Co-Preisträgerin Friedensnobelpreis

HI-Studie „The Waiting List“

Minen und andere Waffen
Syrien

Handicap International hat die neue Studie „The Waiting List“ veröffentlicht. Sie befasst sich mit den unmittelbaren und langfristigen Bedürfnissen der Menschen, die von den Bombardierungen in Syrien betroffen sind. Die Studie erscheint im Vorfeld der „Internationalen Konferenz zum Schutz der Zivilbevölkerung in der städtischen Kriegsführung“, die am 1. Oktober 2019 in Wien beginnt.

Eine Mutter trägt ihr Kind auf dem Arm. Die Gesichter sind nicht zu sehen. Sie leben in einem Camp für Binnenflüchtlinge in Syrien.

Mutter und Kind in einem Camp für Binnenflüchtlinge in Syrien | © Bahia Z./ HI

Acht Jahre ununterbrochene Bombardierungen und Beschuss haben viele Teile Syriens zerstört und lebensnotwendige Infrastruktur unbrauchbar gemacht. So ist die syrische Zivilbevölkerung wie in einer endlosen „Warteschleife“ gefangen, ohne bisher wieder Zugang zu ihren grundlegenden Menschenrechten zu erlangen: sich wieder frei zu bewegen, Nahrungsmittel und Wasser zu erhalten, zu spielen, zur Schule zu gehen, zu arbeiten, oder sicher in die Trümmer ihrer ehemaligen Heimat zurückzukehren und ihr Leben wiederaufzubauen.

Der Bericht macht die verheerenden Folgen des Einsatzes von Explosivwaffen in bevölkerten Gebieten (EWIPA) in Syrien sichtbar. Er basiert auf Literaturrecherchen, Interviews mit Überlebenden von Explosivwaffeneinsätzen und ihren Familien sowie Gesprächen mit humanitären Akteuren, die in Syrien arbeiten.

Verhandlungen in Wien

Wenn in Wien die Verhandlungen über eine politische Erklärung zur weiteren Regelung des Einsatzes von Explosivwaffen in bevölkerten Gebieten (EWIPA) beginnen, müssen wir sicherstellen, dass mit dieser Erklärung die Bedürfnisse und Rechte der Betroffenen angemessen berücksichtigt werden. Die Studie liefert daher auch wichtige Empfehlungen für die Kriegsparteien und die internationale Gemeinschaft zur Opferhilfearbeit.

Für die Berücksichtigung unserer Empfehlung sowie die Festlegung konkreter Maßnahmen setzen wir uns gemeinsam mit unseren Bündnispartnern im internationalen Netzwerk zu Explosivwaffen INEW ein.

Hier finden Sie den Bericht in der englischen Langfassung und hier eine deutsche Zusammenfassung der wichtigsten Ergebnisse.

 

23 September 2019
Einsatz weltweit:
Helfen
Sie mit

Lesen sie weiter

Syrien: Minen in verlassenen Dörfern – Osamas Geschichte
© HI
Minen und andere Waffen Politische Kampagnenarbeit

Syrien: Minen in verlassenen Dörfern – Osamas Geschichte

Die Rückkehr in ein syrisches Dorf kann lebensgefährlich sein. Das musste auch der 22-jährige Osama Hussein erfahren. Als er ein verlassenes Haus betrat, trat er auf eine Mine – und verlor dabei sein Bein. In Rakka und in vielen Regionen Syriens lauern Landminen und explosive Kriegsreste – in Häusern, auf Feldern, am Straßenrand. Diese unsichtbaren Gefahren töten, verletzen und verstümmeln.

Syrien: Wie ein ehemaliges Kriegsgebiet geräumt wird
© HI

Syrien: Wie ein ehemaliges Kriegsgebiet geräumt wird

Handicap International (HI) räumt gefährliche Blindgänger in Tabqa im Nordosten Syriens – einer Region, die während des langjährigen Konflikts Schauplatz heftiger Kämpfe war. Ziel ist es, die Gebiete wieder an Dorfbewohnerinnen und Dorfbewohner zu übergeben und die Felder bestellen zu können, ohne Furcht vor Blindgängern.

HI untersucht explosive Kriegsreste wie Bomben und Munition in Gaza
©HI
Minen und andere Waffen

HI untersucht explosive Kriegsreste wie Bomben und Munition in Gaza

Die Teams von Handicap International haben im Dezember ein Gebiet in Deir el-Balah untersucht, um die Gefahren durch explosive Kriegsreste einschätzen zu können. Die Menschen nutzen das Gelände für die Landwirtschaft, sammeln Feuerholz und holen Wasser. Acht Personen wurden dort bereits durch explosive Überreste verletzt. Es ist durch die Bombardierungen stark belastet.