Co-Preisträger Friedensnobelpreis

Weltflüchtlingstag: Einer von vier Menschen, die HI unterstützt, ist geflüchtet

Nothilfe Rehabilitation und Orthopädie
International

Anlässlich des Weltflüchtlingstages am 20. Juni machen wir darauf aufmerksam, dass 25 % der von uns unterstützten Menschen vertrieben wurden. Dieser hohe Prozentsatz ist vor allem auf bewaffnete Konflikte und die Folgen des Klimawandels zurückzuführen.
Von den 2,6 Millionen Menschen, die im Jahr 2023 weltweit von HI unterstützt wurden, sind 330.000 Flüchtlinge und 310.000 Binnenvertriebene.

Seit Justine (27) ihre neue Prothese hat, ist sie wieder unabhängiger und kann sich und ihre Kinder besser versorgen.

Seit Justine ihre neue Prothese hat, ist sie wieder unabhängiger und kann sich und ihre Kinder besser versorgen. | © HI

So helfen wir Geflüchteten weltweit

Kyaka II, eine große Flüchtlingssiedlung im Westen Ugandas, beherbergt mehr als 110.000 Geflüchtete, die hauptsächlich aus der Demokratischen Republik Kongo (DRK), Burundi und Ruanda stammen.

Justine, 27, aus der DRK verlor durch einen Autounfall beide Beine. Zunächst bekam sie eine sehr alte Prothese. Als sie vor der bewaffneten Gewalt in der Demokratischen Republik Kongo floh und 2022 in Uganda ankam, war ihre Prothese so abgenutzt, dass sie nicht mehr darauf laufen konnte. Insgesamt haben rund 6 % der Flüchtlingsbevölkerung in Uganda eine Behinderung. HI versorgte Justine mit einer neuen Prothese, die mit Hilfe der 3D-Drucktechnologie hergestellt wurde.


„Jetzt kann ich gehen, habe keine Beschwerden und kann mein Gleichgewicht besser halten. Es fällt mir viel leichter, mein Baby zum Stillen zu halten und z. B. Wasser zu holen. Ich kann sogar allein zum Gesundheitszentrum gehen. Ich habe einige kleine Gärten. Mit der Ernte haben wir jetzt genügend zu essen.“

Cox's Bazar, Bangladesch

Cox's Bazar im Osten Bangladeschs beherbergt fast eine Million Rohingya-Flüchtlinge, von denen 12 % mit einer Behinderung leben.

Hier unterstützen wir unter anderem die 6-jährige Jannat Ara. Ihre Mutter Fatema erzählt HI, dass sie kurz nach ihrer Ankunft in den Lagern im Jahr 2017 entbunden hat:


„Meine Tochter wurde mit einer zerebralen Lähmung geboren. Bevor sie die Teams von HI kennenlernte, konnte Jannat Ara weder sitzen noch stehen. Sie verbrachte ihre Tage in meinem Zimmer und war bei allem auf uns angewiesen."

Jannat wurde von uns mit Reha unterstützt. Wir arbeiteten mit ihr daran, ihre Museln zu stärken und ihre Koordination und ihr Gleichgewicht zu verbessern. Die HI-Teams zeigten Jannats Eltern auch, ihrer Tochter bei den täglichen Übungen zu Hause zu helfen und boten ihnen psychologische Unterstützung an.
 

 

19 Juni 2024
Einsatz weltweit:
Helfen
Sie mit

Lesen sie weiter

Ukraine: Katerynas offenes Ohr – ein Funken Hoffnung
© Sylvie Roche / HI
Minen und andere Waffen Nothilfe Rehabilitation und Orthopädie

Ukraine: Katerynas offenes Ohr – ein Funken Hoffnung

In Mykolajiw im Süden der Ukraine hilft Kateryna Menschen, die durch den Krieg alles verloren haben. Als Sozialarbeiterin von Handicap International (HI) begleitet sie Verletzte, Traumatisierte und Entwurzelte. Ihre Arbeit ist mehr als ein Beruf – sie ist eine Lebensaufgabe. Ihr Engagement zeigt sie am Beispiel von Mykola und Lidiia, einem älteren Paar, das durch eine Explosion fast alles verlor.

Explosivwaffen-Monitor 2024: Weltweit leidet die Zivilbevölkerung
© Y. Nateel / HI
Minen und andere Waffen Öffentlichkeitsarbeit Politische Kampagnenarbeit

Explosivwaffen-Monitor 2024: Weltweit leidet die Zivilbevölkerung

Weltweit fordern anhaltende Konflikte täglich neue Opfer. Der EWIPA-Monitor 2024 berichtet von verheerenden humanitären Folgen durch den Einsatz von Explosivwaffen in Wohngebieten. In 74 Ländern war die Zivilbevölkerung direkt betroffen – besonders dramatisch war die Lage in den Palästinensischen Gebieten, der Ukraine und im Sudan.

Gaza: Heba baut Prothesen – mitten im Chaos des Krieges Nothilfe Rehabilitation und Orthopädie

Gaza: Heba baut Prothesen – mitten im Chaos des Krieges

Zwischen Luftangriffen, Verantwortung und Hoffnung: Inmitten des Krieges im Gazastreifen versorgt Prothesentechnikerin Heba Menschen mit Amputationen – und balanciert dabei täglich zwischen ihrer humanitären Arbeit, der Sorge um ihre Familie und der Pflege ihrer kranken Mutter. Ihre Geschichte zeigt, wie Helferinnen wie Heba selbst unter extremen Bedingungen für andere da sind.