SOS Beirut: Tausende Verletzte brauchen Hilfe
Szenen der Verwüstung nach zwei gewaltigen Explosionen in Beirut: Mehr als 150 Menschen getötet. Die etwa 5.000 Verletzten benötigen dringend und unmittelbare Hilfe.
Beirut, Libanon 5. August: Menschen mit Gesichtsmasken gehen nach den Explosionen an beschädigten Autos vorbei. Mehr als 150 Menschen wurden getötet und über 5.000 verletzt. | © Mikhail Alaeddin / Sputnik /AFP PHOTO
Es ist eine Katastrophe, die für das libanesische Gesundheitssystem den Kollaps bedeutet. Mehrere Krankenhäuser wurden schwer beschädigt. Unsere Teams sind sofort nach den Explosionen in die Kliniken gegangen, um Nothilfe zu leisten.
HI Projektleiterin im Libanon, Caroline Duconseille, befand sich zum Zeitpunkt der Explosionen auf einer Dachterrasse:
„Ich spürte, wie das Gebäude leicht bebte. Dann hörten wir die erste Explosion und sahen weißen Rauch. Kurz darauf folgte eine gewaltige Explosion mit viel orangefarbenem Rauch. Die Stühle flogen umher und das gesamte Glas im gegenüberliegenden Gebäude zersplitterte. Es war erschreckend!"
HI-Teams leisten Nothilfe
Die HI-Büros im Achrafieh-Viertel von Beirut, 2 km vom Explosionsort entfernt, wurden schwer beschädigt, ebenso wie die Wohnungen mehrerer Mitarbeiter unseres Teams. Glücklicherweise wurde niemand ernsthaft verletzt.
„Zuerst habe ich mich vergewissert, dass mein Team in Sicherheit ist. Dann sind wir sofort in die Krankenhäuser gegangen, um zu sehen, was die Verletzten am dringendsten benötigen“, so Duconseille. Viele Verletzte haben Gliedmaßen verloren oder komplizierte Brüche. Viele Opfer wurden bereits operiert und brauchen nun rasch Physiotherapie und Mobilitätshilfen. Auch werden unsere Teams die Opfer psychologisch unterstützen.
HI verfügt im Libanon über ein Team von 98 Mitarbeiter*innen sowie über ein Netz von Partnern, die nun mobilisiert werden, um den Bedürftigen zu helfen. Die Katastrophe in Beirut verschärft die ohnehin prekäre Lage im Libanon: Die Wirtschaft ist zusammengebrochen und die Corona-Fallzahlen schnellen in die Höhe