Co-Preisträger Friedensnobelpreis

13. Oktober: Internationaler Tag der Katastrophenvorsorge

Nothilfe Vorsorge und Gesundheit
Haiti

In vielen Ländern kommt es immer wieder zu Klimakatastrophen. Erdbeben, Tsunamis, Wirbelstürme oder Dürren fordern Tote und Verletzte und vernichten oftmals die Existenzgrundlage. Naturereignisse werden meist nicht rechtzeitig erkannt, Warnungen zu spät ausgesprochen. Spezielle Vorsorgeprogramme können aber dabei helfen, dass sich die Bewohner besser auf drohende Naturkatastrophen vorbereiten. Katastrophenvorsorge ist ein wichtiger Teil der humanitären Hilfe.

Zerstörung nach Hurrikan Matthew in der Provinz Nord-West im Jahr 2016

Zerstörung nach Hurrikan Matthew in der Provinz Nord-West im Jahr 2016 | © P. Lavirotte/HI

Handicap International führt beispielsweise in Haiti Projekte durch, um Gemeinden für die Risiken vor allem durch Hurrikans zu sensibilisieren. Dabei sorgen lokale Katastrophenschutzkomitees im Falle einer Katastrophe für die reibungslose Umsetzung neu entwickelter inklusiver Notfallpläne. Das Projekt, das vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit bis Mitte 2020 gefördert wird, kümmert sich vor allem um besonders schutzbedürftige Familien. So werden diese über bevorstehende Hurrikans informiert und rechtzeitig evakuiert. Darüber hinaus verbessert HI die Straßen und den Bau von Wasserspeichern – alles eine Voraussetzung, um im Falle einer Katastrophe den Zugang zu Wasser und Hilfe sicherzustellen.

„Zusätzlich unterstützen wir Menschen dabei, Sicherungsmaßnahmen für ihre Lebensgrundlage durchzuführen, damit sie im Falle einer Katastrophe widerstandsfähiger werden. So werden Mechanismen entwickelt, um die in der Region so wichtigen Fischerboote im Falle eines Hurrikans besser zu sichern. Oder wir helfen Familien dabei, ihre Gärten so anzulegen, dass starke Regenfälle nicht zum vollständigen Abtrag des fruchtbaren Bodens führen“, erklärt HI-Programmreferentin Eileen Schuldt.

Frau vor ihrer zerstörten Behausung. Naturereignisse rauben vielen Menschen die Existenzgrundlage.

Naturkatastrophen rauben vielen Menschen die Existenzgrundlage. © P. Lavirotte | HI

Mehrere aufeinanderfolgende Klimakatastrophen in den letzten Jahren hatten die traditionelle haitianische Landwirtschaft geschädigt oder zerstört.  Jedes fünfte Kind im Alter von einem halben bis fünf Jahren leidet unter chronischer Mangelernährung. Zudem haben nur sechs von zehn Personen Zugang zu sauberem Trinkwasser. Grundlegende Dienstleistungen, besonders im Gesundheitsbereich, werden in der Projektgegend nur wenige angeboten. Eine Straßeninfrastruktur ist teilweise gar nicht erst vorhanden, weswegen viele Kommunen abgelegen und nur sehr schwer zu erreichen sind.  Dies ist ganz besonders für Verletzte oder Menschen mit Behinderung ein Problem, da sie sehr häufig nicht die medizinische Behandlung erhalten, die sie benötigen. Die Vorsorgemaßnahmen helfen, die Bewohner in der Provinz Nord-West soweit zu stärken, dass sie im Falle einer Naturkatastrophe besser geschützt sind.

12 Oktober 2018
Einsatz weltweit:
Helfen
Sie mit

Lesen sie weiter

Ukraine: Hilfe für Helferinnen & Helfer
© H.Kostenko / HI 2025
Nothilfe Vorsorge und Gesundheit

Ukraine: Hilfe für Helferinnen & Helfer

In Bohoduchiw, einer Stadt in der Region Charkiw, die 100 Kilometer von der Front entfernt liegt, führt Handicap International (HI) Schulungen für Gesundheitspersonal durch – mit dem Ziel, Fähigkeiten im Bereich der psychischen Gesundheit zu stärken.

Unverzichtbar: HI hilft in ländlichen Regionen der Ukraine mit Reha
© H.Kostenko / HI 2025
Nothilfe Rehabilitation und Orthopädie

Unverzichtbar: HI hilft in ländlichen Regionen der Ukraine mit Reha

Dank der Unterstützung von Handicap International (HI) kann sich der 72-jährige Volodymyr nach einem Schlaganfall wieder bewegen und ist relativ selbstständig. Er lebt im abgelegenen Dorf Huty im Osten der Ukraine.

Ukraine: Katerynas offenes Ohr – ein Funken Hoffnung
© Sylvie Roche / HI
Minen und andere Waffen Nothilfe Rehabilitation und Orthopädie

Ukraine: Katerynas offenes Ohr – ein Funken Hoffnung

In Mykolajiw im Süden der Ukraine hilft Kateryna Menschen, die durch den Krieg alles verloren haben. Als Sozialarbeiterin von Handicap International (HI) begleitet sie Verletzte, Traumatisierte und Entwurzelte. Ihre Arbeit ist mehr als ein Beruf – sie ist eine Lebensaufgabe. Ihr Engagement zeigt sie am Beispiel von Mykola und Lidiia, einem älteren Paar, das durch eine Explosion fast alles verlor.