ihre Arbeit ist hart, riskant und anstrengend. Sie ist eine von 36 Entminer*innen, die derzeit in Kolumbien für Handicap International Landminen, Blindgänger und Sprengfallen räumen. Zu viele Menschen wurden schon getötet, verletzt oder verstümmelt.

Handicap International auf dem Global Disability Summit (GDS) in Berlin
© Solva - B. Akpo / HI

Handicap International auf dem Global Disability Summit (GDS) in Berlin

Expert*innen von Handicap International werden vom 2. bis 3. April in Berlin am GDS teilnehmen. Schwerpunktthemen sind die inklusive Gesundheit und die inklusive humanitäre Hilfe. Das Ziel: Konkrete Maßnahmen zu entwickeln, um die Lebensbedingungen von Menschen mit Behinderung und ihren Zugang zu allen Projekten der Entwicklungszusammenarbeit und der humanitären Hilfe zu verbessern.