Co-Preisträgerin Friedensnobelpreis

Hilfsportal für Geflüchtete mit Behinderung aus der Ukraine

Inklusion Nothilfe
Ukraine

Millionen Ukrainer und Ukrainerinnen sind bisher geflüchtet, darunter auch viele Menschen mit Behinderung. Bei ihrer Aufnahme und Integration stehen sie in Deutschland jedoch hohen Barrieren gegenüber. Besonders bedarfsgerechter Wohnraum ist schwer zu finden. Handicap International  und die Interessenvertretung Selbstbestimmt Leben haben deshalb das Portal www.hilfsabfrage.de ins Leben gerufen.

Ein Frau schiebt eine andere Frau im Rollstuhl

Geflüchtete mit Behinderung stehen vor besonderen Herausforderungen. Handicap International will insbesondere diesen Menschen helfen und Hürden überwinden. | © Tom Nicholson / HI

Die Internetseite bündelt bestehende Wohn- und Transferangebote für geflüchtete Menschen mit Behinderung aus der Ukraine und führt diese übersichtlich auf. Deutschlandweit werden Organisationen der Behindertenhilfe gebeten, in den Rubriken „Transfer“ und „Wohnen“ ihre Hilfsangebote zu hinterlegen. Organisationen in der Ukraine, in den Grenzregionen sowie in Deutschland können dann ein sogenanntes „Matching“ zwischen geflüchteten Menschen mit Behinderung, die Wohnraum benötigen, und Hilfsangeboten in Deutschland herstellen. Ein Team aus Haupt- und Ehrenamtlichen stellt die Seriosität der Angebote sicher und unterstützt Hilfesuchende bei der Suche nach Wohnraum und Beförderung. „Dank der Datenbank haben inzwischen eine Reihe erfolgreicher Matchings stattgefunden. Menschen mit Behinderung auf der Flucht haben auf diese Weise bedarfsgerechten Wohnraum gefunden“, berichtet Karsten Dietze von Handicap International.

Voller Zugang zu Teilhabe für geflüchtete Menschen mit Behinderung aus der Ukraine

Geflüchtete Menschen mit Behinderung seien als vulnerable Personengruppe in besonderem Maße den Belastungen der Flucht ausgesetzt, so Dietze weiter. „Deshalb ist es absolut notwendig, so bald wie möglich nach Ankunft, die individuellen Bedürfnisse zu identifizieren und diese bei Versorgung, Wohnform und Wohnortwahl zu berücksichtigen“, sagt Dietze weiter. Das Ziel sei, dass alle geflüchteten Menschen mit Behinderung, gleich welcher Herkunft, vollen Zugang zu Teilhabe erhalten.

Crossroads | Flucht. Migration. Behinderung.

Das Projekt Crossroads von Handicap International e.V. setzt gesellschaftliche und politische Impulse für Veränderungen bei der Aufnahme und Inklusion von Geflüchteten mit Behinderung. Hier erhalten Fachkräfte und ehrenamtlich Aktive in Einrichtungen der Behindertenhilfe und der Geflüchtetenhilfe Antworten auf Fragen nach der Aufnahme geflüchteter Menschen mit Behinderung.

Rückfragen an: [email protected]

13 Mai 2022
Einsatz weltweit:
Helfen
Sie mit

Lesen sie weiter

Gaza: Wie eine neue Prothese angepasst wird
© K. Nateel / HI
Nothilfe Rehabilitation und Orthopädie

Gaza: Wie eine neue Prothese angepasst wird

In den zwei Reha-Zentren von Handicap International (HI) im Gazastreifen bekommen Menschen, die Gliedmaßen verloren haben, Prothesen und Physiotherapie. Unter ihnen ist der 10-jährige Mohamed.  Er wurde durch eine Panzergranate schwer verletzt und sein Bein musste oberhalb des Knies amputiert werden. Von HI hat er eine Prothese bekommen und macht jetzt seine ersten Schritte.

Gaza: Wie Handicap International vor Blindgängern warnt
© Khalil Nateel / HI
Minen und andere Waffen Nothilfe

Gaza: Wie Handicap International vor Blindgängern warnt

In Gaza kehren tausende Menschen in zerstörte Städte zurück, doch zwischen Trümmern und Schutt lauern Blindgänger. Handicap International (HI) warnt vor diesen explosiven Kriegsresten und zeigt, wie sich die Menschen schützen können. Bereits wenige Informationen können Leben retten.

Humanitäre Krise im Sudan – Handicap International hilft vor Ort
© T. Nicholson / HI
Nothilfe Rehabilitation und Orthopädie

Humanitäre Krise im Sudan – Handicap International hilft vor Ort

Ein brutaler Konflikt stürzt den Sudan immer weiter ins Chaos. In Khartum und der Region Darfur bangen Familien täglich um ihr Leben, Millionen Menschen sind auf der Flucht. Besonders hart trifft es Menschen, die verletzt wurden oder mit einer Behinderung leben. Handicap International (HI) steht ihnen im Sudan und in den Nachbarländern mit lebenswichtiger Hilfe zur Seite.