Gaza: Hilfe für die Zivilbevölkerung
Die Angriffe der militanten Palästinenserorganisation Hamas und die Vergeltungsmaßnahmen Israels haben verheerende Auswirkungen auf die Zivilbevölkerung. Unsere Teams haben begonnen, Hilfsgüter wie Rollstühle und Erste-Hilfe-Kits, an die vertriebenen Familien zu verteilen. Zudem bereiten sie sich darauf vor, den vielen Verletzten mit Reha-Maßnahmen und psychosozialer Unterstützung zu helfen.
Wir versorgen die Vertriebenen u.a. mit Hygieneartikeln und Erste-Hilfe-Kits | © HI
Das HI-Team und rund 300 freiwillige Helferinnen und Helfer haben erste Hilfsgüter verteilt, darunter auch Krücken und Rollstühle, Hygieneartikel und Erste-Hilfe-Kits.
„Mehr als eine Million Vertriebene im Gazastreifen befinden sich in einer katastrophalen Lage und haben weder Lebensmittel noch Wasser, Strom oder Treibstoff. Handicap International und ihre Partner haben ein Netz von 300 geschulten Freiwilligen, die als Ersthelfer*innen fungieren. Seit Beginn der Feindseligkeiten sind einige von ihnen in Unterkünfte geflohen, wo sie sich um die Bedürfnisse von Menschen mit Behinderungen, Verletzten oder Traumatisierten, Frauen und Kindern kümmern. Sie versorgen vertriebene Familien nach der Evakuierung ihrer zerbombten Häuser mit Hygieneartikeln und Erste-Hilfe-Kits."
Noor Bimbashi vom HI-Team Palästina
Psychologische Hilfe, um die Ängste der Kinder zu lindern
Unsere Teams werden zudem psychologische Erste Hilfe leisten. Die Menschen befinden sich im "Überlebensmodus". Psychologische Erste-Hilfe-Sitzungen sind Einzelgespräche, die helfen sollen, die Menschen zu stabilisieren und zu beruhigen. Dies geschieht vor allem durch aktives Zuhören, das den Menschen den Raum, die Sicherheit und die Zeit gibt, über alles zu sprechen, was sie möchten. Ihre Sorgen werden gesehen und Gefühle wie Verzweiflung und Angst werden angesprochen. Außerdem werden unsere Teams Freizeitaktivitäten für die Kinder organisieren, sobald es die Sicherheitslage zulässt. Vor allem Spiele sind wichtig, um ein Gefühl der Normalität wiederherzustellen und die Ängste der Kinder zu lindern.
Warn-Botschaften an 500.000 Menschen
Wir haben eine Warn-Botschaft per SMS an die Bevölkerung verschickt: "Halten Sie sich fern von Straßen und Fenstern. Halten Sie einen Notfall-Rucksack griffbereit. Benutzen Sie die Treppe bei Evakuierung". Mit dieser Botschaft haben wir 500 000 Menschen erreicht. Zudem hat die UNMAS (Der Minenräumungsdienst der Vereinten Nationen) diese an eine Million Menschen weitergeleitet. Gemeinsam haben wir die am stärksten betroffenen Gebiete des Gazastreifens abgedeckt, von den nördlichen Regionen bis hinunter in den Süden.
Die Gefahr durch Sprengkörper
So schnell wie möglich wollen wir außerdem die Menschen vor den unzähligen Blindgängern warnen. Die in den Trümmern befindlichen explosiven Überreste und nicht explodierte Bomben stellen eine ernsthafte Bedrohung für die Bevölkerung dar. Wer Gegenstände sammelt oder nach Überlebenden sucht, kann versehentlich einen Sprengkörper berühren. Wir werden mit einfachen Botschaften die Menschen über die richtigen Maßnahmen und Verhaltensweisen in solchen Situationen informieren.
Die Sicherheit unserer Mitarbeitenden
Auch einige unserer Mitarbeitenden mussten in den Süden fliehen. In einigen Fällen sind ihre Häuser beschädigt oder zerstört worden. In der Straße, in der sich das Büro und das Gästehaus von HI befinden, sind Schäden entstanden und die Fenster des Büros sind zerborsten.