Einweihung Mahnmal Berlin
Am Donnerstag, den 8. Oktober um 12:30 am Brandenburger Tor in Berlin werden Dr. Klaus Lederer, Bürgermeister und Senator, Dr. Inez Kipfer-Didavi, Geschäftsführerin von Hl Deutschland, und Nivin Almaksour, syrische Überlebende von Explosivwaffeneinsätzen, einen Kranz am „Mahnmal für die unbekannten Zivilistinnen und Zivilisten“ niederlegen.
Die ursprünglich im März geplante Veranstaltung in Berlin musste wegen der Coronapandemie abgesagt werden. Hier eine Stellprobe. | © Marlene Garwisch / HI
Stellvertretend werden Namen getöteter und verletzter Zivilist*innen verlesen, während Bundestagsabgeordnete die überlebensgroßen Porträts von Betroffenen präsentieren.
Tagtäglich mehr als 50 zivile Opfer: Das ist die erschreckende Bilanz von Explosivwaffeneinsätzen in bewohnten Gebieten. Ob in Syrien, in Afghanistan oder im Jemen – ganze Städte verwandeln sich durch den Einsatz von Explosivwaffen in Trümmerfelder. Insbesondere ungezielte Angriffe und der Abwurf schwerer Bomben auf Wohngebiete führen zu zahlreichen Opfern – 90 Prozent von ihnen stammen aus der Zivilbevölkerung. Die Angriffe töten oder hinterlassen schwere und zu Behinderung führende Verletzungen sowie starke psychologische Traumata bei den Betroffenen. Sie führen zur Vertreibung und Verarmung der Bevölkerung, zerstören Wohnhäuser sowie grundlegende Infrastrukturen wie Krankenhäuser, Schulen, Stromversorgung, Häfen oder Brücken und zerrütten das soziale wie auch wirtschaftliche Gefüge.
Mahnmal erinnert an Leid der Zivilbevölkerung
Mit dem Aufbau des temporären „Mahnmals für die unbekannten Zivilistinnen und Zivilisten“ direkt vor dem Brandenburger Tor erinnern wir nicht nur an die Opfer, sondern fordern wirkungsvolles politisches Handeln. Bei den Vereinten Nationen in Genf wird derzeit eine politische Erklärung zum Schutz der Zivilbevölkerung verhandelt. Wir erwarten von den Regierungen Regelungen, die insbesondere dem Einsatz schwerer Explosivwaffen in bewohnten Gebieten ein Ende setzen und die Betroffenen unterstützen. Ein ähnliches Mahnmal wurde bereits in Paris, Wien und Genf errichtet.
Unterstützung durch Bundestagsabgeordnete
Neben dem Mahnmal am Brandenburger Tor werden Vertreter*innen mehrerer Parteien im Bundestag neben Portraits der Opfer von Explosivwaffen darauf aufmerksam machen, dass politische Handlungen notwendig sind, um das Leiden der Zivilbevölkerung durch Explosivwaffen zu beenden.
Rolle der Öffentlichkeit
Wie auch im Jahr 1997 bei der Unterzeichnung des Verbots von Anti-Personen-Minen und im Jahr 2008 bei der Verabschiedung der Konvention über das Verbot von Streumunition zählen wir auch 2020 wieder auf bürgerschaftliches Engagement, um dem Einsatz von Explosivwaffen in bewohnten Gebieten ein Ende zu setzen. Auf unserer Kampagnenseite können Bürger*innen ihre Wahlkreisabgeordneten direkt anschreiben und sie dazu auffordern, sich für den Schutz der Zivilbevölkerung einzusetzen.
Wir bitten Vertreter*innen von Medien, sich im Vorfeld der Aktion bei uns zu akkreditieren. Gerne organisieren wir Interviews mit unserer Geschäftsführerin Dr. Inez Kipfer-Didavi, unserer politischen Leiterin Dr. Eva Maria Fischer und Nivin Almaksour, syrische Überlebende von Explosivwaffeneinsätzen.
Bitte wenden Sie sich für mehr Informationen und Interviewwünsche an:
Huberta von Roedern (Leiterin Pressearbeit)
Mobil: 49 (0)151 73 02 32 06