Co-Preisträgerin Friedensnobelpreis

Humanitäre Katastrophe im Jemen

Nothilfe

Im Jemen ereignet sich derzeit die größte humanitäre Katastrophe der Welt. Das Land befindet sich in einer Spirale der Gewalt, die 2015 mit einer Militärintervention unter der Führung Saudi-Arabiens eskalierte. In drei Jahren Krieg wurde ein Großteil der Infrastruktur und Gesundheitseinrichtungen beschädigt oder zerstört. Der massive Einsatz von Explosivwaffen fordert tagtäglich Opfer – so auch der Bombenanschlag auf einen Schulbus am 09.08.2018 mit 30 getöteten und über 40 verletzten Kindern.

Auch dieser Junge wurde bei Kämpfen verletzt. Nach einer Schießerei musste ihm sein Bein amputiert werden.

Auch dieser Junge wurde bei Kämpfen verletzt. Nach einer Schießerei musste ihm sein Bein amputiert werden. | © Camille Gillardeau / HI

Erschwerter Zugang für Hilfsorganisationen

Die anhaltenden Kämpfe und Bombardierungen hinterlassen eine Spur der Verwüstung: Tausende wurden verletzt oder mussten ihre Häuser verlassen – darunter viele Kinder. In einigen Provinzen brach im Jahr 2017 eine schwere Cholera-Epidemie aus. Obwohl mehrere Millionen Menschen dringend auf humanitäre Hilfe angewiesen sind, haben Hilfsorganisationen enorme Schwierigkeiten, in dem zerrütteten Land zu operieren.

Das derzeitige Programm von HI im Jemen begann 2014. Zu unseren Einsatzbereichen dort gehören Nothilfe sowie Rehabilitation und Orthopädie. Angesichts der kritischen Lage vor Ort fordert HI uneingeschränkten humanitären Zugang und das Ende der Bombardierung der Zivilbevölkerung.

Dutzende Tote bei Bombenangriff auf Schulbus

Am Donnerstag, den 09.08.2018, wurde im Nordwesten des Landes ein Schulbus von einem Luftangriff getroffen. Der Angriff fand in der Nähe eines belebten Marktes in der Stadt Dahyan in der Provinz Saada statt. Mindestens 30 Kinder wurden getötet und mehr als 40 verletzt – alle unter 15 Jahren.

Zivilist-/innen sind die Hauptopfer der massiven und anhaltenden Bombenangriffe im Jemen, bei denen bisher 10.000 Menschen ums Leben kamen. Weltweit stammen 92 Prozent der Opfer, die in bevölkerten Gebieten durch Explosivwaffen getötet oder verletzt werden, aus der Zivilbevölkerung. Das ist ein Verbrechen!

Wir fordern die Konfliktparteien auf, die Bombardierung der Zivilbevölkerung einzustellen. Staaten müssen diese öffentlich verurteilen und sofortige politische Lösungen finden, um den Einsatz von Explosivwaffen in bevölkerten Gebieten zu beenden.

Erfahren Sie im Video mehr über unseren Einsatz im Jemen und unterschreiben Sie die Petition „Stop Bombing Civilians“.

 

10 August 2018
Einsatz weltweit:
Helfen
Sie mit

Lesen sie weiter

Gaza: Wie eine neue Prothese angepasst wird
© K. Nateel / HI
Nothilfe Rehabilitation und Orthopädie

Gaza: Wie eine neue Prothese angepasst wird

In den zwei Reha-Zentren von Handicap International (HI) im Gazastreifen bekommen Menschen, die Gliedmaßen verloren haben, Prothesen und Physiotherapie. Unter ihnen ist der 10-jährige Mohamed.  Er wurde durch eine Panzergranate schwer verletzt und sein Bein musste oberhalb des Knies amputiert werden. Von HI hat er eine Prothese bekommen und macht jetzt seine ersten Schritte.

Gaza: Wie Handicap International vor Blindgängern warnt
© Khalil Nateel / HI
Minen und andere Waffen Nothilfe

Gaza: Wie Handicap International vor Blindgängern warnt

In Gaza kehren tausende Menschen in zerstörte Städte zurück, doch zwischen Trümmern und Schutt lauern Blindgänger. Handicap International (HI) warnt vor diesen explosiven Kriegsresten und zeigt, wie sich die Menschen schützen können. Bereits wenige Informationen können Leben retten.

Humanitäre Krise im Sudan – Handicap International hilft vor Ort
© T. Nicholson / HI
Nothilfe Rehabilitation und Orthopädie

Humanitäre Krise im Sudan – Handicap International hilft vor Ort

Ein brutaler Konflikt stürzt den Sudan immer weiter ins Chaos. In Khartum und der Region Darfur bangen Familien täglich um ihr Leben, Millionen Menschen sind auf der Flucht. Besonders hart trifft es Menschen, die verletzt wurden oder mit einer Behinderung leben. Handicap International (HI) steht ihnen im Sudan und in den Nachbarländern mit lebenswichtiger Hilfe zur Seite.