Co-Preisträgerin Friedensnobelpreis

Syrien: Es ist dringend erforderlich, den Schutz von Zivilisten und humanitären Helfern zu gewährleisten.

Minen und andere Waffen
Syrien

Im Nordosten Syriens wiederholt sich der Kreislauf von Gewalt, Angst und Unsicherheit für die Bewohner/-innen! Wieder einmal sind Zivilist/-innen die ersten Opfer von Bombenanschlägen. Handicap International (HI) ist äußerst besorgt angesichts der militärischen Eskalation und der Bedrohung der Zivilbevölkerung. HI ruft alle Konfliktparteien auf, die Zivilbevölkerung zu schützen, insbesondere in den von Luftangriffen und Artilleriefeuer betroffenen Ballungsgebieten.

Abdel Rahman, 12, wird von einem Physiotherapeuten von HI betreut.

Abdel Rahman, 12, wird von einem Physiotherapeuten von HI betreut. | © W. Daniels / HI

 

Nach Angaben des UN-Büros für die Koordination humanitärer Angelegenheiten (OCHA) benötigen mindestens 1,6 Millionen Menschen im Nordosten des Landes humanitäre Hilfe. Hilfsorganisationen vor Ort berichten, dass die Grundversorgung bereits an vielen Stellen unterbrochen ist, einschließlich der medizinischen Versorgung sowie der Wasserversorgung. Wenn die Gewalt andauert, wird erwartet, dass sich der Zugang der Menschen zu humanitärer Hilfe verschlechtern und die Zahl der Bedürftigen zunehmen wird. 

Zehntausende auf der Flucht

Der fünf Kilometer lange Streifen entlang der Grenze zwischen der Türkei und Syrien wird derzeit kontinuierlich angegriffen. Schätzungsweise 450.000 Zivilist/-innen leben dort, von denen 90.000 bereits vorher innerhalb ihres Landes vertrieben wurden. Die Vereinten Nationen berichten, dass mehr als 64.000 Menschen in der Grenzregion in den ersten 12 Stunden der Offensive aus ihren Häusern geflohen sind. Humanitäre Organisationen vor Ort unterstreichen den wachsenden Bedarf an humanitärer Hilfe innerhalb und außerhalb der Region. Darüber hinaus wird wichtige Infrastruktur und damit der Zugang zu humanitärer Soforthilfe zerstört.

Seit Beginn der syrischen Krise arbeiten unsere Teams unermüdlich mit syrischen Flüchtlingen in Jordanien, Libanon und Irak zusammen. Sie nehmen Verwundete aus ganz Syrien auf, um ihnen mit Rehabilitation, Ausrüstung und psychologischer Unterstützung zu helfen.

14 Oktober 2019
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