Co-Preisträger Friedensnobelpreis

Humanitärer Kongress Berlin am 17. und 18. Oktober 2019: Klimakrise verstärkt Barrieren für Menschen mit Behinderung / Umdenken bei humanitären Helfern notwendig

Inklusion Nothilfe
Deutschland

Auf dem Humanitären Kongress in Berlin diskutieren Expert/-innen über die humanitären Herausforderungen der Klimakrise. Der Klimawandel verstärkt die Anzahl der Katastrophen und Konflikte weltweit. Für Menschen mit Behinderung sind die Barrieren nach Naturkatastrophen oder in Konfliktregionen besonders hoch und oftmals werden sie in der humanitären Hilfe übersehen. Handicap International fordert mehr Teilhabe für die, die am meisten Schutz benötigen. Humanitäre Helfer müssen im Notfall inklusiv denken und diejenigen erreichen, die sie am dringendsten benötigen.

Lucia vor ihrem beschädigten Haus in Beira nach dem Zyklon Idai in Mosambik

Lucia vor ihrem beschädigten Haus in Beira nach dem Zyklon Idai in Mosambik | © C.Briade/HI

Besserer Zugang für Menschen mit Behinderung im Notfall

Die Mitarbeiter/-innen von Handicap International (HI) erleben und beobachten täglich, wie sich der Klimawandel verschlimmert und die Arbeit vor Ort beeinträchtigt. Die Folgen der Klimakrise für Menschen mit Behinderung sind dabei viel zu wenig bekannt. Humanitäre Akteure stehen noch am Anfang, Inklusion und Klimaveränderungen gedanklich zu verknüpfen. Unsere Erfahrung zeigt jedoch, dass durch Teilhabe und Partizipation die gesundheitlichen Auswirkungen des Klimawandels auf Menschen mit Behinderung verbessert und ihnen der Zugang zu humanitärer Hilfe erleichtert werden kann.

Barrierefreier Kongress – Untertitel für Menschen mit Hörbeeinträchtigung im Livestream

HI unterstützt durch das Projekt „Phase 2 – Leave no one behind!“ den Kongress darin, angemessene Vorkehrungen zur Barrierefreiheit zu treffen. So werden beispielsweise am ersten Kongresstag Untertitel im online Livestream zur Verfügung gestellt, um Menschen mit Hörbeeinträchtigungen eine (Online)-Teilnahme zu ermöglichen. 

Phase 2 – Leave no one behind!

Das vom Auswärtigen Amt geförderte Projekt „Phase 2 – Leave no one behind“ ist ein Kapazitätsaufbauprojekt für deutsche, humanitäre Akteure und ihre lokalen Partner im Feld. Das Projekt setzt sich dafür ein, Inklusion von Menschen mit Behinderungen in der humanitären Hilfe zu verankern. Es wird gemeinsam mit der Christoffel-Blindenmission und dem Institut für Friedenssicherungsrecht und Humanitäres Völkerrecht der Ruhr-Universität Bochum implementiert.
 

16 Oktober 2019
Einsatz weltweit:
Helfen
Sie mit

Lesen sie weiter

„Danke für eure Unterstützung in dieser schweren Zeit."
© HI
Nothilfe Rehabilitation und Orthopädie

„Danke für eure Unterstützung in dieser schweren Zeit."

Mohammeds Familie musste fliehen. Die Bombenanschläge in seiner Heimatstadt Aita Al Chaeb nahe der israelisch-libanesischen Grenze machten ein sicheres Leben unmöglich. Der 8-jährige Junge konnte nicht versorgt werden, er hatte keinen Rollstuhl und er litt unter den Spannungen. Nun wurde Mohammed in ein Programm von HI aufgenommen, und das Leben der Familie ist ein Stückchen leichter geworden.

Venezuela: Psychosoziale Hilfe an Schulen
© M. Campos / HI
Inklusion Vorsorge und Gesundheit

Venezuela: Psychosoziale Hilfe an Schulen

Kinder mit kognitiven Beeinträchtigungen werden häufig diskriminiert und ausgegrenzt. Eltern sind oftmals überfordert und sperren ihre Kinder weg. Der Zugang zu Schulen bleibt ihnen verwehrt. Unser Team in der Gemeinde Átures in Venezuela unterstützt an der Dr.-Walter-Loureiro-Schule nicht nur die Kinder und Eltern, sondern auch die Lehrkräfte, ihren emotional belastenden Alltag zu bewältigen.

Lara, Flucht im Rollstuhl
© HI
Nothilfe

Lara, Flucht im Rollstuhl

Lara ist acht Jahre alt und musste schon mehrfach mit ihrer Familie vor Bomben und Beschuss fliehen. Sie hat Zerebralparese und benötigt einen Rollstuhl. Ihr Vater Zuhair trägt sie meist auf den Schultern, wenn sie erneut eine Notunterkunft verlassen müssen. Derzeit leben sie in den Gebäuden einer Universität in Gaza-Stadt, die nicht für Menschen mit Behinderung eingerichtet sind.