Co-Preisträger Friedensnobelpreis

Khadidja gründet ihr eigenes Unternehmen

Inklusion
Tschad

Im Tschad, einem der ärmsten Länder der Welt, unterstützt Handicap International die alleinerziehende Mutter Khadidja beim Aufbau ihres eigenen Geschäfts.

Khadidja mit ihrer Gehhilfe

Kha | © F. RABEZANDRIANTSOA BAKOLY/ HI

Gehhilfe seit der frühen Kindheit

Khadidja ist 27 Jahre alt. Nach einem Sturz im Alter von 2 Jahren wuchs ihr rechtes Bein nicht mehr richtig, so dass sie nur mit einer orthopädischen Schiene laufen kann. „Ich bin im Dorf von einem Esel gestürzt", erzählt Khadidjah. „Da man mich dort nicht behandeln konnte, brachte mich meine Familie nach N'Djamena. Die Ärzte hier sagten, ich müsse in Frankreich behandelt werden, aber das konnten wir uns nicht leisten. Später konnte mir meine Familie zumindest eine Schiene für mein krankes Bein besorgen. Nachdem diese kaputt gegangen war, riet mir ein Bekannter, mich an HI zu wenden. Handicap International konnte meine Schiene reparieren und mir sogar einen Zuschuss gegeben, um mein eigenes kleines Unternehmen aufzubauen."

Khadidjas Getreide-Geschäft

Seit 2018 wird Khadidja im Rahmen eines Projekts zur wirtschaftlichen Inklusion von unseren Teams betreut. So hat sie einen Zuschuss erhalten und ihren eigenen kleinen Laden für Getreide eröffnet. Die alleinerziehende Mutter kann selbstständig ihre Familie ernähren und ihre beiden Kinder zur Schule schicken. Mit den Ersparnissen aus ihrem Geschäft konnte sie auch in eine Nähmaschine investieren und zusätzlich eine kleine Nähwerkstatt eröffnen.

„Dank der Hilfe von Handicap International konnte ich mein kleines Geschäft mit dem Verkauf von Getreide aufbauen. Jetzt habe ich jeden Tag genug zu essen und kann sogar ein bisschen sparen. Ich erhalte zahlreiche Aufträge, die mir helfen, meinen Lebensunterhalt zu bestreiten und für meine medizinische Versorgung und die Schule meiner Kinder aufzukommen"

Die neu gewonnene Selbstständigkeit lässt Khadidja hoffnungsvoll in die Zukunft blicken:

„Da mein Geschäft gut läuft, möchte ich meine Aktivitäten ausweiten und ein motorisiertes Tricycle kaufen. Damit kann ich mich leichter fortbewegen und die Waren, die ich verkaufe, abholen. Außerdem würde ich gerne ein zusätzliches Zimmer bauen, um meine Kinder besser unterbringen zu können.“

10 Januar 2022
Einsatz weltweit:
Helfen
Sie mit

Lesen sie weiter

Venezuela: Psychosoziale Hilfe an Schulen
© M. Campos / HI
Inklusion Vorsorge und Gesundheit

Venezuela: Psychosoziale Hilfe an Schulen

Kinder mit kognitiven Beeinträchtigungen werden häufig diskriminiert und ausgegrenzt. Eltern sind oftmals überfordert und sperren ihre Kinder weg. Der Zugang zu Schulen bleibt ihnen verwehrt. Unser Team in der Gemeinde Átures in Venezuela unterstützt an der Dr.-Walter-Loureiro-Schule nicht nur die Kinder und Eltern, sondern auch die Lehrkräfte, ihren emotional belastenden Alltag zu bewältigen.

Verwundeter Junge aus Sudan will wieder laufen
© T. Shelton / HI
Nothilfe Rehabilitation und Orthopädie

Verwundeter Junge aus Sudan will wieder laufen

Abdellatif wurde im Sudan angeschossen und schwer verletzt. Danach fühlte er seine Beine nicht mehr und war von der Hüfte abwärts gelähmt. Seine verzweifelte Familie flüchtete mit dem Jungen in den Tschad, wo er in einer Klinik operiert werden konnte. Das HI-Team unterstützt ihn seitdem mit Physiotherapie. Abdellatif übt jeden Tag und kann nun seine Beine schon ein kleines bisschen fühlen.

Erbärmliche Bedingungen für Flüchtlinge aus Sudan
© HI
Nothilfe

Erbärmliche Bedingungen für Flüchtlinge aus Sudan

Mehr als 450.000 Menschen sind seit Ausbruch der Gewalt am 15. April aus dem Sudan geflohen und haben Zuflucht im Osten des Tschad gesucht. Die Flüchtlinge  leben unter erbärmlichen Bedingungen, da es an Nahrungsmitteln, Wasser, sanitären Einrichtungen und medizinischer Versorgung mangelt. Unsere Teams kümmern sich um die vielen Verletzten und bei der Verbesserung der Logistik und Infrastruktur.