Co-Preisträger Friedensnobelpreis

Unterstützung für vergessene Gemeinden in den Slums von Beira

Nothilfe
Mosambik

Tausende Menschen leben in Armut in den dicht gedrängten Slums der Stadt Beira/Mosambik. Ihre provisorischen Unterkünfte konnten dem gewaltigen Zyklon Idai nicht standhalten. Handicap International (HI) koordiniert die Räumungs- und Wiederaufbaumaßnahmen für diese am stärksten betroffenen Gemeinden.

Lucia vor den Überresten ihres Hauses, das Zyklon Idai zerstört hat.

Lucia vor den Überresten ihres Hauses, das Zyklon Idai zerstört hat. | © C.Briade / HI

Sechs Wochen ist es her, dass der Wirbelsturm mit 195 km/h über Mosambik fegte und Häuser, Schulen, Krankenhäuser dem Erdboden gleich machte. Über 600 Menschen wurden getötet, mehr als 1.600 verletzt. Besonders hart hat es die Stadt Beira getroffen.

Claude Briade, HI-Mitarbeiter aus Luxemburg besuchte kurz nach dem Wirbelsturm einige der ärmsten Gebiete von Beira:

„Es gibt dort nur marode Wohnungen, schlechte Hygiene, unzureichende Gesundheitsinfrastruktur und große Armut. Selbst unter ‚normalen‘ Umständen ist das Leben in diesen engen Slums extrem hart. Alles, was sich die Menschen trotz der Armut aufbauen konnten, wurde vom Zyklon Idai vollständig zerstört.“

Die Cholera greift um sich

Für Lucia, eine 38-jährige alleinstehende Frau, die sich um fünf Kinder kümmert, war der Zyklon verheerend. Das Haus der Familie wurde komplett zerstört. Einige Tage nach dem Wirbelsturm, hatte sie es geschafft, ein paar Besitztümer aus den Trümmern zu bergen. Nun steht sie aber vor der Herausforderung, die Kinder in einem Haus ohne Dach trocken zu halten und sie vor Krankheiten zu schützen. Die Cholera hat sich inzwischen in Distrikten wie Lucias mit fast 5.000 bestätigten Fällen verbreitet.

Deshalb sind die Aufräum- und Wiederaufbaumaßnahmen von Handicap International unerlässlich. HI stellt Lastwagen und Material zur Verfügung, um zehn der Slums von Beira zu räumen. Die Anwohner werden eingestellt, um Schutt zu sammeln und die Straßen zu reinigen. Das reduziert das Krankheitsrisiko und ermöglicht den Zugang für humanitäre Helfer.

Handicap International / Atlas logistique koordinieren Aufräumarbeiten in Mosambik.

HI wird auch 2.500 Unterkunfts- und Reparatursets in diesen Bezirken verteilen, um den Menschen beim Wiederaufbau ihrer zerstörten Häuser zu helfen.

„Wir haben uns verpflichtet, den schutzbedürftigsten Opfern des Wirbelsturms zu helfen: Waisenkindern, chronisch Kranken, Menschen mit Behinderung oder älteren Menschen“, erklärt Claude Briade. „Sehr viele dieser besonders gefährdeten Menschen befinden sich in den vergessenen Slums von Beira.“

19 April 2019
Einsatz weltweit:
Helfen
Sie mit

Lesen sie weiter

10 Jahre nach dem Erdbeben in Nepal
© Till Mayer/HI
Finanzierungen Nothilfe Rehabilitation und Orthopädie

10 Jahre nach dem Erdbeben in Nepal

Vor zehn Jahren bebt die Erde in Nepal. Um 11.56 Uhr Ortszeit am 25. April 2015. Für den damals 17-jährigen Ramesh ändert das alles. Er verliert seine beiden Beine. Heute steht das Land vor einer neuen Katastrophe. Das Versiegen der US-Hilfen trifft Menschen mit Behinderung wie Ramesh besonders stark. Handicap International macht weiter – so gut es möglich ist.

Myanmar nach dem Erdbeben: Eine Überlebende erzählt
© HI 2025
Nothilfe

Myanmar nach dem Erdbeben: Eine Überlebende erzählt

Nach dem heftigen Beben in Myanmar sind Tausende obdachlos und in improvisierten Notunterkünften untergekommen. Die Bedingungen sind äußerst prekär und die Menschen sind weiterhin dringend auf Hilfe angewiesen. Die mobilen Teams von Handicap International (HI) unterstützen gezielt Verletzte und Ältere. Eine von ihnen berichtet von ihren schlimmen Erlebnissen während und nach dem Erdbeben.

Myanmar: HI-Nothilfe-Team im Einsatz
© HI
Nothilfe

Myanmar: HI-Nothilfe-Team im Einsatz

Die Lage in Myanmar nach dem verheerenden Erdbeben vom 28. März ist erschütternd. Die Krankenhäuser sind überfüllt. Es gibt schlimme Verletzungen wie Amputationen und komplexe Brüche. Handicap International versorgt die Opfer mit Notfall-Reha, verteilt Rollstühle, Zelte sowie Decken und unterstützt das Krankenhaus in Mandalay.