Erbärmliche Bedingungen für Flüchtlinge aus Sudan
Mehr als 450.000 Menschen sind seit Ausbruch der Gewalt am 15. April aus dem Sudan geflohen und haben Zuflucht im Osten des Tschad gesucht. Die Flüchtlinge leben unter erbärmlichen Bedingungen, da es an Nahrungsmitteln, Wasser, sanitären Einrichtungen und medizinischer Versorgung mangelt. Unsere Teams kümmern sich um die vielen Verletzten und bei der Verbesserung der Logistik und Infrastruktur.
Die Teams von HI-Partner Atlas Logistik sanieren die Start- und Landebahn des Flugplatzes Adré. | © HI
Handicap International ist eine der wenigen Hilfsorganisationen, die sich um die Versorgung der verletzten sudanesischen Flüchtlinge im Osten des Tschads kümmert. Viele leiden an den Folgen von Schusswunden.
Humanitäre Krise in Flüchtlingslagern im Tschad
Allein in der Kleinstadt Adré im Osten des Tschad ist rund die Hälfte der Geflüchteten untergekommen, über 85 Prozent sind Frauen und Kinder. Mehr als 2.500 Menschen wurden bereits im Krankenhaus in Adré registriert. Die meisten Patienten aus dem Sudan haben Schusswunden, Knochenbrüche oder komplexe Verletzungen. Mit einer Kapazität von 200 Betten ist die Klinik völlig überlastet.
„Was wir in Adré erleben, ist herzzerreißend. Im Krankenhaus sehen wir viele Geflüchtete mit Verletzungen, die manchmal mehrere Tage oder sogar Wochen alt sind und deren Behandlung immer komplizierter wird. Die Menschen sind ausgezehrt und fühlen sich verloren“, berichtet Natoyallah Djimingaye, HI-Physiotherapeut aus dem Tschad.
Die medizinische und physiotherapeutische Versorgung ist unerlässlich, um zu verhindern, dass Hunderte von Menschen bleibende Behinderungen davontragen. Tausende von Menschen, die durch ihre Erlebnisse traumatisiert sind, brauchen psychologische Unterstützung, um ihr Leben wiederaufzubauen. „Wir sind sehr besorgt über die Situation!" so Djimingaye.
Reparatur des Flughafens unterstützt Lieferung von Hilfsgütern
Unsere Logistik-Teams haben in den letzten Wochen die Landebahn des Flughafens in Adré repariert, damit Hilfsgüter schneller angeliefert und Hilfskräfte internationaler Organisationen besser einreisen können. Zudem haben wir Lager für andere Hilfsorganisationen eingerichtet.
„An diesen Standorten können wir die mit großen Lastwagen transportierten Lieferungen umschlagen, von denen viele aus N'Djamena (Hauptstadt des Tschad) kommen. Wir entladen, lagern und bieten bei Bedarf sogar einen Verpackungsservice an. Die Waren werden dann umgeladen und an die verschiedenen humanitären Projekte in der Region verteilt", erklärt Marvin Vidon, Projekt Manager bei Handicap International.
Dieses Projekt wird von "Aktion Deutschland Hilft" gefördert.