Co-Preisträger Friedensnobelpreis

Meilenstein für das Humanitäre Völkerrecht

Minen und andere Waffen Öffentlichkeitsarbeit
International

Am 12. August jährt sich die Unterzeichnung der vier Genfer Abkommen von 1949 zum 70. Mal. Die Genfer Abkommen bilden das Kernstück des heutigen Humanitären Völkerrechts und schützen Menschen vor Grausamkeit und Unmenschlichkeit in Kriegssituationen.

Familie mit zwei Söhnen vor den Überresten ihres Hauses im Irak, das durch Bombardierungen auf Wohngebiete zerstört wurde.

Handicap International setzt sich gegen die Verletzung des Humanitären Völkerrechts ein und verurteilt den Einsatz von Explosivwaffen gegen die Zivilbevölkerung, wie z.B. im Irak. | © Elisa Fourt/HI

Die vier Genfer Abkommen wurden am 12. August 1949 von den ersten 18 Staaten unterzeichnet. Zusammen mit den zwei Zusatzprotokollen von 1977 bilden sie eine wichtige Grundlage des humanitären Völkerrechts. 196 Staaten haben die Genfer Abkommen bis zum Jahr 2019 ratifiziert. Die Konventionen enthalten für den Fall eines Krieges oder eines bewaffneten Konflikts Regeln für den Schutz von Personen, die nicht oder nicht mehr an Kampfhandlungen teilnehmen. Das gilt sowohl für Zivilpersonen, als auch für verletzte, kranke oder schiffbrüchige Angehörige der Konfliktparteien sowie Kriegsgefangene.

Stärkung des Humanitären Völkerrechts

Die Regeln der Genfer Abkommen sorgen für die erforderliche Ausgewogenheit zwischen militärischer Notwendigkeit und den Grundsätzen der Menschlichkeit. Unnötiges Leid durch etwa überflüssige Verletzungen und Zerstörungen sind verboten. Im Kriegsfall müssen alle Konfliktparteien ungeachtet ihrer Beweggründe die Genfer Konventionen einhalten und respektieren. Die Einführung des Artikels 3 bezieht alle Regeln auch auf nicht-internationale Konflikte und Feindseligkeiten innerhalb eines Staates. So wurde das Humanitäre Völkerrecht massiv gestärkt.

Schutz von Zivilist/-innen notwendig

Die Genfer Konventionen gehören zu den anerkanntesten Instrumenten des Völkerrechts. Auch die in unserer Zeit häufigen nicht-internationalen Konflikte, wie bewaffnete Auseinandersetzungen verschiedener Gruppen innerhalb eines Landes, unterliegen dem Humanitären Völkerrecht. Dennoch kommt es in aktuellen Konflikten immer wieder zu Verstößen. Die internationale Gemeinschaft muss weiterhin mit konkreten Maßnahmen dafür sorgen, den Schutz von Zivilist/-innen in Konflikten nachhaltig zu sichern.

12 August 2019
Einsatz weltweit:
Helfen
Sie mit

Lesen sie weiter

HI entsetzt über wiederholte Vertreibung in Gaza
© HI
Öffentlichkeitsarbeit

HI entsetzt über wiederholte Vertreibung in Gaza

Handicap International (HI) verurteilt den Evakuierungsbefehl der israelischen Streitkräfte vom 22. Juli aufs Schärfste, der etwa 150.000 Menschen zur Flucht aus Ost-Khan Younis zwingt. HI weist daraufhin, dass nahezu 85 % der palästinensischen Bevölkerung im Gazastreifen seit dem 7. Oktober bereits mehrfach vertrieben wurden.

Litauen plant Ausstieg aus Streubomben-Verbotsvertrag
© Z. Johnson / Handicap International
Minen und andere Waffen Politische Kampagnenarbeit

Litauen plant Ausstieg aus Streubomben-Verbotsvertrag

Die humanitäre Hilfsorganisation Handicap International (HI) ist zutiefst besorgt über die Pläne der litauischen Regierung, aus der Konvention über das Verbot von Streumunition auszutreten. Wir fordern die Verantwortlichen dringend auf, diesen Schritt zu überdenken. 

Weltflüchtlingstag: Einer von vier Menschen, die HI unterstützt, ist geflüchtet
© HI
Nothilfe Rehabilitation und Orthopädie

Weltflüchtlingstag: Einer von vier Menschen, die HI unterstützt, ist geflüchtet

Anlässlich des Weltflüchtlingstages am 20. Juni machen wir darauf aufmerksam, dass 25 % der von uns unterstützten Menschen vertrieben wurden. Dieser hohe Prozentsatz ist vor allem auf bewaffnete Konflikte und die Folgen des Klimawandels zurückzuführen.
Von den 2,6 Millionen Menschen, die im Jahr 2023 weltweit von HI unterstützt wurden, sind 330.000 Flüchtlinge und 310.000 Binnenvertriebene.