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WHO-Resolution verabschiedet: Staaten verpflichten sich erstmals zu mehr Reha-Maßnahmen

Ein Mann im weißen HI Kittel ist dabei zu sehen, wie er Prothesen herstellt. Vorne im Bild auf dem Tisch an dem er arbeitet sind viele, bereits fertige Prothesen zu sehen.

Ein HI Ortopädie-Mechaniker stellt Prothesen für Menschen mit Amputationen her | Bas Bogaerts / HI

Pressemitteilung, München 27.05.2023

Auf der Weltgesundheitsversammlung in Genf hat die internationale Staatengemeinschaft am 27. Mai eine bahnbrechende Resolution verabschiedet, die Rehabilitations-Leistungen künftig weltweit fördern wird. Damit verpflichten sich die Staaten unter anderem dazu, Rehabilitations-Maßnahmen auszubauen, die Gesundheitsversorgung der Patienten dadurch langfristig zu verbessern und die Ausbildung von Physio- und Ergotherapeut*innen, Logopäd*innen, Psycholog*innen sowie Orthopädietechnikern zu fördern. Die gemeinnützige Hilfsorganisation Handicap International (HI), die sich seit vielen Jahren für diese Resolution einsetzt, begrüßt die Resolution und unterstreicht, wie wichtig Reha-Maßnahmen für die öffentliche Gesundheit sind.

"Rehabilitation wurde in den Gesundheitssystemen der Länder lange Zeit vernachlässigt. Mit der Resolution erkennen diese Länder an, dass der Bedarf wächst, ein Mangel an Rehabilitations-Leistungen zu schwerwiegenden Ungerechtigkeiten führt und die Finanzierung dringend gestärkt werden muss“, sagt Dr. Inez Kipfer-Didavi, Geschäftsführerin Handicap International Deutschland.

2,4 Milliarden Menschen benötigen Reha-Maßnahmen – weitere Zunahme erwartet

„Einer von drei Menschen weltweit lebt mit Erkrankungen, die mit rechtzeitigen Reha-Maßnahmen gelindert oder geheilt werden könnten. Aber eine große Mehrheit hat keinen Zugang zu diesen wichtigen Dienstleistungen“, so Kipfer-Didavi: „Der Bedarf an Rehabilitations-Leistungen ist in vielen Ländern ungedeckt. Das trägt zur sozialen und beruflichen Ausgrenzung von Millionen von Menschen bei“, warnt Kipfer-Didavi. Zudem führen nach Angaben der WHO das Altern der Weltbevölkerung und die zunehmende Zahl von Konflikten, Katastrophen und Ausbrüchen von Krankheiten zu einer wachsenden Anzahl von Verletzungen und Behinderungen, die Behandlungen erfordern. Schließlich ist Rehabilitation ein wichtiges Mittel, bei Verletzungen einer längerfristigen Behinderung vorzubeugen und bei schon bestehenden Behinderungen für die Betroffenen eine verbesserte Lebensqualität zu schaffen.

Gerne steht Ihnen Dr. Inez Kipfer-Didavi, Geschäftsführerin Handicap International e.V., für Interviews zur Verfügung.


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