Co-Preisträger Friedensnobelpreis

Berliner Konferenz zur Lage syrischer Flüchtlinge

Minen und andere Waffen Nothilfe Vorsorge und Gesundheit
Syrien

Handicap International fordert, dass besonders schutzbedürftige Menschen, wie Menschen mit Behinderung, ältere Leute etc. nicht von der Hilfe ausgeschlossen werden.

Ein Kind im Rollstuhl sitzt einsam in einem Flüchtlingscamp

Besonders schutzbedürftige Flüchtlinge, darunter Menschen mit Behinderung, haben einen großen Bedarf an Unterstützung | © Chris Huby / Handicap International

Handicap International ruft Staaten und internationale Organisationen anlässlich der Berliner Konferenz zur Lage syrischer Flüchtlinge dazu auf sicherzustellen, dass die ergriffenen Hilfsmaßnahmen auch die schutzbedürftigsten Menschen vollständig miteinbeziehen. Obwohl Menschen mit Behinderung, ältere und kranke Menschen den größten Risiken ausgesetzt sind,  finden sie nur sehr schwer Zugang zur dringend benötigten Unterstützung.

Besonders schutzbedürftige Flüchtlinge, darunter Menschen mit Behinderung, haben einen großen Bedarf an Unterstützung – und werden doch oft nicht von Hilfsmaßnahmen erreicht. Im Winter wird das Leben für die Flüchtlinge noch härter als es ohnehin schon ist. Die internationale Gemeinschaft muss deshalb die Hilfe erhöhen und sicherstellen, dass auch die besonders Schutzbedürftigen in die Hilfsmaßnahmen einbezogen werden.

Das Welternährungsprogramm (WFP) hat kürzlich bekannt gegeben, die Hilfe für syrische Flüchtlinge im Oktober um 40%, im November um 60% zu kürzen. Diese Kürzungen erschweren noch einmal die Versorgung schutzbedürftiger Menschen mit dem Nötigsten.
Zur Berliner Konferenz zur Lage syrischer Flüchtlinge hat Außenminister Steinmeier für den 28. Oktober geladen, 40 Außenminister und Vertreter internationaler Organisationen werden erwartet. Seit Februar 2011 hat der syrische Konflikt mehr Flüchtlinge hervorgerufen als jede andere Katastrophe seit der Gründung des UNHCR 1950. Mehr als drei Millionen SyrerInnen haben in anderen Ländern der Region Zuflucht gesucht, allein 1,2 Millionen im Libanon, dessen Bevölkerungszahl sich vorher auf 4,5 Millionen belief.

Die Nachbarländer Syriens, die die meisten Flüchtlinge aufgenommen haben, können eine Krise dieses Ausmaßes nicht alleine bewältigen. Handicap International als Hilfsorganisation, die in Syrien und den Nachbarländern insbesondere Flüchtlinge mit Behinderung unterstützt, hat bereits mehrfach davor gewarnt, dass ohne erhebliche finanzielle und politische Unterstützung sowohl der Flüchtlinge als auch der Gastgemeinschaften die Situation in den Nachbarländern unhaltbar wird.  Die Verantwortung für die Flüchtlinge muss gleichmäßiger verteilt werden, und in Übereinstimmung mit den humanitären Grundsätzen muss die Arbeit internationaler Organisationen vor Ort unterstützt werden.

27 Oktober 2014
Einsatz weltweit:
Helfen
Sie mit

Lesen sie weiter

Ukraine: „Stücke einer Streubombe stecken noch immer in meinem Körper.“
© M. Monier / HI
Minen und andere Waffen Nothilfe Rehabilitation und Orthopädie

Ukraine: „Stücke einer Streubombe stecken noch immer in meinem Körper.“

Elenas Leben in der Ukraine änderte sich dramatisch, als der Krieg Bachmut erreichte. Bombardierungen zerstörten ihre Heimatstadt und hinterließen tiefe Wunden – körperlich und seelisch. Nachdem sie und ihre Tochter bei Angriffen schwer verletzt wurden, fanden sie Unterstützung bei Handicap International. Ein Leben in Sicherheit ist Elenas Wunsch, doch die Angst vor morgen bleibt.

Mit seiner Prothese ist Mardoché der Star der Schule
© E. Beyarandia / HI
Nothilfe Rehabilitation und Orthopädie

Mit seiner Prothese ist Mardoché der Star der Schule

Als Baby verlor Mardoché aus der Zentralafrikanischen Republik bei einem Rebellenangriff ein Bein. Heute, mit 8 Jahren, kann er wieder laufen, hopsen und spielen – dank seiner Prothese von Handicap International. Unsere Expertinnen kümmerten sich rührend um den Jungen, versorgten den Stumpf und übten mit ihm so lange, bis er wieder laufen konnte.

Ukraine: Menschen mit Behinderung zwischen Krieg und Versorgungslücken
© T. Nicholson / HI
Nothilfe Rechte von Menschen mit Behinderung

Ukraine: Menschen mit Behinderung zwischen Krieg und Versorgungslücken

In der Ukraine trifft der Krieg Menschen mit Behinderung besonders hart. Nahe der Front fehlen Ärzte und Kliniken sowie Reha-Angebote. Chronische Krankheiten müssen oftmals unbehandelt bleiben. Viele Betroffene sind auf der Flucht oder leben isoliert ohne Unterstützung. Handicap International (HI) arbeitet ununterbrochen daran, sie mit Reha-Maßnahmen und psychologischer Unterstützung zu erreichen.