Co-Preisträger Friedensnobelpreis

Vier Jahre nach dem Erdbeben in Nepal: HI steht Opfern weiterhin zur Seite

Nothilfe Rehabilitation und Orthopädie
Nepal

Seit Nepal am 25. April 2015 von einem schweren Erdbeben erschüttert wurde, hat HI Unterstützung für über 19.000 Menschen geleistet, die von der Katastrophe betroffen waren und begleitet viele Überlebende weiterhin.

Nirmala und Khendo, Opfer des Erdbebens in Nepal, im National Disabled Fund Reha-Center

Nirmala und Khendo, Opfer des Erdbebens in Nepal, im National Disabled Fund Reha-Center | © Elise Cartuyvels/HI

Am 25. April 2015 ereignete sich ein gewaltiges Erdbeben in Nepal, in dem über 8.000 Menschen getötet und 22.000 Menschen verletzt wurden. Da Handicap International schon seit dem Jahr 2000 in Nepal arbeitet, konnten wir unmittelbar einen Nothilfeeinsatz starten, um die Opfer zu unterstützen.

„Nach dem Erdbeben half HI vielen Opfern mit Knochenbrüchen oder mit langfristigen Komplikationen wie etwa nach Amputationen, Verletzungen des Knochenmarks und dergleichen. Darüber hinaus haben wir neue Partnerschaften mit mehreren Regierungsbehörden aufgebaut, damit Menschen, die in abgelegenen oder unerreichbaren Gegenden leben, besseren Zugang zu Rehabilitationsmaßnahmen haben. Heute, nach vier Jahren, sind die Bedingungen zwar für viele Patienten besser geworden, doch wir versorgen weiterhin die bedürftigen Menschen mit Reha“, erklärt Willy Bergogne, Leiter von HI in Nepal.

Seit April 2015 hat Handicap International über 42.000 Reha-Behandlungen und Gespräche zu psychologischen Unterstützung für mehr als 19.000 Menschen durchgeführt und 7.000 Prothesen, Orthesen und weitere Hilfsmittel an verletzte Menschen gespendet. Zudem hat HI über 4.300 Hilfesets an 2.200 Familien (insgesamt über 11.000 Menschen) verteilt, die Zelte, Kochutensilien usw. enthielten.  

Unterstützung für 19.000 Menschen

Wir haben außerdem die Lagerung[1] und den Transport von über 5.400 Tonnen an humanitären Hilfsgütern in abgelegene Dörfer organisiert. Über 1.500 vom Erdbeben betroffene Haushalte haben eine finanzielle Unterstützung erhalten, um sich neue Einkommensquellen aufzubauen, wie beispielsweise die Ziegenzucht oder die Eröffnung kleiner Läden. Im Winter 2015 verteilte HI auch warme Kleidung, Decken etc. an mehr als 9.000 Menschen, die durch das Erdbeben alles verloren hatten. Schliesslich unterstützte HI die besonders Schutzbedürftigen dabei, einfacher Zugang zu humanitären Leistungen wie medizinische Versorgung und Bildung zu erhalten. Darüber hinaus wurden über 3.000 Mitarbeiter aus Regierungsbehörden und medizinischen Einrichtungen sensibilisiert, damit sie besonders schutzbedürftige Menschen besser in der Katastrophenvorsorge und der Bewältigung von Naturkatastrophen berücksichtigen.

Anhaltende Unterstützung

Das Team von Handicap International in Nepal besteht aus 80 Mitarbeiter/-innen. Wir sind in 53 Distrikten des Landes tätig und versorgt weiterhin die Opfer des Erdbebens:

  • HI unterstützt noch immer sieben Reha-Zentren in sechs Gegenden, die schwer vom Erdbeben betroffen waren
  • HI hilft den geschädigten Überlebenden dabei, neue Erwerbsaktivitäten aufzubauen
  • HI kümmert sich weiterhin darum, dass die Schutzbedürftigsten in den Plänen der Katastrophenvorsorge berücksichtigt werden
  • HI leistet weiterhin Nothilfe bei Katastrophen, zum Beispiel unterstützte HI über 100 Menschen mit Notfall-Reha-Maßnahmen nach einem Tornado, der am 31. März 2019 in Südnepal tobte
  • Wir führen weitere langfristige Entwicklungsprojekte durch und fördert den Zugang zu Schulbildung für Kinder mit Behinderung

[1] Lagerung in Katmandu, Dhading, Bidur.

23 April 2019
Einsatz weltweit:
Helfen
Sie mit

Lesen sie weiter

DR Kongo: HI liefert lebenswichtige Güter
© HI
Nothilfe

DR Kongo: HI liefert lebenswichtige Güter

Die Gewalt in der Region Nord-Kivu in der Demokratischen Republik Kongo eskaliert. Rund 2,6 Millionen Menschen benötigen Unterstützung. Krankenhäuser, Schulen und Flüchtlingslager werden direkt angegriffen. Es fehlt an Wasser, Lebensmittel und Medikamenten. Unsere Teams versorgen die Menschen mit lebenswichtigen Gütern, Rollstühlen und Prothesen.

Hilfe in Mali: Wie wir auch die entlegensten Dörfer erreichen
© T. N'Daou / HI
Nothilfe

Hilfe in Mali: Wie wir auch die entlegensten Dörfer erreichen

In Mali stoßen Hilfsorganisationen oft an ihre Grenzen, und die nötige Hilfe kommt nicht immer da an, wo sie so dringend gebraucht wird. Die Not im Land ist groß. 8,8 Millionen Menschen sind auf humanitäre Hilfe angewiesen, mehr als die Bevölkerung von Niedersachsen. Unser spezielles Logistik-Team schafft es, die dringend  benötigte Hilfe sogar in die entlegensten Ecken des Landes zu bringen.

Jemen: Fußballspielen auf Prothesen
© T. Mayer / HI
Rehabilitation und Orthopädie

Jemen: Fußballspielen auf Prothesen

Abdullah tritt auf eine Mine, als er zwei Kameraden an der Front retten will. Er kennt die Gefahr, als er ins Minenfeld läuft – die Explosion reißt seinen rechten Fuß ab, Splitter bohren sich in seinen Körper. Nach seiner Heldentat ist Abdullah verzweifelt und weiß nicht, wie er weiterleben soll. Doch inzwischen ist er Familienvater, hat kleinere Jobs und spielt Fußball – mit seiner Prothese.