Trotz globalem Waffenstillstand viele Tote
Sechs Monate nach dem Appell für einen weltweiten Waffenstillstand von UN-Generalsekretär Antonio Guterres warnt Handicap International zusammen mit anderen Hilfsorganisationen vor den mangelnden Fortschritten auf dem Weg zum weltweiten Frieden. Millionen von Menschen leiden unter den Auswirkungen sowohl von kriegerischen Konflikten als auch der globalen Corona-Pandemie.
Foto der Kampagne zum globalen Waffenstillstand
Über 21.000 Menschen sind in Konflikten seit dem Appell getötet worden, darunter mehr als 5.800 Zivilist*innen. Und dies, trotz der Verabschiedung einer Resolution des UN-Sicherheitsrates, in der vor rund. 90 Tagen eine weltweite Einstellung aller Feindseligkeiten gefordert wurde. Statt eines Waffenstillstands, der es Ländern und humanitären Organisationen ermöglicht, sich auf die Bekämpfung des Coronavirus zu konzentrieren, treibt die anhaltende Gewalt Millionen Menschen an den Rand einer Hungersnot und behindert den Kampf gegen die Pandemie.
110 Millionen Kinder hungern
Führende Hilfsorganisationen drängen die Staatschefs im UN-Sicherheitsrat, ihre Forderung nach einem globalen Waffenstillstand dringend zu erneuern. Der UN-Generalsekretär rief im März erstmals zu einem globalen Waffenstillstand auf. Erste Fortschritte sind seitdem ins Stocken geraten, da bewaffnete Gruppen ihre Kämpfe fortgesetzt oder sogar verstärkt haben. Dies erhöht unter anderem das Risiko für Hungersnöte. Erst letzte Woche warnten die Vereinten Nationen vor der Gefahr einer Hungersnot im Südsudan, im Jemen, in der Demokratischen Republik Kongo und im Nordosten Nigerias. Etwa 110 Millionen Kinder weltweit müssen infolge der wirtschaftlichen Auswirkungen der Pandemie zusätzlich hungern.