Co-Preisträger Friedensnobelpreis

Immer noch große Not im Flüchtlingslager Dadaab

Nothilfe
Kenia

Im Juli 2011 begann Handicap International mit der Nothilfe im Osten Kenias, um dem massiven Ansturm von Flüchtlingen aus Somalia zu begegnen. Getrieben von der Dürre und dem Hunger, die am Horn von Afrika grassierten, füllten schnell Hunderttausende das Lager in Dadaab. Mit der Aufnahme von 450.000 Menschen wuchs es zum größten Flüchtlingslager der Welt. Handicap International ist seither immer vor Ort und kam im Jahr 2015 12.000 Menschen zu Hilfe.

Ein Kind mit Behinderung legt während einer Übungsstunde zur psychomotorischen Entwicklung ein Puzzle

Im Flüchtlingslager Dadaab betreut Handicap International auch Kinder mit Behinderung und führt spielerisch Übungen mit ihnen durch | © Handicap International

Handicap International war schon seit fünf Jahren in Dadaab aktiv, als plötzlich diese neue Krise eintrat. Wir setzten sofort mobile Einsatzgruppen ein, um die Anzahl der Menschen mit Behinderung zu erfassen, diese an die vorhandene Gesundheitsversorgung weiterzuleiten und sicherzustellen, dass sie die notwendige Hilfe bekommen. Unsere drei Anlaufstellen für schutzbedürftige Menschen und Menschen mit Behinderung können sie betreuen. Dort versorgen wir sie mit Beratung  Rehabilitation, und praktischen Übungen und teilen Krücken und Rollstühle an sie aus.

Seit mehr als drei Jahren bilden wir auch Flüchtlinge aus, damit sie selbst bewegungstherapeutische Übungen abhalten können. So helfen sie mit, den Patientinnen und Patienten in deren Unterkunft die grundlegenden Fertigkeiten des Alltags wieder zu vermitteln.

Darüber hinaus sensibilisieren wir Hilfsorganisationen für die Rechte und Bedürfnisse von Menschen mit Behinderung und stellen ihnen technische Unterstützung zur Verfügung. Dadurch werden sie selbst in der Lage sein, in ihren Projekten die Situation von Menschen mit Behinderung zu berücksichtigen. Es geht zum Beispiel darum, dass die Toiletten oder die Wasserstationen für Menschen im Rollstuhl erreichbar sind.

Außerdem bekämpfen wir Gewalttätigkeit gegenüber Menschen mit Behinderung, indem wir Vorfälle registrieren und dafür sorgen, dass die Opfer in juristischer, psychologischer und medizinischer Hinsicht eine Nachbetreuung erhalten.

Handicap International engagiert sich in Dadaab auch beständig für Kinder mit Behinderung. Für diese bieten wir Spielaktivitäten an, wie z.B. mit Legosteinen bauen, Puzzles legen, Gegenstände in Behälter sortieren usw. – das sind Aktivitäten, die die psychomotorische Entwicklung der Kinder fördern.

27 Juli 2016
Einsatz weltweit:
Helfen
Sie mit

Lesen sie weiter

„Danke für eure Unterstützung in dieser schweren Zeit."
© HI
Nothilfe Rehabilitation und Orthopädie

„Danke für eure Unterstützung in dieser schweren Zeit."

Mohammeds Familie musste fliehen. Die Bombenanschläge in seiner Heimatstadt Aita Al Chaeb nahe der israelisch-libanesischen Grenze machten ein sicheres Leben unmöglich. Der 8-jährige Junge konnte nicht versorgt werden, er hatte keinen Rollstuhl und er litt unter den Spannungen. Nun wurde Mohammed in ein Programm von HI aufgenommen, und das Leben der Familie ist ein Stückchen leichter geworden.

Lara, Flucht im Rollstuhl
© HI
Nothilfe

Lara, Flucht im Rollstuhl

Lara ist acht Jahre alt und musste schon mehrfach mit ihrer Familie vor Bomben und Beschuss fliehen. Sie hat Zerebralparese und benötigt einen Rollstuhl. Ihr Vater Zuhair trägt sie meist auf den Schultern, wenn sie erneut eine Notunterkunft verlassen müssen. Derzeit leben sie in den Gebäuden einer Universität in Gaza-Stadt, die nicht für Menschen mit Behinderung eingerichtet sind.

Philippinen: Schutz vor den Folgen des Klimawandels
© M-C Manalastas / HI
Nothilfe Vorsorge und Gesundheit

Philippinen: Schutz vor den Folgen des Klimawandels

Die Philippinen sind das Land, das weltweit am drittstärksten vom Klimawandel betroffen ist. Immer häufiger kommt es zu starken Regenfällen und anderen Naturkatastrophen. Mehr als 130 Millionen Menschen waren in den letzten 30 Jahren betroffen. Besonders schwer haben es dabei Menschen mit Behinderung. HI hilft ihnen und schult sie, damit sie sich besser auf den Notfall vorbereiten können.