Co-Preisträgerin Friedensnobelpreis

Neuer Zyklon Emnati vor Madagaskar

Nothilfe
Madagaskar

Madagaskar bereitet sich auf einen weiteren heftigen tropischen Wirbelsturm vor: Emnati soll am 22. Februar auf Land treffen. HI begleitet die betroffenen Gemeinden bei ihren Vorbereitungen und unterstützt sie beim Wiederaufbau.

Nach dem Zyklon Batsirai und vor dem Eintreffen von Zyklon Emnati verteilen HI-Teams Notfallsets an betroffene Gemeinden und Menschen mit Behinderung

Nach dem Zyklon Batsirai und vor dem Eintreffen von Zyklon Emnati verteilen HI-Teams Notfallsets an betroffene Gemeinden und Menschen mit Behinderung | © HI

500.000 Menschen bedroht - schon wieder

Mit Windgeschwindigkeiten von über 160 Stundenkilometern bewegt sich der Zyklon Emnati derzeit auf die Küste Madagaskars zu und bedroht rund 500.000 Menschen, nur knapp zwei Wochen nachdem der Zyklon Batsirai die Insel verwüstet hat. Der neue heftige tropische Wirbelsturm wird voraussichtlich am Dienstag, 22. Februar, südlich von Mananjary auf Land treffen. Die Region liegt durch den jüngsten Sturm noch immer in Trümmern.

„Die Menschen sind erschöpft, sowohl körperlich als auch seelisch", sagt Vincent Dalonneau, HI-Projektleiter in Madagaskar. „Sie durchleben einen Albtraum, der nicht zu enden scheint.

Ähnlicher Verlauf wie Batsirai

Die Vorhersagen zeigen, dass Emnati wahrscheinlich einen ähnlichen Verlauf wie der Zyklon Batsirai nehmen wird.

„Livah Rabearison, HI-Mitarbeiterin in Madagaskar: „Im Moment ist die größte Befürchtung, dass Emnati den gleichen Weg wie Batsirai einschlägt und die dieselben Regionen trifft.“

Zyklon Emnati wird der vierte Tropensturm in nur wenigen Monaten auf Madagaskar sein. Vor knapp zwei Wochen Tagen machte der Zyklon Batsirai der Kategorie 4 mit heftigen Winden Tausende von Häusern dem Erdboden gleich, überflutete ganze Dörfer, zerstörte Schulen und Krankenhäuser und kostete über 120 Menschen das Leben. Viele haben nach wie vor keinen verlässlichen Zugang zu sauberem Trinkwasser, Essen, Strom oder Unterkünften.

„Familien, die gerade erst nach Hause zurückgekehrt waren, sind erneut gezwungen, zu fliehen", sagt Livah. „Da die Straßen und Transportmöglichkeiten immer noch beschädigt sind, könnte die Evakuierung in sichere Unterkünfte diesmal noch schwieriger sein, vor allem für Menschen mit eingeschränkter Mobilität und ältere Menschen. Gebäude, die nach dem ersten Wirbelsturm noch standen, sind in ihrem beschädigten Zustand viel stärker vom Einsturz bedroht. Und Familien, die gerade erst mit dem Wiederaufbau ihrer Häuser begonnen haben, müssen vielleicht wieder ganz von vorne anfangen..."

HI begleitet die Vorbereitung und den Wiederaufbau

Wir unterstützen die vom Zyklon Batsirai betroffenen Gemeinden in der Vorbereitung auf den neuen Sturm. Wir haben Notfallpläne für Familien erstellt und wichtige Versorgungspakete vorbereitet, darunter u. a. Decken, Moskitonetze, Kochutensilien, Materialien zur Covid-Prävention, Hygieneartikel und Trinkwasser.

22 Februar 2022
Einsatz weltweit:
Helfen
Sie mit

Lesen sie weiter

Afghanistan nach dem Erdbeben: So viel Not!
© HI
Nothilfe

Afghanistan nach dem Erdbeben: So viel Not!

Bei dem Erdbeben vom 31. August haben viele Familien in der Provinz Kunar alles verloren. Seitdem müssen tausende Menschen ohne Unterkunft oder medizinische Versorgung leben. Viele haben schwere Verletzungen erlitten und brauchen dringend medizinische Behandlung. Besonders schwierig ist die Situation für Menschen mit Behinderungen. Das HI-Team ist vor Ort und hilft mit Reha und Rollstühlen.

Gaza: Eine Prothese mitten im Krieg
© K. Nateel / HI
Minen und andere Waffen Nothilfe Rehabilitation und Orthopädie

Gaza: Eine Prothese mitten im Krieg

Malak ist erst neun Jahre alt und hat in Gaza Schreckliches erlebt: Bei einem Luftangriff auf die Schule, in der sie mit ihrer Familie Schutz gesucht hatte, wurden ihre Eltern und drei Brüder getötet. Malak selbst wurde schwer verletzt, ihr rechtes Bein musste oberhalb des Knies amputiert werden. Seit der Operation kümmern wir uns um Malak und konnten ihr sogar schon eine Prothese anpassen.

Verheerendes Erdbeben in Afghanistan
© HI
Nothilfe

Verheerendes Erdbeben in Afghanistan

Am Sonntag erschütterte ein starkes Erdbeben der Stärke 6,0 den Osten Afghanistans. Tausende Menschen haben ihr Leben verloren oder wurden verletzt, ganze Dörfer sind zerstört. Handicap International (HI) ist in der Katastrophenregion und macht sich ein Bild der Schäden. Wir ermitteln, was besonders dringend benötigt wird und bereiten den Einsatz der Nothilfe-Teams vor.