Co-Preisträger Friedensnobelpreis

Wiederaufbau von 22 Schulen für 8.500 Schulkinder

Nothilfe
Madagaskar

Vierhunderttausend Menschen sind von den Folgen des Taifun Enawo betroffen, der Madagaskar Anfang März traf. Handicap International plant, in den Regionen Analanjirofo und Diana im Nordosten des Landes, die die volle Wucht des Sturms abbekommen hatten, 22 Schulen wieder aufzubauen. Unsere Teams werden 8.500 Schulkindern dabei helfen, so schnell wie möglich wieder zur Schule zurückzukehren. 

Das Dach einer Holzhütte ist kaputt

Solange die Schulen nicht repariert sind, können die Kinder nicht wieder in die Schule gehen | © Handicap International

Der Nordosten Madagaskars wurde am schwersten vom Taifun getroffen, insbesondere die Region Anthalaha, wo der Sturm auf das Festland traf. 78 Menschen wurden getötet, 250 verletzt und 18 werden noch immer vermisst. Viele Wohnhäuser und öffentliche Gebäude wurden durch den Sturm und Überschwemmungen beschädigt oder zerstört. Insgesamt 1.244 Klassenzimmer wurden zerstört und Hunderte beschädigt. Der Schulunterricht für 45.000 Kinder wurde landesweit unterbrochen.

Die Teams von Handicap International werden deshalb dabei helfen, 22 beschädigte Schulen in den zwei nordöstlichen Regionen Analanjirofo und Diana wieder aufzubauen, um 8.431 Schülern und 229 Lehrern zu helfen. Es ist wichtig, dass Kinder so schnell wie möglich zur Schule zurückkehren können. Die Reparatur jeder Schule kostet unter €2.000. Dabei arbeiten wir mit Organisationen von Eltern und Lehrkräften zusammen, die wir bezahlen, um den Schaden zu begutachten und dann zu reparieren. Seit 2015 führt Handicap International schon ein inklusives Bildungsprojekt in 59 Schulen des Landes durch, um den Schulbesuch von Kindern mit Behinderung zu fördern.

Stivino steht inmitten einer zerstörten Schule in MadagaskarMit einigen Landesteilen im Nordosten, einem eingeschlossenen Gebiet, das nur schwer zugänglich ist und am härtesten durch den Taifun getroffen wurde, ist die Kommunikation noch immer schwierig. In Kooperation mit Care International hat Handicap International Mitte März begonnen, den Bedarf in zugänglichen Bezirken in der Region Analanjirofo einzuschätzen. Zusätzlich zu den allgemeineren Bewertungen, die unsere Teams bereits durchgeführt haben, sollen so die individuellen Bedürfnisse der betroffenen Menschen  ermittelt werden.

Der 12-jährige Stivino lebt bei seinem sechs Jahre älteren Bruder. Jedes Wochenende besucht er seine Mutter, die vier Stunden entfernt lebt. Er erinnert sich an den Taifun:  “Überall kam Wasser in unser Haus, also verbrachten wir die ganze Nacht damit, unsere Sachen in Sicherheit zu bringen. Der Sturm war so stark, dass ich dachte, unser Haus fliegt weg. Von vielen Häusern fehlten am nächsten Tag die Dächer, die Felder wurden zerstört, und der Strom fiel aus. Unser Klassenzimmer können wir auch nicht mehr benutzen. Also müssen wir ein Zimmer mit einer anderen Klasse teilen. Das ist schwierig, und jeden Tag ist alles, was unser Lehrer aufgeschrieben hat, wieder weggewischt.“

Handicap International in Madagaskar

Handicap International ist seit 1986 in Madagaskar tätig. Mit einem starken Team, das etwa 100 Angestellte zählt, kämpft Handicap International gegen Krankheiten, die zu Behinderungen führen, wie etwa die lymphatische Filariose. Weiterhin setzen wir uns in Gefängnissen dafür ein, die Lebensbedingungen der Insassen zu verbessern. Zudem führen wir ein Programm für die Mutter-Kind-Gesundheit durch, um die Sterblichkeit bei Müttern und Neugeborenen zu verringern. Indem wir lokale Organisationen von Menschen mit Behinderung stärken, setzen wir uns ebenfalls für die Rechte und die Inklusion von Menschen mit Behinderung ein. Außerdem fördern wir den Zugang zu Schule und Bildung für Kinder, die aus dem Schulsystem ausgeschlossen werden.

 
29 März 2017
Einsatz weltweit:
Helfen
Sie mit

Lesen sie weiter

„Danke für eure Unterstützung in dieser schweren Zeit."
© HI
Nothilfe Rehabilitation und Orthopädie

„Danke für eure Unterstützung in dieser schweren Zeit."

Mohammeds Familie musste fliehen. Die Bombenanschläge in seiner Heimatstadt Aita Al Chaeb nahe der israelisch-libanesischen Grenze machten ein sicheres Leben unmöglich. Der 8-jährige Junge konnte nicht versorgt werden, er hatte keinen Rollstuhl und er litt unter den Spannungen. Nun wurde Mohammed in ein Programm von HI aufgenommen, und das Leben der Familie ist ein Stückchen leichter geworden.

Lara, Flucht im Rollstuhl
© HI
Nothilfe

Lara, Flucht im Rollstuhl

Lara ist acht Jahre alt und musste schon mehrfach mit ihrer Familie vor Bomben und Beschuss fliehen. Sie hat Zerebralparese und benötigt einen Rollstuhl. Ihr Vater Zuhair trägt sie meist auf den Schultern, wenn sie erneut eine Notunterkunft verlassen müssen. Derzeit leben sie in den Gebäuden einer Universität in Gaza-Stadt, die nicht für Menschen mit Behinderung eingerichtet sind.

Philippinen: Schutz vor den Folgen des Klimawandels
© M-C Manalastas / HI
Nothilfe Vorsorge und Gesundheit

Philippinen: Schutz vor den Folgen des Klimawandels

Die Philippinen sind das Land, das weltweit am drittstärksten vom Klimawandel betroffen ist. Immer häufiger kommt es zu starken Regenfällen und anderen Naturkatastrophen. Mehr als 130 Millionen Menschen waren in den letzten 30 Jahren betroffen. Besonders schwer haben es dabei Menschen mit Behinderung. HI hilft ihnen und schult sie, damit sie sich besser auf den Notfall vorbereiten können.