Neues Projekt im Jemen – gefördert von der SKala-Initiative
Seit Ausbruch des Krieges 2015 spielt sich die schwerste humanitäre Krise unserer Zeit im Jemen ab. Rund 75 Prozent der Bevölkerung des Landes sind aktuell auf Leistungen von humanitären Akteuren, wie zum Beispiel Handicap International angewiesen. Bisher konnte HI nur um die Hauptstadt Sana’a herum aktiv sein. Dank der finanziellen Unterstützung durch die Skala-Initiative können jetzt die Leistungen auf den Süden des Landes ausgeweitet werden. Auch dort können wir nun den Verwundeten und anderen schutzbedürftigen Menschen helfen.
Reha-Sitzung mit HI im Gesundheitszentrum in Sana'a | © Martin Tinega / HI
Umfassende Rehabilitationsleistungen für Opfer des Jemen-Konflikts
Jemen war bereits vor der aktuellen Krise das ärmste Land in der Region. Durch die Krise hat sich die Situation soweit zugespitzt, dass der Jemen als die größte humanitäre Krise der Welt betrachtet wird. Von der Gesamtbevölkerung von 27,4 Mio. Menschen sind laut dem Büro der Vereinten Nationen für die Koordinierung der humanitären Hilfe (UN OCHA) rund 22 Millionen Menschen auf humanitäre Hilfe angewiesen.
Die Strukturen des Gesundheitssystems, die bereits vor dem Konflikt unzureichend waren, sind nun in Folge von Angriffen auf Krankenhäuser und Gesundheitszentren und durch die Tatsache, dass keine Gehälter mehr für medizinisches Personal gezahlt wurden, weitgehend zusammengebrochen. Nur noch etwa 50% der Gesundheitseinrichtungen sind überhaupt einsatzfähig, und auch dann sind sie nur schlecht mit Ausrüstung und Personal ausgerüstet.
22 Millionen Menschen auf humanitäre Hilfe angewiesen
Das HI-Projekt im Jemen hat zum Ziel, die dringend benötigte Hilfe für Verwundete und Menschen mit Behinderung und deren Angehörige sowohl in den Gemeinden, als auch in Gesundheitszentren zur Verfügung zu stellen. Dank der finanziellen Unterstützung durch die SKala Initiative kann HI nun seine Leistungen von der Hauptstadt Sana‘a auf den Süden des Landes ausweiten.
Unterstützung der SKala-Initiative
Ein Schwerpunkt der Arbeit liegt auf dem Aufbau und der Stärkung der lokalen Kapazitäten durch Aus- und Weiterbildung von medizinischem Personal in den Bereichen physische Rehabilitation, geistige Gesundheit und psychosoziale Unterstützung. Durch die Verringerung von Barrieren, etwa durch den Bau von Rollstuhlrampen, sollen die medizinischen Einrichtungen für Menschen mit Behinderung zugänglicher gemacht werden. Zusätzlich werden Rollstühle und andere Mobilitätshilfen sowie dringend benötigtes medizinisches Material für die Gesundheitseinrichtungen bereitgestellt.
Außerhalb der Zentren werden diese Hilfsleistungen für Bedürftige direkt in den Gemeinden zur Verfügung gestellt. So erreichen wir auch die Menschen, die aus gesundheitlichen, finanziellen oder Gründen der Sicherheit nicht in der Lage sind, eine Gesundheitseinrichtung aufzusuchen.