Co-Preisträger Friedensnobelpreis

Eine humanitäre Krise bahnt sich an

Nothilfe
Zentralafrikanische Republik

In der Zentralafrikanischen Republik haben der anhaltende bewaffnete Konflikt und die regelmäßigen Überschwemmungen zu zahlreichen Binnenvertriebenen geführt. Es herrscht eine große Ernährungsunsicherheit. Für viele Menschen ist der Zugang zu humanitärer Hilfe kaum möglich. HI liefert Hilfsgüter per Boot in abgelegene Gebiete.

Ein langes Boot auf dem Fluss transportiert Hilfsgüter. Menschen halten eine blaue HI Fahne hoch

Hilfsgüter werden mit dem Boot transportiert | © A.Servant/HI

Großer Hunger

Der anhaltende bewaffnete Konflikt in der Zentralafrikanischen Republik hat schätzungsweise 1,4 Millionen Menschen vertrieben. Das ist fast ein Drittel der Gesamtbevölkerung des von Krisen erschütterten Landes. Mehr als 2 Millionen Menschen kommen aufgrund der unsicheren Lage im Land nur schwer oder überhaupt nicht an Essen. Und die Situation wird sich bei bevorstehenden Versorgungsengpässen zusätzlich noch verschlimmern. Die Menschen leben unter ständiger Bedrohung, haben nicht genügend Lebensmittel, Medikamente und Hygieneartikel.

Isolierte Bevölkerung

„Im Moment entwickelt sich eine enorme humanitäre Krise, auf die wir uns vorbereiten müssen", sagt Yamina Issad, HI-Projektleiterin in der Zentralafrikanischen Republik.

„Sobald ein Konflikt ausbricht, wird jeglicher Zugang zu humanitärer Hilfe vollständig blockiert. Es gibt nur eine Route, die Bambari mit Bangasou verbindet, und die ist jetzt unzugänglich. Die Bevölkerung in diesen Gebieten ist völlig isoliert. Im Moment ist es unsere größte Sorge, zu diesen Menschen zu gelangen.“

Um die Straßenblockaden zu überwinden, transportiert HI lebenswichtige Güter wie Treibstoff, Baumaterialien und Öl während der Regenzeit auf Booten über die Hochwasserflüsse. 

„Der Zugang zu den Gemeinden entlang des Flusses über die Straßen ist besonders schwierig", sagt Damien Volland, Leiter der Abteilung Logistik und Transport bei HI.

„Es ist zu gefährlich und die Infrastruktur ist beschädigt – ein Problem, was besonders in der Regenzeit auftritt. Wenn das Wasser hoch steht, sind die Boote allerdings besser zu steuern. Der Transport per Boot auf dem Oubangui-Fluss ermöglicht es uns, mehr Menschen zu erreichen, die humanitäre Hilfe benötigen."

50 Tonnen Hilfsmittel per Boot

Viele lokale Organisationen greifen seit Jahren während der Regenzeit auf den Schiffstransport zurück, internationale NGOs jedoch nur selten. Unser HI-Logistikteam ist so in der Lage, 50 bis 60 Tonnen humanitärer Hilfsgüter per Boot, auch für Partnerorganisationen wie Solidarités International, ACTED und Aktion gegen Hunger, zu liefern. So kann Hilfe in einige der abgelegendsten Teile des Landes gelangen. Zudem ist diese Methode im Vergleich zum Straßentransport günstiger, es können größere Mengen an Hilfsgütern versandt und die Anstrengungen verschiedener Organisationen gebündelt werden.

21 Oktober 2021
Einsatz weltweit:
Helfen
Sie mit

Lesen sie weiter

Ukraine: Hilfe für Helferinnen & Helfer
© H.Kostenko / HI 2025
Nothilfe Vorsorge und Gesundheit

Ukraine: Hilfe für Helferinnen & Helfer

In Bohoduchiw, einer Stadt in der Region Charkiw, die 100 Kilometer von der Front entfernt liegt, führt Handicap International (HI) Schulungen für Gesundheitspersonal durch – mit dem Ziel, Fähigkeiten im Bereich der psychischen Gesundheit zu stärken.

Unverzichtbar: HI hilft in ländlichen Regionen der Ukraine mit Reha
© H.Kostenko / HI 2025
Nothilfe Rehabilitation und Orthopädie

Unverzichtbar: HI hilft in ländlichen Regionen der Ukraine mit Reha

Dank der Unterstützung von Handicap International (HI) kann sich der 72-jährige Volodymyr nach einem Schlaganfall wieder bewegen und ist relativ selbstständig. Er lebt im abgelegenen Dorf Huty im Osten der Ukraine.

Ukraine: Katerynas offenes Ohr – ein Funken Hoffnung
© Sylvie Roche / HI
Minen und andere Waffen Nothilfe Rehabilitation und Orthopädie

Ukraine: Katerynas offenes Ohr – ein Funken Hoffnung

In Mykolajiw im Süden der Ukraine hilft Kateryna Menschen, die durch den Krieg alles verloren haben. Als Sozialarbeiterin von Handicap International (HI) begleitet sie Verletzte, Traumatisierte und Entwurzelte. Ihre Arbeit ist mehr als ein Beruf – sie ist eine Lebensaufgabe. Ihr Engagement zeigt sie am Beispiel von Mykola und Lidiia, einem älteren Paar, das durch eine Explosion fast alles verlor.