Co-Preisträger Friedensnobelpreis

Madagaskar

Madagaskar ist eines der ärmsten Länder der Welt und gleichzeitig am stärksten den Folgen des Klimawandels ausgesetzt. Menschen mit Behinderung leben oft unter extrem schwierigen Bedingungen.

Eine Gruppe von kleinen Mädchen sitzen auf dem Pausenhof auf einer Bank und spielen miteinander.

Madagaskar, 2023. Kleine Mädchen in einer Sonderschule für gehörlose und/oder schwerhörige Kinder spielen in der Pause. | © Rakotondraparany D. Njara / HI

Laufende Aktivitäten

Handicap International (HI) ist seit über 35 Jahren in Madagaskar tätig. Wir haben orthopädische Versorgungszentren eingerichtet und mehrere Rehabilitations-Projekte durchgeführt. Nun erleichtern wir Menschen mit Behinderung den Zugang zur Gesundheitsversorgung, fördern ihre soziale Inklusion und setzen uns für ihre Rechte ein.

Bei den verschiedenen Projekten stellen wir Menschen mit Behinderung und schutzbedürftige Personen stets in den Mittelpunkt unserer Aktivitäten. So arbeiten unsere TEams an der Entwicklung eines „Bildungstrainings", um die Chancengleichheit für Kinder und junge Menschen mit Behinderung zu fördern, damit sie während ihres gesamten Bildungsweges erfolgreich sein können. 

HI leistet Unterstützung für die psychische Gesundheit von Menschen, die sich in psychosozialen Notlagen befinden und/oder mit psychischen Störungen leben, insbesondere in madagassischen Gefängnissen. Darüber hinaus begleiten wir Menschen, die unter Hungersnot leiden. Dabei geht es darum, schutzbedürftige Bevölkerungsgruppen, insbesondere Menschen mit Behinderung, zu identifizieren, den humanitären Partner*innen technische Unterstützung zu bieten und somit die Inklusion zu fördern. 

HI fördert auch die lokale Vorbereitung und Reaktion auf klimabedingte Gefahren im Rahmen eines integrierten und integrativen Ansatzes. Nicht zuletzt unterstützen wir bedürftige Familien, die von der derzeitigen Dürre betroffen sind, mit Nahrungsmittelhilfe und Stimulationstherapie, um zu verhindern, dass Kinder, die an akuter und schwerer Unterernährung leiden, eine Behinderung entwickeln. 

Neues aus den Projekten

Madagaskar: Nothilfe für von Unterernährung bedrohte Familien
© R.CREWS/HI
Vorsorge und Gesundheit

Madagaskar: Nothilfe für von Unterernährung bedrohte Familien

Wegen der schrecklichen Dürre haben viele Menschen in Madagaskar zu wenig zu essen. Unsere Teams schulen zum einen örtliche Vertreter*innen darin, Unterernährung zu erkennen und Betroffene mit entsprechenden Therapien zu versorgen. Zum anderen unterstützen sie unternährte Kinder wie Nasolo, um die dramatischen Folgen zu überwinden.

Madagaskar: Humanitäre Notlagen durch Klimawandel
©HI
Nothilfe

Madagaskar: Humanitäre Notlagen durch Klimawandel

Extreme Wetterereignisse haben immer wieder verheerende Auswirkungen in Madagaskar. Handicap International baut den Katastrophenschutz aus und erarbeitet Maßnahmen, um die Folgen abzumindern und um besonders gefährdete Gruppen, wie Menschen mit Behinderung, einzubeziehen.

Neuer Zyklon Emnati vor Madagaskar
© HI
Nothilfe

Neuer Zyklon Emnati vor Madagaskar

Madagaskar bereitet sich auf einen weiteren heftigen tropischen Wirbelsturm vor: Emnati soll am 22. Februar auf Land treffen. HI begleitet die betroffenen Gemeinden bei ihren Vorbereitungen und unterstützt sie beim Wiederaufbau.

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Hintergrund

Karte des HI Einsatzes - Madagaskar

Madagaskar ist nach wie vor eines der ärmsten Länder der Welt. 81 Prozent der Bevölkerung leben unter der international anerkannten Armutsgrenze von 1,90 US-Dollar pro Tag. 

Gemessen am Pro-Kopf-Vermögen ist Madagaskar das viertärmste Land der Welt und sieht sich aufgrund des Klimawandels und der anhaltenden Dürre derzeit mit Hungersnöten konfrontiert. Im Jahr 2022 waren 1,64 Millionen Menschen von akuter Nahrungsmittelknappheit und 309.000 Kinder von akuter Unterernährung betroffen.

Die Auswirkungen des Konflikts in der Ukraine, die verschiedenen Wellen der Corona-Pandemie und extreme Wetterereignisse in den Jahren 2022 und 2023 haben zu einer Dämpfung des wirtschaftlichen Wachstums geführt. Die Arbeitslosigkeit ist nach wie vor hoch, wobei die Situation von Menschen mit Behinderung besonders schwierig ist. Sie werden in ihren Gemeinden stark diskriminiert. Da sie an den Rand gedrängt werden, bleibt ihre wirtschaftliche und soziale Inklusion kompliziert. Besonders psychische Beeinträchtigungen sind auf der Insel stark tabuisiert.

Anzahl der HI-Mitarbeiter*innen: 165
Datum der Programmeröffnung: 1987

Einsatz weltweit: