Co-Preisträger Friedensnobelpreis

Hilfe für venezolanischen Flüchtlinge in Kolumbien

Nothilfe
Kolumbien

In Kolumbien leben derzeit 1,8 Millionen Geflüchtete aus Venezuela, die ihr Land verlassen haben. Handicap International (HI) leistet Nothilfe für die besonders Schutzbedürftigen unter ihnen und unterstützt die kolumbianischen Aufnahmegemeinden. 

© HI

Seit 2013 herrscht in Venezuela die schwerste wirtschaftliche, politische und soziale Krise, die das Land seit 45 Jahren erlebt hat. Der Zugang der Bevölkerung zur medizinischen Versorgung, zu Gesundheitseinrichtungen und zu Lebensmitteln ist stark eingeschränkt. Die Bedürfnisse betroffener Familien sind enorm. 
Mindestens 4,7 Millionen Venezolaner/-innen sind in andere Länder weltweit geflohen, viele von ihnen nach Kolumbien, Ecuador, Peru und Brasilien. Allein in Kolumbien leben etwa 1,8 Millionen Flüchtlinge, in Peru eine Million.

Psychologische Unterstützung und Reha

Seit April 2019 leistet HI im Transitzentrum des UN-Flüchtlingswerks (UNHCR) im kolumbianischen Maicao an der Grenze zu Venezuela psychologische Unterstützung und betreut ungefähr 4.000 Menschen.  
In Zusammenarbeit mit den Hilfsorganisationen DRC (Danish Refugee Council) und Pastoral Social (Caritas Kolumbien) führen die Teams von HI Reha-Maßnahmen für etwa 400 Menschen durch, darunter Menschen mit Behinderung, ältere Menschen, Indigene usw. Darüber hinaus schulen sie lokale Rehas-Organisationen und stärken den sozialen Zusammenhalt zwischen Kolumbianer/-innen und Venezolaner/-innen, zum Beispiel sportliche Aktivitäten. So soll die friedliche Verständigung zwischen den verschiedenen Gruppen gefördert werden. 
Auch in Medellín, der zweitgrößten Stadt Kolumbiens, betreuen wir rund 2.000 Venezolaner*innen psychologisch und unterstützen sie bei der Integration in die Gemeinde.

Das Coronavirus in Kolumbien

Auch vor dem speziellen Hintergrund der Corona-Pandemie setzen die HI-Teams einen Teil ihrer Aktivitäten im Zentrum von Maicao fort. Die Fachkräfte führen ihre psychologische Unterstützung und Reha-Maßnahmen aus der Ferne durch, wobei sie Videos und Chatprogramme per Mobiltelefon verwenden. Darüber hinaus klären wir Familien über das Coronavirus auf und helfen ihnen so, sich vor der Krankheit zu schützen.

Venezolaner*innen in Peru

Nach einer Evaluierung des humanitären Bedarfs unter den venezolanischen Flüchtlingen in Peru hat HI im Mai 2020 nun dort ebenfalls ein Hilfsprojekt begonnen. Dabei erhalten andere humanitäre Organisationen Schulungen, in denen sie lernen, wie sie auch die Gruppe der Schwächsten (Menschen mit Behinderung, ältere Menschen etc.) sinnvoll in ihre Nothilfeprojekte einbeziehen.

17 Juni 2020
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