Co-Preisträger Friedensnobelpreis

Indien

Handicap International (HI) startete das erste Projekt in Indien im Jahr 1988. Damals leistete HI technische Unterstützung für ein lokales Rehabilitationszentrum in Pondicherry, Südindien. Nach einer Soforthilfemaßnahme nach dem Erdbeben in Gujarat im Jahr 2001 baute die Organisation eine dauerhafte Struktur in Indien auf.

Ein kleines Mädchen mit Prothese - HI Indien

Ein kleines Mädchen mit Prothese - HI Indien | © D. Van Ophalvens / Handicap International

Laufende Aktivitäten

HI ist Teil der IFRA (INDIAN FORUM ON REHABILITATION FOR ALL), einem informellen Netzwerk, das versucht, Einfluss auf die indische Regierung zu nehmen, um die Qualität der Rehabilitationsdienste im Land zu verbessern. 

HI engagiert sich im Bereich der Katastrophenvorsorge und verfügt über technisches Fachwissen in Bezug auf Verfahren und Instrumenten zur Integration von Menschen mit Behinderungen. In den Einsatzgebieten arbeitet HI mit den Landesregierungen, lokalen und internationalen nichtstaatlichen Organisationen und Organisationen von Menschen mit Behinderung zusammen. 

Derzeit arbeitet HI an der Schaffung von Beschäftigungsmöglichkeiten für Menschen mit Behinderung in der Privatwirtschaft (Technische Hilfe für MICHELIN). HI unterstützt die Organisationen IDEA und SAKSHAM bei einer Studie, die darauf abzielt, die Wünsche von Menschen mit Behinderung im Alter von 15 bis 40 Jahren in Bezug auf ihre Berufswahl, ihre Einkommensvorstellungen und ihren bevorzugten Arbeitsort zu ergründen.

Neues aus den Projekten

„Wachsen meine Beine nach?“
Lucas Veuve/Handicap International
Inklusion Minen und andere Waffen Rehabilitation und Orthopädie

„Wachsen meine Beine nach?“

Fayaz ist sechs Jahre alt und lebt in Kashmir, Indien. Als Dreijähriger verlor er seine beiden Beine bei einer Explosion. Handicap International passte ihm Prothesen an. Jetzt steht er wieder auf seinen eigenen Beinen und besucht regelmäßig das Reha-Zentrum. Im April 2017 nahm ein Physiotherapeut die Maße seiner stets noch wachsenden Beine, um neue Prothesen für ihn zu bauen.

Cricket für alle!
©H. Zahoor/Handicap International
Inklusion

Cricket für alle!

Die Baramulla Tigers gegen die Kupwara Tigers: Anfang Juni 2016 organisierte Handicap International am Handwara Degree College im indischen Bundesstaat Jammu und Kaschmir das allererste Kricketspiel, an dem Spielende mit und ohne Behinderung teilnah­men. Ein großer Erfolg und eine Chance, die gesellschaftliche Inklusion junger Menschen mit Behinderung zu fördern. 

Aufklärung, Prävention und Rehabilitation: unsere Projekte für ein aufrechtes Leben
©L. Veuve/Handicap International
Rehabilitation und Orthopädie

Aufklärung, Prävention und Rehabilitation: unsere Projekte für ein aufrechtes Leben

In Jammu und Kaschmir in Nordindien sensibilisiert Handicap International die Bevölkerung für die Bedrohung durch explosive Kriegsreste, die die Böden in den Dörfern nahe der Grenze zu Pakistan verseuchen. Weiterhin bieten wir Rehabilitation für besonders schutzbedürftige Menschen an und versorgen so auch die Opfer der explosiven Kriegsreste.

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Hintergrund

Karte des HI-Einsatzes in Indien

Indien zählt zu den am schnellsten wachsenden Volkswirtschaften der Welt. Dennoch steht das Land weiterhin vor sozioökonomischen Herausforderungen. Laut der Weltbank wird Indien als Land mit niedrigem mittlerem Einkommen eingestuft. Dementsprechend lebt 21,9 Prozent der Bevölkerung unterhalb der Armutsgrenze – der weltweit größte Anteil armer Menschen in einem Land (wobei eine überarbeitete Methodik zur Messung der Armut angewandt wurde, was auf die große Bevölkerungszahl des Landes zurückzuführen ist). 

In Indien gibt es zahlreiche Formen von Diskriminierung und sozialer Ausgrenzung, vor allem gegenüber Frauen, Menschen aus den untersten Kasten, aus anderen Kulturen und aus isolierten ländlichen Gebieten. Menschen mit Behinderung sind vielfältigen Formen der Diskriminierung ausgesetzt und sind schlecht über die verfügbaren Sozialsysteme informiert. Frauen werden unterbewertet und erfahren Ungerechtigkeit, insbesondere beim Zugang zu Dienstleistungen und zum Arbeitsmarkt.

Zudem ist das Land in hohem Maße Naturkatastrophen wie Dürren, Zyklonen, Überschwemmungen und Erdrutschen ausgesetzt.
 

Anzahl der HI-Mitarbeiter*innen: 4
Eröffnungsdatum des Programms: 1988
 

Einsatz weltweit: