Corona: HI Projektländer praktisch alle betroffen
Weltweit steigen die bestätigten Fälle des Coronavirus sprunghaft an. Vierundneunzig Prozent der 55 Länder, in denen HI arbeitet, sind betroffen. Es ist nun von entscheidender Bedeutung, die unkontrollierte Ausbreitung der Pandemie zu verhindern. Auch wenn bisher nur eine geringe Zahl an Infizierten festgestellt wurde, müssen wir jetzt sofort handeln. Schließlich sind in vielen Regionen gar keine Tests möglich.
Schulung der lokalen Nothilfe-Teams in Madagaskar für die Aufklärungskampagne zur Prävention von Covid-19. | © Quinn Neely / HI
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Einsatz für die Schwächsten
"Wir passen unsere Projekte in allen Ländern an, in denen dies noch möglich ist. Unser erstes Ziel ist der Schutz unserer Begünstigten, die zu den am meisten gefährdeten Personen gehören. Die Herausforderung besteht darin, die Übertragung des Virus zu verhindern und die Grundbedürfnisse der gefährdeten Menschen zu befriedigen, damit sie nicht noch anfälliger für eine Infektion werden. Wir wollen ihren Zugang zu Lebensmitteln, Hygieneprodukten und Gesundheitsdiensten sicherstellen", sagt Fanny Mraz von der Nothilfe-Abteilung von Handicap International. "Wir nehmen diese Veränderungen in jedem Land vor, entsprechend der Situation vor Ort. Wir haben einige Projekte auf Standby gestellt, andere angepasst und neue gestartet, um speziell auf die Covid-19-Krise zu reagieren. Vorläufig sind unsere vorrangigen Einsatzbereiche Hygiene, Schutz, Zugang zu Lebensgrundlagen, psychosoziale Hilfe und logistische Unterstützung für humanitäre Akteure beim Transport humanitärer Hilfe.
Zusätzliche Maßnahmen für bestehende Projekte
Maßnahmen zur Aufklärung über Hygiene- und Schutzmaßnahmen sind dringend erforderlich, um Covid-19 zu bekämpfen. Unsere Teams wurden geschult, um sich selbst zu schützen und die Menschen, die sie unterstützen, mit Informationen zur Prävention zu versorgen. So wurden zum Beispiel Poster mit einfachen Erklärungen, wie man richtig Hände wäscht und Abstand hält, verteilt oder per Radio aufgeklärt. Wir werden außerdem Menschen mit Behinderung gezielt beraten und ihnen Infos zur Verfügung stellen, die auch z.B. für Menschen mit Hörbehinderung oder Sehbehinderung barrierefrei zugänglich sind. In siebenunddreißig unserer Projekte wurden die Sensibilisierungs- und Präventionsmaßnahmen bereits angepasst darunter Algerien, Bangladesch, Kolumbien, Äthiopien, Haiti, Libyen, Madagaskar, Mali, Sierra Leone und andere Länder. In Ruanda wiederum arbeiten wir an der Logistik, um den Einsatz von Handschuhen, Masken und hydroalkoholischem Gel, zu ermöglichen.
Hygienebewusstsein ist entscheidend
Wir stehen vor den gleichen Problemen wie die Menschen überall. Es wird genauso schwierig sein, Masken zu bekommen, wie in Europa, vielleicht sogar noch schwieriger. Darüber hinaus wird ein Anstieg von Diskriminierung und Gewalt aufgrund von Behinderung, Geschlecht und Alter erwartet, wie auch gegenüber Gruppen wie Migrant/-innen, Vertriebenen, Asylsuchenden, Flüchtlingen und Rückkehrern", sagt Fanny Mraz.