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Gaza: HI startet Nothilfe zur Unterstützung von Verletzten

Nothilfe Öffentlichkeitsarbeit
Palästinensische Gebiete

Über 13.000 Menschen1 wurden seit März an der Grenze zwischen Gaza und Israel bei Demonstrationen verletzt. HI hat 10 Nothilfeteams aufgestellt, die nun Reha-Versorgung und psychologische Unterstützung für die Betroffenen in Gaza leisten.

 

 

Ein 11-jähriges Kind wurde bei einer Demonstration in Gaza am 12. Mai verletzt

Ein 11-jähriges Kind wurde bei einer Demonstration in Gaza am 12. Mai verletzt | © Ali Jadallah/Anadolu Agentur/ AFP

Seit Beginn der jüngsten Proteste an der Grenze zwischen Gaza und Israel wurden über 13.000 Menschen verletzt. Die Krankenhäuser sind mit dem massiven Zustrom an Verletzten komplett überfordert. Aus Platzmangel müssen viele Patient/-innen die Versorgungsstationen sehr schnell wieder verlassen. Deshalb hat Handicap International 10 Teams aufgestellt, die jeweils aus Ergotherapeut/-innen, Physiotherapeut/-innen, Krankenpfleger/-innen, einem Sozialarbeiter und einem Psychologen bestehen. Insgesamt sind in den Teams über 40 Reha-Experten im Einsatz. Die Teams versorgen die Menschen in ihrem eigenen Zuhause mit Reha-Maßnahmen und bieten ihnen psychologische Unterstützung. In einer Woche machte HI mehr als 250 Verletzte ausfindig, die nun Reha erhalten und versorgt zukünftig mehr als 70 Personen mit Mobilitätshilfen (Rollstühle, Krücken, Gehhilfen usw.).

„Mehr als 3.000 Menschen haben Schussverletzungen. Viele wurden an den Beinen verletzt. Die Patienten, die wir in ihrem Zuhause behandelt haben, hatten massiv zerstörte Schienbeine. Ihr Gewebe war zerrissen und die Knochen zertrümmert – dies ist mit Kriegsverletzungen vergleichbar", erklärt Bruno Leclercq, Projektleiter von HI in Palästina. „Diese Art von Verletzung erfordert Operationen und eine langfristige Reha-Versorgung über Monate oder Jahre hinweg. Es ist darüber hinaus wichtig, psychologische Unterstützung zu leisten, insbesondere für Menschen mit Amputationsrisiko.“

HI wird mit diesem Einsatz rund 1.500 Opfer und 7.000 Angehörige mit Rehabilitation, psychologischer Unterstützung und Ratschlägen zur Behandlung der Wunden unterstützen. Ziel ist auch, dass die Angehörigen der Verletzten die wesentlichen Maßnahmen kennen, um zu helfen.

Einsatz in Gaza

HI ist seit 1996 in Gaza tätig und mobilisiert alle Nothilfeteams vor Ort: Über 40 Fachkräfte sind im Einsatz, um den Verwundeten zu helfen, die aus Kapazitätsgründen schnell wieder aus den überlaufenen Krankenhäusern entlassen werden. Diese Teams sind speziell für Reha-Maßnahmen und Notfallsituationen geschult und arbeiten mit Ausstattungen, die schon in Gaza bereitstehen. So werden sie in den kommenden Monaten mehr als 1.500 Verletzte versorgen können. Laut Weltgesundheitsorganisation weisen 3.664 Menschen Schussverletzungen auf, davon sind 2.096 Kinder. Etwa 58 Prozent der Schussverletzungen befinden sich an den unteren Gliedmaßen.

[1] Laut WHO

24 Mai 2018
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