Co-Preisträger Friedensnobelpreis

Kule Phanihas

Minen und andere Waffen Rechte von Menschen mit Behinderung Rehabilitation und Orthopädie

Kule Phanihas besaß sein eigenes Haus mit einem Dach aus Metall sowie ein Fahrrad – und gerade sparte er auf ein Motorrad. Doch alles kam anders: Die Landmine, auf die er 1998 trat, nahm ihm seine zwei Beine, sein ehemaliges Leben und seine Pläne weg. Doch seine Entschlossenheit ließ er sich nicht nehmen!

In Buhatiro, ein Dorf in den Bergen um Ihandiro, besaß Kule Phanihas sein eigenes Haus mit einem Dach aus Metall, ein Fahrrad und war auf dem besten Weg, sich ein Motorrad leisten zu können. Sein Leben schien ruhig, aber gut zu werden. Doch der Krieg änderte alles.

Der Krieg zwang ihn zu fliehen und Hab und Gut in seinem Haus in den Bergen zurückzulassen. Das war 1998. Als er kurz danach zu seinem Haus zurückschlich, um wenigstens noch etwas von seinem Sachen und vor allem etwas Essen zu retten, passierte das, was sein Leben für immer verändern sollte: Vor seinem eigenen Haus wartete eine Landmine auf ihr Opfer – ihre Explosion zerfetzte ihm beide Beine. Während Boniface Kapindo noch Glück im Unglück hatte und zwei Prothesen tragen kann, muss Kule Phanihas mit einer Prothese auskommen – Sein linkes Bein wurde für eine Prothese zu hoch über dem Knie amputiert.

Heute ist Kule 40 Jahre alt – seine Lebensbedingungen sind schwer, die Familie lebt in Armut. Doch auf eines ist er besonders stolz: All seine 12 Kinder können in die Schule gehen. „Dank der Mine, die mir meine beiden Beine wegnahm, ist es schwer, meine Familie zu versorgen.“ Darum arbeitet er umso härter und entschlossener. Rose Mujungu, die Sozialarbeiterin von Handicap International, die regelmäßig die Überlebenden von Unfällen mit Landminen in der Gegen besucht, sieht ihn eigentlich immerzu auf seinen Feldern arbeiten. Seine Kinder danken es ihm auf ihre Weise: Jedes von ihnen bringt gute Schulnoten nach Hause. Aber er weiß, dass allein harte Arbeit sowohl für sie in der Schule als auch für ihn im Leben nicht ausreicht. „Sie sind klug, aber ohne Stipendium kann ich keine Weiterbildung bezahlen.“ Und das, wo sein größter Wunsch ist, dass wenigstens sein ältester Sohn zur Universität gehen kann. Doch Kule weiß: er wird die Universitätsgebühren wohl nie bezahlen können.
 



Das Team von Handicap International vor Ort hilft bei der Verteilung von kostenlosen Prothesen und medizinischen Geräten im Rehabilitationszentrum Fort Portal. Doch dass das Zentrum diese Leistung anbietet, ist vielen Überlebenden von Unfällen mit Landminen in den abgelegenen Dörfern oft gar nicht bekannt. Darum reist Rose Mujungu zusammen mit ihren Mitarbeitern durch die Gegend und bringt die Menschen zum Zentrum, wo sie neben den benötigten Geräten auch psychologische Unterstützung von Handicap International erhalten.

25 Juli 2012
Einsatz weltweit:
Helfen
Sie mit

Lesen sie weiter

Cox´s Bazar - Ajida schafft es nun ganz alleine!
© M. Monier / HI
Inklusion Nothilfe Rehabilitation und Orthopädie

Cox´s Bazar - Ajida schafft es nun ganz alleine!

Ajida aus Bangladesch ist 12 Jahre alt und hat seit ihrer Geburt Zerebralparese. Lange Zeit konnte sie weder stehen noch gehen. Die oft schlammigen Wege im Flüchtlingslager Cox‘s Bazar waren für sie unüberwindbare Hindernisse. Doch dank viel Physiotherapie, einer Gehhilfe und einer von Handicap International gebauten Rampe kann sie nun selbständig zur Schule gehen.

Streumunition in Laos: Die stillen Gefahren nach dem Krieg
© D.Kremer
Minen und andere Waffen

Streumunition in Laos: Die stillen Gefahren nach dem Krieg

Streubomben bedrohen auch nach Jahrzehnten noch die Zivilbevölkerung, da bis zu 40 % der Streumunition nicht explodiert und als Blindgänger liegen bleiben. Dem neuen Streubomben-Monitor 2024 ist nun zu entnehmen, dass Streumunition in aktuellen Konflikten wieder vermehrt eingesetzt wird, wie in der Ukraine. Dies führt nicht nur zu vielen Opfern, sondern auch zu einer langfristigen Verseuchung.

Mohamed aus Gaza: „Werde ich je wieder gehen können?“
© HI
Nothilfe Rehabilitation und Orthopädie

Mohamed aus Gaza: „Werde ich je wieder gehen können?“

Eigentlich wollte Mohamed Ende Februar nur nach Brennholz suchen – direkt neben seinem zerstörten Haus in Gaza. Doch plötzlich knallte es im Nachbarhaus, und er wachte im Krankenhaus wieder auf – sein linkes Knie war zertrümmert, die Schmerzen unerträglich, seine Verzweiflung groß. Die erste Operation scheiterte, doch dann begann das HI-Team mit den ersten Reha-Maßnahmen.