Gehe zum Hauptinhalt

Co-Preisträgerin Friedensnobelpreis

Minen-Räumung wird immer schwieriger und gefährlicher

Minen und andere Waffen
International

München, 30. März 2021. Anlässlich des Internationalen Tages der Aufklärung über die Minengefahr am 4. April weist die Hilfsorganisation Handicap International (HI) auf die Risiken und die hohe Verseuchung durch Landminen, explosive Kriegsreste, Sprengfallen und improvisierte Minen hin. 

HI-Mitarbeiter erklären anhand einer Infotafel die Menschen, die vor ihnen auf den Boden sitzen, über die Gefahren von Minen auf.

Handicap International klärt die Menschen im Tschad über die Gefahren von Minen und anderen Waffen in ihrer Heimat auf. | © Gwenn Dubourthoumieu / HI

Diese bedrohen vor allem in Wohngebieten das Leben der Zivilbevölkerung und machen die Rückkehr zu einem normalen sozialen und wirtschaftlichen Leben unmöglich. Die Räumung wird immer komplizierter und langwieriger, erklärt Handicap International und fordert außerdem, dass die Gefahrenaufklärung der Bevölkerung dringend ausgeweitet werden muss. Laut dem aktuellen Landminen Monitor sind 80% der Opfer Zivilisten und Zivilistinnen – darunter 43% Kinder.

Städtische Wohngebiete sind am stärksten betroffen

Nach jahrelangen Konflikten sind viele Gebiete in Syrien, Jemen, Irak oder Libyen mit einer Vielzahl von explosiven Kriegsresten übersät, darunter Blindgänger aus Bomben und Munition, Sprengfallen sowie improvisierte Minen. Wohngebiete sind meist am stärksten betroffen. Die Räumungsarbeiten sind viel komplexer geworden und erfordern von den humanitären Entminungsorganisationen eine ständige Anpassung, neue Ausrüstungen und Fortbildungen. In vielen Fällen sind die tödlichen Überreste mit dem Schutt von zerstörten oder teilweise zerstörten Gebäuden vermischt. 

Selbstgefertigte Minen in Schulen

Oftmals wurden die Sprengfallen und selbstgefertigte Minen absichtlich in Wohnhäusern, Schulen oder Spielplätzen versteckt, um Angst zu verbreiten und um diejenigen abzuhalten, die nach Hause zurückkehren wollen. Syrien ist dabei eines der Länder, das am schlimmsten betroffen ist.  „Wenn improvisierte Minen oder Sprengfallen zu räumen sind, ist die Entminung extrem gefährlich und erfordert komplexes Wissen. Außerdem ist es sehr wichtig, dass die Bevölkerung über die Gefahren durch Minen, Blindgänger und Sprengfallen aufgeklärt wird“, unterstreicht Dr. Eva Maria Fischer, Leiterin der politischen Abteilung von Handicap International Deutschland.

Mit Drohnen die Minenräumung beschleunigen

Mit dem Partner Mobility Robotics hat Handicap International im Tschad den Einsatz von Drohnen getestet, um die Räumung von Minen und anderen explosiven Überresten zu beschleunigen: Mithilfe von Drohnen, die mit Infrarotkameras ausgestattet sind, können verdächtige Objekte geortet werden. Außerdem können mit den Drohnen Karten erstellt werden, um die Einsatzorte für die Minenräumer*innen besser zu definieren. HI leistet hierbei Pionierarbeit. Die neuen Methoden beschleunigen die Räumaktionen, machen sie sicherer, kostengünstiger und effizienter. 

Erprobung der Drohnen im nördlichen Tschad

 

29 März 2021
Einsatz weltweit:
Helfen
Sie mit

Lesen sie weiter

Syrien: Minen in verlassenen Dörfern – Osamas Geschichte
© HI
Minen und andere Waffen Politische Kampagnenarbeit

Syrien: Minen in verlassenen Dörfern – Osamas Geschichte

Die Rückkehr in ein syrisches Dorf kann lebensgefährlich sein. Das musste auch der 22-jährige Osama Hussein erfahren. Als er ein verlassenes Haus betrat, trat er auf eine Mine – und verlor dabei sein Bein. In Rakka und in vielen Regionen Syriens lauern Landminen und explosive Kriegsreste – in Häusern, auf Feldern, am Straßenrand. Diese unsichtbaren Gefahren töten, verletzen und verstümmeln.

Jahresbericht 2024 – Humanitäre Hilfe wirkt!
© FilmAid Kenya / HI
Öffentlichkeitsarbeit

Jahresbericht 2024 – Humanitäre Hilfe wirkt!

Wir haben viel erreicht – trotz aller Krisen und Herausforderungen! Unsere Teams haben tausende Prothesen angepasst, traumatisierte Menschen betreut, Dörfer und Felder im Irak, in Laos oder Syrien von Minen befreit sowie bei Konflikten in den Palästinensischen Gebieten, der Ukraine oder der Demokratischen Republik Kongo Nothilfe geleistet. Hier finden Sie Infos zu unserem aktuellen Jahresbericht.

HI untersucht explosive Kriegsreste wie Bomben und Munition in Gaza
©HI
Minen und andere Waffen

HI untersucht explosive Kriegsreste wie Bomben und Munition in Gaza

Die Teams von Handicap International haben im Dezember ein Gebiet in Deir el-Balah untersucht, um die Gefahren durch explosive Kriegsreste einschätzen zu können. Die Menschen nutzen das Gelände für die Landwirtschaft, sammeln Feuerholz und holen Wasser. Acht Personen wurden dort bereits durch explosive Überreste verletzt. Es ist durch die Bombardierungen stark belastet.