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Tschad: Unbemannte Entminungsmaschine räumt Kriegsreste

Minen und andere Waffen Öffentlichkeitsarbeit
Tschad

Handicap International (HI) hat im Tschad ein umfangreiches Entwicklungsprogramm gestartet. Im Zentrum steht die Räumung der Minen, die der langjährige Konflikt mit L ibyen hinterlassen hat. Zu diesem Zweck haben wir eine unbemannte Minenräumungsanlage mit EU-Mitteln erworben. Besonders im Norden des Landes sind große Gebiete mit Landminen, Blindgängern und explosiven Resten verseucht. Tschad ist eines der ärmsten Länder der Welt.

Die unbemannte Maschine gräbt mithilfe von Fräsen und Siebschaufeln Kampfmittelreste aus der Erde.

Die unbemannte Maschine gräbt mithilfe von Fräsen und Siebschaufeln Kampfmittelreste aus der Erde. | © Global Clearance Solutions

Bei der hochmodernen Maschine handelt es sich um eine unbemannte Plattform GCS-200 des Unternehmens Global Clearance Solutions. Sie holt ferngesteuert und ganz ohne Menschen an Bord Minen und Kampfmittelreste aus dem Gelände.

Hochmoderne Maschine zur Minenräumung

Die Entminungsmaschine arbeitet mit einer Art Fräse und einer Siebschaufel, mit der alle Arten von Landminen und explosive Reste vorsichtig aus der Erde gegraben werden. Erfahrene Experten unterstützen das Team von Handicap International vor Ort.

„Wir werden die Verkehrsachsen in drei nördlichen Regionen von explosiven Kriegsresten und Minen befreien. So können dort wieder Handelsbeziehungen aufgebaut werden“, erklärt Thomas Hugonnier, Leiter der Minenaktionen von Handicap International.

Dies sei die Grundvoraussetzung für die Entwicklung des Landes. Produziert wurde die Maschine in Baden-Württemberg in der Nähe von Konstanz. Neben der Minenräumung hilft HI seit 2015 dabei, die Geflüchteten in der Region des Tschad-Sees über die Risiken von explosiven Kriegsresten aufzuklären, um Unfälle zu vermeiden. Zehntausende Menschen, darunter viele Kinder, haben die Schulungen durchlaufen.

Risikoschulung zu Minen und explosiven Kriegsresten im Tschad.

19 April 2018
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