Co-Preisträger Friedensnobelpreis

Die schlimmsten Überschwemmungen der letzten 15 Jahre

Nothilfe
Nepal

Nachdem Nepal in den vergangenen Tagen von Überschwemmungen und Erdrutschen heimgesucht wurde, ist die Zahl der Todesopfer auf 123 und die Zahl der vermissten Menschen auf mindestens 35 angestiegen. Der Süden des Landes ist am stärksten betroffen. Tausende von Häusern in der Provinz Terai sind überflutet worden; 80 Prozent des Ackerlandes wurden zerstört. 600.000 Menschen sind von der schlimmsten Überschwemmung der letzten 15 Jahre in Nepal betroffen. Die lokalen Teams von Handicap International sind in höchster Alarmbereitschaft und ermitteln, wie sie helfen können.

Ein Haus in der Provinz Terai, das aufrund der starken Überschwemmungen unter Wasser steht

Überschwemmungen in der Provinz Terai | © Forum for Human Rights and Disability

Hunderttausende von Menschen mussten ihre Häuser verlassen, da sie der Gefahr eines plötzlichen Anstiegs der Wasserstände im ganzen Land ausgesetzt waren. In den kommenden Tagen werden noch starke Regenfälle erwartet. 123 Menschen sind gestorben. Die Zahl der Todesopfer wird wahrscheinlich noch steigen und hunderttausende von Menschen benötigen sofortige Hilfe.

Überschwemmungen haben schwere Folgen für die Bewohner
 

Infolge der Überschwemmungen wurde das Trinkwasser verunreinigt und die Umwelt verschmutzt, so dass die geflüchteten Menschen an verschiedenen Infektionen erkranken. Die Opfer der Überschwemmungen leiden häufig an durch Wasser übertragenen Krankheiten, Fieber, Erkältungen, Magenschleimhautentzündungen, Bindehautentzündungen und Hautinfektionen. Kinder, Frauen, ältere Menschen und Menschen mit Behinderung sind in besonderem Maße von Krankheiten und Nahrungsmittelknappheit bedroht. Die Überschwemmungen haben auch dazu geführt, dass materieller Besitz verloren, Häuser zerstört und Menschen in Notunterkünften untergebracht worden sind.

Handicap International engagiert sich seit 15 Jahren mit etwa 80 Mitarbeitenden in Nepal. Während des Erdbebens in Nepal im April 2015 – bei dem mehr als 8.000 Menschen getötet und 22.000 verletzt worden sind – konnten wir den Betroffenen sofort Hilfe leisten.

Die Überflutungen haben in ländlichen Distrikten beträchtliche Schäden an Häusern und landwirtschaftlichen Flächen verursacht. Im Rahmen einer gemeinschaftlichen Hilfsaktion kooperiert Handicap International in zwei der am stärksten betroffenen Distrikte gegenwärtig mit der Organisation Christian Aid. Die Nothilfe umfasst die Bereitstellung von Hygiene-Sets, Unterkünften und bedingungslosen Geldtransfers in enger Zusammenarbeit mit der Regierung und mit lokalen AkteurInnen.

„Handicap International setzt sich dafür ein, die Schutzbedürftigsten in enger Abstimmung mit den örtlichen Behörden und anderen Hilfsorganisationen zu unterstützen”, sagt Willy Bergogne, der Leiter der Mission von HI in Nepal.

Schwere Überflutungen in der Provinz Teraï

21 August 2017
Einsatz weltweit:
Helfen
Sie mit

Lesen sie weiter

DR Kongo: HI liefert lebenswichtige Güter
© HI
Nothilfe

DR Kongo: HI liefert lebenswichtige Güter

Die Gewalt in der Region Nord-Kivu in der Demokratischen Republik Kongo eskaliert. Rund 2,6 Millionen Menschen benötigen Unterstützung. Krankenhäuser, Schulen und Flüchtlingslager werden direkt angegriffen. Es fehlt an Wasser, Lebensmittel und Medikamenten. Unsere Teams versorgen die Menschen mit lebenswichtigen Gütern, Rollstühlen und Prothesen.

Hilfe in Mali: Wie wir auch die entlegensten Dörfer erreichen
© T. N'Daou / HI
Nothilfe

Hilfe in Mali: Wie wir auch die entlegensten Dörfer erreichen

In Mali stoßen Hilfsorganisationen oft an ihre Grenzen, und die nötige Hilfe kommt nicht immer da an, wo sie so dringend gebraucht wird. Die Not im Land ist groß. 8,8 Millionen Menschen sind auf humanitäre Hilfe angewiesen, mehr als die Bevölkerung von Niedersachsen. Unser spezielles Logistik-Team schafft es, die dringend  benötigte Hilfe sogar in die entlegensten Ecken des Landes zu bringen.

150 Rollstühle für Verletzte in Gaza
© HI
Nothilfe

150 Rollstühle für Verletzte in Gaza

Der humanitäre Bedarf der Zivilbevölkerung im Gazastreifen ist immens. Vor allem Verletzte, chronisch Kranke und Menschen mit Behinderung brauchen Hilfe. Unserem Team ist es nun gelungen, 150 Rollstühle und weitere Hilfsgüter in ein Krankenhaus in Gaza-Stadt zu bringen. Diese helfen dabei, die Menschen wieder mobil zu machen und ihnen so den Zugang zur Gesundheitsversorgung zu erleichtern.