Co-Preisträger Friedensnobelpreis

Sierra Leone

HI (Handicap International) arbeitet in Sierra Leone daran, die Lebensqualität und die psychische Gesundheit von Menschen zu verbessern, die psychosoziale Problemen haben oder mit einer psychischen Störung leben.

Spielende Kinder in Sierra Leone

Spielende Kinder in Sierra Leone | © F. Saracini / HI

Laufende Aktivitäten

In Sierra Leone, einem Land, das von einem schrecklichen Bürgerkrieg gezeichnet ist, arbeitet HI mit Gemeinden und lokalen Partnern zusammen, um Reaktions- und Präventionsstrategien im Bereich psychische Gesundheit und psychosoziale Unterstützung umzusetzen. Ziel ist es, die Lebensqualität von Menschen zu verbessern, die unter psychosozialen Problemen leiden oder mit psychischen Störungen leben müssen.

Zu diesem Zweck organisieren unsere Teams Selbsthilfe- und Diskussionsgruppen, führen Aufklärungsveranstaltungen zu Fragen der psychischen Gesundheit durch und unterstützen die Identifizierung von hilfsbedürftigen Menschen durch Besuche in den Gemeinden.

Handicap International arbeitet auch mit Verbänden in Sierra Leone zusammen, um die Interessenvertretung zu stärken und um zur Entwicklung neuer Gesetze und Praktiken im Bereich der psychischen Gesundheit beizutragen. Auf diese Weise sollen die Menschen, die diese Hilfe benötigen, besser geschützt und unterstützt werden.

Außerdem bildet HI medizinisches Personal aus und arbeitet mit der wichtigsten Einrichtung für psychiatrische Betreuung in Freetown zusammen.

HI führt auch Maßnahmen zur Prävention und Bekämpfung geschlechtsspezifischer Gewalt durch.

Frauen und Mädchen, auch solche mit Behinderung, sollen in ihrer Selbstbestimmung gefördert werden.

Unsere Teams führen Aufklärungsveranstaltungen durch, schulen lokale Akteure, gründen Selbsthilfegruppen und sensibilisieren die Zivilgesellschaft und politische Entscheidungsträger durch Advocacy-Aktionen.

Wir arbeiten zudem an inklusiven Bildungsprojekten, um den Zugang von Kindern mit Behinderung zur Schule zu verbessern und um Sensibilisierungsmaßnahmen in der Gemeinde zu fördern. 

Neues aus den Projekten

HI-Bericht zum Weltkindertag
© Neil Thomas/HI
Inklusion Rechte von Menschen mit Behinderung

HI-Bericht zum Weltkindertag

32 Millionen Kinder mit Behinderung in Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen sind nicht in der Schule eingeschrieben. Knapp die Hälfte der Mädchen und Jungen mit Behinderung beenden die Grundschule nicht. Viele Schulen sind nicht barrierefrei zugänglich. Es gibt kein passendes Lehrmaterial und Lehrer*innen sind nicht speziell ausgebildet. Darüber hinaus werden viele Kinder mit Behinderung von ihren Eltern nicht in die Schule geschickt. Weltweit gibt es viele Vorurteile – Millionen Kinder mit Behinderung werden diskriminiert. Auf diese Situation macht die gemeinnützige Hilfsorganisation Handicap International (HI) mit einem  Bericht aufmerksam, der am 20. November 2020 anlässlich des internationalen Weltkindertages veröffentlicht wurde. Die Untersuchungen und Erfahrungen von HI zeigen, dass nur, wenn Behörden, Zivilgesellschaft und Familien sektorübergreifend partnerschaftlich zusammenarbeiten, Barrieren wirksam abgebaut werden können.

Westafrika: Inklusion von Kindern mit Behinderung
© Studio Cabrelli / Handicap International
Inklusion

Westafrika: Inklusion von Kindern mit Behinderung

Seit 2012 leitet Handicap International das Projekt APPEHL für die volle Teilhabe von Kindern mit Behinderung an Bildungsmaßnahmen. Unser Ziel ist es, damit die schulische Situation von 170.000 Kindern mit Behinderung in neun westafrikanischen Ländern zu verbessern. Sandra Boisseau, die unser Projekt von Dakar (Senegal) aus koordiniert, berichtet uns von den Aktionen, die bereits durchgeführt wurden, um die Barrieren im Bereich der Bildung für diese Kinder abzubauen.

Sierra Leone: Ebola ist besiegt!
© J-B. Richardier / Handicap International
Nothilfe Vorsorge und Gesundheit

Sierra Leone: Ebola ist besiegt!

Nach Liberia feiert nun auch Sierra Leone das offizielle Ende der Ebola-Epidemie auf seinem Staatsgebiet. Handicap International hat intensiv an diesem Erfolg mitgearbeitet.

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Hintergrund

Karte des HI-Einsatzes in Sierra Leone

Von 1991 bis 2002 verwüstete ein Bürgerkrieg das Land, und zudem war Sierra Leone im Frühjahr 2014 stark von der Ebola-Pandemie betroffen. 

Fast zwei Drittel der Bevölkerung in Sierra Leone sind von Armut betroffen, besonders Menschen in ländlichen Gebieten. Die Corona-Pandemie hat die Situation im Land zusätzlich verschärft. Die Wirtschaft wurde schwer durch die Pandemie getroffen und politische Differenzen haben sich vergrößert. Steigende Arbeitslosigkeit und erhöhte Rohstoffpreise drängen immer mehr Menschen in Armut und Hunger. Heute sind 4,7 Millionen Menschen in Sierra Leone von Hunger betroffen.

Darüber hinaus ist Sierra Leone aufgrund starker Abhängigkeit von Landwirtschaft und Bodenschätzen sowie aufgrund starker Umweltverschmutzung das drittgefährdetste Land für die Konsequenzen des Klimawandels. Extreme Regenfälle und der steigende Meeresspiegel bedrohen die Küstengebiete zunehmend mit Überschwemmungen und Erosion.

Anzahl der HI-Mitarbeiter*innen: 24
Eröffnungsdatum des Programms: 1996
 

Einsatz weltweit: