Co-Preisträgerin Friedensnobelpreis

Tausende Menschen mit Amputationen durch Minen und Bomben - 03.12. Tag der Menschen mit Behinderung

Tausende Zivilistinnen und Zivilisten haben durch Minen, Blindgänger oder Bomben Gliedmaßen verloren. Allein in den Palästinensischen Gebieten werden 6.000 Prothesen benötigt. Rund 40.000 Menschen haben dort lebensverändernde Behinderungen, so die Weltgesundheitsorganisation WHO. In Syrien, Afghanistan oder der Ukraine betrifft es tausende Menschen in aktuellen oder ehemaligen Kriegsgebieten. Anlässlich des Internationalen Tages der Menschen mit Behinderung am 3.12. fordert die Hilfsorganisation Handicap International (HI) mehr finanzielle Hilfe für Betroffene.

Ein Mädchen übt mit Krücken gehen auf ihrer neuen Prothese. Eine Frau von HI unterstützt sie.

Mena verlor durch einen Bombenangriff in Gaza ihr Bein. Sie wird im Rehazentrum von Handicap International betreut.

Handicap International unterstützt Menschen mit Amputationen mit Prothesen, Rollstühlen, Physiotherapie und psychosozialer Unterstützung. Allein in Syrien hat HI im Jahr 2025 bereits 2.298 Menschen mit Amputationen versorgt, die meisten davon Rückkehrende. In Afghanistan half Handicap International zwischen Juni und Ende Oktober 2025 über 2.000 Menschen mit Prothesen und Orthesen. 

„In Kriegsgebieten steigt die Zahl der Menschen mit Amputationen stark an“, sagt Dr. Inez Kipfer-Didavi, Geschäftsführerin von Handicap International Deutschland. „Allein im Gazastreifen gehen wir davon aus, dass es über 5.000 Menschen betrifft. Wir brauchen dringend mehr finanzielle Mittel und ungehinderten Zugang, um diesen Menschen zu helfen, sodass sie selbstständig und mobil leben können.“

Gaza: Prothesen für Geschwister Mena und Fayez

Bei einem Bombenangriff im Gazastreifen wurden Fayez (24) und seine kleine Schwester Mena (12) schwer verletzt. Beide haben ein Bein verloren. Die Geschwister werden im Rehazentrum von Handicap International (HI) versorgt. Mit Physiotherapeutinnen lernen sie mit ihren neuen Prothesen zu laufen. HI-Orthopädiemechaniker haben dazu aus einfachen Materialien Prothesen gebaut. Und auch die neunjährige Malak, die nicht nur ihre Eltern und Brüder, sondern auch ihr Bein verloren hat, wird von einem professionellen HI-Team betreut.

Viele Amputationen durch Minen 

„In Gaza, Ukraine, Afghanistan, Myanmar, Jemen oder Syrien sind die Menschen durch die unzähligen explosiven Kriegsreste bedroht. Vor allem Kinder treten beim Spielen auf Minen, Blindgänger oder nicht explodierte Bombenreste“, so Kipfer-Didavi. „Es wird Jahrzehnte dauern, bis all die Blindgänger geräumt sein werden. Wir befürchten, dass es noch viele Menschen geben wird, die wir wegen Amputationen behandeln werden müssen.“ Die Teams von Handicap International klären Familien über die Gefahren auf und zeigen ihnen, wie sie explosive Überreste erkennen und sich schützen können. Zudem räumen sie Minen und Blindgänger, bauen Prothesen und versorgen die Menschen mit Behinderungen mit Physiotherapie.